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Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Titel: Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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und vierzehn Stunden, im Schnitt neun. Wir haben jeweils zwischen drei und sieben Greifen gesehen, am häufigsten aber drei.«
    Gerent war leicht erheitert. Wie typisch für einen Gelehrten, die Intervalle zwischen Vorbeiflügen und die jeweilige Anzahl von Greifen zu berechnen! Er blickte kurz auf Beguchren und fragte sich, ob der Magier diese Angaben nützlich fand. Beguchren zeigte nichts weiter als eine undurchdringliche höfliche Aufmerksamkeit.
    »Die Flugbahnen«, setzte Annachudran seine Ausführungen fort, »zeigen eine gleichmäßige Tendenz ... Wenn du so freundlich bist, meine Liebe ...« Seine Gemahlin zog eine Schriftrolle aus einem Regal und half ihrem Gatten, eine Karte auf dem breitesten Tisch im Zimmer zu entrollen. Alle beugten sich vor, um besser zu sehen.
    »Seht ihr, die erste Gruppe, die wir gesehen haben, nahm eine gekrümmte Flugbahn hier über den Gebirgsausläufern.« Annachudran zog mit der Fingerspitze eine Bogenlinie nördlich seines Hauses. »Ich habe nicht so früh mit der Kartografierung begonnen, wie ich es hätte tun sollen, aber am Mittag des zweiten Tages verlief die Bahn hier, parallel zur ersten Bahn, seht ihr, aber so, dass sie fast direkt über das Haus führte. Und am Abend hier entlang.« Sie alle konnten das Fortschreiten der Flugbahnen von Nord nach Süd sehen. Die letzte Bahn, die Annachudran für sie nachzeichnete, hatte ein gutes Stück südlich des Hauses vorbeigeführt.
    »Wenn ich diese Entwicklung fortschreibe – wobei mir klar ist, dass solche Entwicklungen sich gewöhnlich nicht unbegrenzt fortsetzen ... Nichtsdestoweniger gelange ich zu dem Ergebnis, dass diese Flüge seit vier oder fünf Tagen über Taschan führen.«
    »Ja«, murmelte Beguchren.
    »Das bietet Anlass zur Sorge, mein Herr, denn ...« Annachudran zögerte. »Vielleicht wäre es besser, dir das zu zeigen ...«
    »Bitte schildere es mir«, flüsterte Beguchren.
    Annachudran breitete die Hände aus – eine Geste, die ausdrückte, dass er natürlich dem Wunsch nachkommen würde. »Zuerst war es nur roter Staub«, erzählte er. »Außerdem Sand und ein heißer Wind. Dieser Wind erhebt sich nach wie vor jeden Morgen. Das heißt, heute Morgen nicht, oder?« Er warf seiner Frau einen fragenden Blick zu, und sie nickte. Dann fuhr er fort: »Aber in den Tagen zuvor. Er kam vom Gebirge herab, sodass es ein kühler Wind hätte sein müssen, aber ... Und es ist nicht nur ein heißer Wind, sondern einer, der mit Feuer im Bunde steht, wie es Beremnan Anweyer in seinem Werk Länder nah und fern schildert. Kennst du ...«
    »Ja, ich verstehe. Und nach dem Staub?«
    Emre Tanschan beugte sich besorgt vor, die Hände auf dem Schoß verschränkt. »Wir schickten Nachricht nach Süden, Fürst Beguchren. Damit die Menschen gewarnt würden. Zuerst kam der rote Staub, getragen von einem heißen Wind. Und die Sonne ging ... anders auf als sonst. Grimmiger. Dann ...« Sie verstummte.
    »Wir haben Leute stromaufwärts und -abwärts geschickt«, griff Annachudran den Faden auf, »nachdem unser Fluss versiegt war. Es betraf nicht nur unseren Fluss und unseren Teich. Der obere Teschanken ist dort, wo er aus den Bergen kommt, ausgetrocknet. Nicht nur, dass der Wasserstand besonders niedrig wäre. Die Leute, die stromaufwärts zogen, haben berichtet, dass sich die Wüste quer durch das Bett des Teschanken ausgebreitet und sämtliche Berge in der Nähe beansprucht hat ...« Seine Handbewegung umfasste die allgemeine Ausdehnung der Wüste nach Norden und viel zu weit nach Osten. »Du weißt vielleicht, hoher Herr, dass Gestechan Wanastich in seiner Geschichte Meridaniums beschreibt, wie er einen gewaltigen See hoch im Gebirge gefunden hat. Einen See, der den Teschanken speist und Wanastich zufolge auch den Nerintsan. Ich habe mir schon immer gewünscht, mal stromaufwärts zu ziehen und diesen See zu finden«, setzte er beiläufig hinzu, und der Gedanke verlieh seinem lehrhaften Tonfall einen wehmütigen Beiklang. »Das muss ein großartiger Anblick sein: ein See, so groß wie das Meer, zwischen Erde und Himmel vom Hochgebirge eingefasst ... Na ja.« Er besann sich wieder. »Aber ob die Wüste inzwischen diesen See verschlungen und tatsächlich ausgetrocknet hat – und was für ein gewaltiges Unterfangen es sein muss, einen so großen See zu zerstören ... Womit ich sagen möchte: Ob die Greifen den See zerstört oder nur den Teschanken abgeschnitten haben, das können wir nicht wissen.«
    Ein kurzes Schweigen breitete sich aus.

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