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Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Titel: Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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Beben weiterer Säulen, die hinter ihr und Bertaud emporwuchsen, wie sie nun bemerkte. Der Greifenmagier errichtete einen Kreis aus verdrehten Säulen, um sie alle darin einzuschließen. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Sie starrte Gerent einen Augenblick lang an; es schien ihm nicht besser zu gehen. Und Beguchren schien Kairaithin nicht daran hindern zu können, dass er die Säulen hervorbrachte. Tehre erhob sich schwankend, kämpfte sich an Bertauds Seite vor und hielt sich an seinem Arm fest, als der Boden erneut bebte.
    »Begreift Ihr, was hier geschieht?«, fragte sie ihn, als er einen abwesenden Blick auf sie warf. Sie musste beinahe schreien, um sich durch die widerstreitenden Winde und das knirschende Gestein bemerkbar zu machen. »Habt Ihr ... in Farabiand ... Haben sie ...?«
    Der Fürst legte einen Arm um sie, um ihr Halt zu bieten, während die Erde bebte. Er schüttelte den Kopf. »Nichts dergleichen ist in Farabiand geschehen! Nicht, soweit ich es erlebt habe! Kairaithin hat eine Menge Kaltmagier umgebracht, wir er mir erzählt hat, aber ich habe es nicht gesehen!«
    »Beguchren war immer der stärkste unserer Kaltmagier!« Tehre blickte forschend durch den Schleier aus Sand und Staub, der den Blick auf die Wüste behinderte. »Ich verstehe nicht, was er tut ... Ich verstehe nicht, was er mit Gerent gemacht hat ... Es scheint, als kämpfte er gegen Kairaithin, aber ich würde darauf schwören, dass er sich zur Hälfte auf etwas anderes konzentriert. Nur weiß ich nicht, was das ist!«
    »Er sucht nach Kes«, erklärte Bertaud grimmig, aber fast zu leise für Tehre, um es zu verstehen. »Er sucht nach Kes!«, wiederholte er, als sie den Kopf schüttelte. »Ein Mädchen – eines der unseren ... Kairaithin hat eine Feuermagierin aus ihr gemacht, eine Feuerheilerin. Sie ist der Grund, warum die Greifen auch zehntausend Soldaten nicht fürchten müssten – falls Euer König so viele entsandt hätte, und ich habe da unten nur wenige hundert gesehen, denke ich!«
    Die Greifen haben aus einem Menschenmädchen eine Feuermagierin gemacht? Tehre starrte Bertaud an, aber er schien es völlig ernst zu meinen.
    Die Wüste platzte direkt vor ihnen auf, als messerscharfes Gestein sich vom Sand befreite, um den staubverhangenen Wind in heulende Fetzen zu schneiden. Sowohl Tehre als auch Fürst Bertaud stolperten rückwärts. Sie wäre beinahe gestürzt, aber Bertaud fing sie auf. Dann rutschte er selbst aus und wäre gefallen, wenn Tehre nicht ihre ganze Kraft zusammengenommen hätte, um ihm Halt zu geben. Mit einer gemeinsamen Anstrengung warfen sie sich stolpernd in Beguchrens Richtung. In der relativen Stille hinter dem Magier sanken sie neben Gerent auf die Knie; der Erdboden war hier stabiler, und sie waren vielleicht vor den schlimmsten Windböen geschützt. Der Magier schenkte ihnen keinerlei Beachtung – und ebenso wenig tat es Gerent, was verstörender war.
    Tehre wandte sich an Bertaud. »Er hat sie zu einer Feuermagierin gemacht? Ein Menschenmädchen? Er hat aus einem Geschöpf der Erde ein Geschöpf des Feuers gemacht? Hat ihr das nicht fürchterlich wehgetan? Hat es ihr überhaupt nichts ausgemacht?«
    Bertaud, der nun auf einem Knie zwischen Tehre und den vereinzelten Funken kauerte, die vom Wind herangepeitscht wurden, schüttelte den Kopf. »Nicht mehr, nachdem es geschehen war, glaube ich. Ihr müsst verstehen ... wenn man erst mal eine Kreatur des Feuers ist, wenn man das Feuer erst verstanden und in sein Herz aufgenommen hat, dann ist das Land des Feuers sehr schön.«
    Sie vermutete, dass das sogar stimmte, obwohl ihr die Wüste in diesem Augenblick alles andere als schön erschien: grimmig, schlimmer als grimmig – grausam, gar mörderisch. War man jedoch eine Kreatur des Feuers, sah das vielleicht anders aus.
    »Euer Beguchren versucht, Kes zu finden, denke ich«, sagte Bertaud, während Tehre noch immer zu begreifen versuchte, wie eine Menschenfrau in ein Geschöpf des Feuers verwandelt werden konnte. »Er möchte sie töten, vermute ich! Er möchte vielleicht auch Kairaithin töten, aber das ist nicht wichtig ... Alles wäre anders, wenn die Greifen Kes nicht mehr hätten. Dann, so glaube ich, würde Euer König zehntausend Soldaten entsenden, um sie alle zu vernichten. Er würde dann das Land des Feuers komplett vernichten und nicht nur Melentser zurückholen, sondern die ganze nördliche Wüste in Besitz nehmen. Er ist ehrgeizig, der Arobarn ...«
    Das stimmte, wie Tehre vermutete. Im

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