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Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Titel: Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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in süßer Sauce gebratene Rüben und Zwiebeln. Außerdem gab es einen kleinen Stapel der breiten Teller mit Rändern, mit denen man bettlägerigen Menschen das Essen servierte. Gerent nickte anerkennend angesichts dieser aufmerksamen Geste; und um die Kleine zu ermuntern, sich weiterhin so umsichtig zu verhalten, holte er aus Beguchrens Gürteltasche eine Münze für das Mädchen hervor.
    Während all dieses Kommens und Gehens rührte sich Beguchren nicht. Gerent störte ihn auch weiterhin nicht. Er verzehrte die meisten Speisen selbst und stellte ein klein wenig unter einem umgedrehten Teller zur Seite, damit es warm blieb – für den Fall, dass der Magier tatsächlich später noch etwas essen wollte. Die Brühe war inzwischen kalt geworden. Ungeachtet der stickigen Wärme im Zimmer bat Gerent das Mädchen, ein Kohlebecken zu holen und darauf den Topf mit der Brühe und dem Teller obendrauf warm zu stellen.
    Draußen sank die Sonne langsam hinter die Hügel. Die letzten Strahlen streuten in den Zweigen naher Bäume und auf den Dächern der Stadt. Der fette Dreiviertelmond stand über dem höchsten Dach. Über Metichteran zeigte sich der weite Himmel frei von allem, außer hohen Wolkenfetzen; der Habicht war wohl inzwischen in seinen Horst zurückgekehrt. Die ersten Sterne schimmerten am violett gestreiften Himmel, und die Nacht senkte sich auf diesen Teil der Welt, als die Sonne schließlich ganz untergegangen war. Gerent stand auf, schloss die Fensterläden und zündete die Öllampe an, die in einer Ecke des Zimmers hing.
    Auf der anderen Seite des Zimmers rührte sich Beguchren, öffnete die Augen und setzte sich auf.
    Gerent war so erschrocken, dass er beinahe die Lampe aus ihrer Halterung geschlagen hätte. Der Magier sah wieder viel besser aus; Gerent glaubte nicht, dass die frische Farbe nur am rötlichen Licht der Laterne lag.
    Beguchren schaute sich mit einer Miene um, die vielleicht nicht gleich kraftvoll wirkte, aber zumindest aufmerksam. »Gibt es etwas zu essen?«
    »Brühe? Rindfleisch?«
    »Beides, bitte. Haben wir noch Honig?«
    »Fast einen ganzen Topf voll.« Gerent goss Brühe in eine der sauberen Tassen und brachte sie ans Bett. Diesmal schien der Magier keine Schwierigkeiten zu haben, die Tasse anzuheben oder ruhig zu halten. Eine Frage schwang mit, als Gerent sagte: »Es scheint Euch viel besser zu gehen.«
    Beguchren blickte zu ihm auf. »Nachts werden keine Greifen Metichteran überfliegen.«
    »Ah, ja. Ich erinnere mich an einen kleinen Philosophen ... Wer war das noch gleich? Lechkir Anteyer? Jedenfalls schrieb der eine oder andere Philosoph einmal über ›das Fehlen des Feuers zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang‹. Heißt das, dass Ihr derzeit weniger durch anwesende Greifen beeinflusst werdet? Oder dass Ihr weniger, ah ...« Er zögerte und versuchte, der Frage eine Form zu geben.
    »Weniger von dem Versuch beansprucht, sie vom Land der Menschen fernzuhalten? Beides.« Beguchren leerte die Tasse mit Brühe und blickte fragend den abgedeckten Teller im Kohlebecken an.
    »Einen Augenblick ...« Gerent blieb nicht gänzlich erfolgreich mit dem Versuch, sich nicht die Finger zu verbrennen, während er Rindfleisch und Rüben auf einen Teller legte, der kühl genug war, um ihn anzufassen. Er brachte dem Magier diesen Teller und sah einen Augenblick lang zu, um sicherzugehen, dass Beguchren auch damit fertig wurde. Dann machte er sich daran, Honig auf Brotscheiben zu streichen und diese auf einem zweiten Teller zu arrangieren. Er fragte: »Habt Ihr denn tatsächlich versucht, sie von Metichteran fernzuhalten?«
    Eine kurze Unterbrechung trat ein, während Beguchren sichtlich nach Worten suchte. »Ich habe die ... Erdnatur dieses Landes gestärkt. Du wirst dich erinnern, dass ein Magier Macht fokussiert. Hmm. Oder die Kräfte, die in der Welt existieren, beugt und ausbalanciert; das ist vielleicht eine bessere Beschreibung.«
    Gerent nickte und sagte nicht, dass das für ihn keine überwältigend klare Beschreibung der Zauberkunst war.
    »Die Natur der Erde steht im Gegensatz zur Natur des Feuers. Ich habe, hmm, diese Eigenschaft in der gesamten Umgebung Metichterans ein wenig gestärkt. Das müsste dafür gesorgt haben, dass sich jeder Greif, der sich möglicherweise derzeit in der Nähe aufhält, sehr unwohl fühlt. Du hast nach denen von heute Nachmittag keine weiteren gesehen.« Der Magier klang sehr überzeugt.
    »Nein«, stimmte ihm Gerent zu.
    »Nein. Sie haben sich in ihr

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