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Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Titel: Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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jedoch nichts. Es finden keine Vorstöße aus der Wüste heraus statt, jedenfalls nicht heute Morgen. Ich denke, die Greifen werden allmählich vorsichtig, da sie jetzt wissen, dass ich hier bin.«
    »Ahm.«
    Beguchren lächelte. »Sie wissen es, das versichere ich dir. Und sie wissen, dass ich ihretwegen komme. Ich denke, sie werden warten. Sie werden mich nicht herausfordern wollen, solange ich mich im Land der Erde aufhalte. Jedenfalls nicht, solange ich mich auf einer so alten und machtvollen Straße bewege.«
    »Sie fürchten dich.« Gerent sprach das nicht direkt als Frage aus.
    »Ich hoffe es.«
    »Ahm.« Gerent hoffte es auch.
    Erneut machte sich Stille breit, aber Beguchren schien jetzt eher geneigt, auf die Straße und die Landschaft achtzugeben. Er blickte hinüber, als ein Roter Kardinal im Wald emporflatterte, bewunderte eine riesige Kastanie neben der Straße, zog eine Braue hoch, als ein gedrungener schwarzer Hund nahe einer kleinen Herde aus lohfarbenen Rindern erstarrte und den beiden Reitern nachblickte. Der Magier genoss den Ritt, stellte Gerent fest. Nur war noch mehr daran. Beguchren sah sich mit der Haltung eines ältlichen Mannes um, der eine Reise angetreten hatte und vermutete, dass es die letzte seines Lebens war: als hätte er sich vorgenommen, die Landschaft so sehr zu genießen, wie er nur konnte. Als verabschiedete er sich von der Welt, durch die er reiste.
    Oder so erschien es jedenfalls Gerent. Und das gefiel ihm nicht. Ihm fiel aber auch kein Kommentar dazu ein. Schließlich fragte er, nur um das Schweigen aufzuheben, das er, wenn schon nicht der Magier, inzwischen als etwas zu angespannt fand: »Halten wir in Taschan?«
    Beguchren blickte leicht überrascht auf. »Nein, nein. Nein, wir reiten gleich weiter nach Norden. Vielleicht schaffen wir es heute Nacht bis an den Rand der Wüste.«
    Den Magier schien diese Aussicht weder zu bekümmern noch zu begeistern. Gerent wusste, welche Reaktion ihm selbst natürlicher erschienen wäre. Gern hätte er sich nach der Zauberkunst und der Schaffensgabe erkundigt und gefragt, was es bedeutete, das Selbst umzuformen. Doch noch mehr wollte er die ganze Frage ignorieren. Und so sagte er nichts. Beguchren strich geistesabwesend über die Mähne der Stute und blickte einem Schwarm Wachteln nach, der an einer Wiese entlangflatterte, auf der ein Dutzend Ponys graste.
    Sie erreichten Taschan im Laufe des Vormittags und unterbrachen ihre Reise kaum einmal, wie es Beguchren angekündigt hatte. Auf den Straßen war es ungewöhnlich ruhig, während auf dem Vorplatz der Gouverneursresidenz ungewöhnliches Gedränge herrschte. Gerent hatte den ungemütlichen Verdacht, dass er den Grund für diese beiden außergewöhnlichen Vorkommnisse kannte. Egal, wie viel sich die Menschen von Taschan auf ihre verfeinerte Kultiviertheit zugute hielten, er fürchtete, dass sie an den zurückliegenden Tagen Dinge gesehen hatten, denen sie nicht mehr mit Gelassenheit begegnen konnten.
    Gerent und Beguchren unterbrachen ihren Ritt gerade lange genug, um an einem verschnörkelten Verkaufsstand auf dem schönen Markt nahe dem Nordtor ein halbes Dutzend Fleischpasteten zu kaufen. Gerent fragte die Pastetenverkäuferin nach Greifen und stellte fest, dass ihn die Frau kaum mehr aus ihren Fängen entließ, so erpicht war sie, darüber zu reden: über Greifen, die sich so dicht tummelten wie Spatzen, wenn man ihr Glauben schenkte; und an den vergangenen drei Tagen war morgens eine riesige und hitzig-goldene Sonne aufgegangen, die abends erst spät und scheinbar nur widerstrebend hinter blutroten Hügeln versank. »Außerdem liegt ein scheußlicher roter Staub in der Luft, der einfach in alles eindringt«, erklärte sie Gerent mit ernster Miene. »Schwierig, Pasteten auszukneten, wenn sich gleich auf dem Brett der Staub hineinmengt! Du triffst es allerdings gut, hochverehrter Herr. Heute ist es besser als gestern oder vorgestern. Das hier müssten gute Pasteten sein. Jeder weiß, dass ich die besten in Taschan mache.«
    Gerent nickte ernst. »Dann nehmen wir ein paar mehr.« Darüber hinaus kaufte er noch einen Beutel mit Äpfeln.
    »Gebt auf euch Acht!«, rief die Verkäuferin ihnen nach. »Ihr könnt damit rechnen, dass es schlimmer wird, je weiter ihr nach Norden kommt, und außerdem besorgt mein Vetter diese Äpfel von einem Landgut da draußen im Norden, und er sagt, in dieser Richtung wartet noch Schlimmeres als Staub. Der Gouverneur sollte etwas dagegen unternehmen, das ist

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