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Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Titel: Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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kämpfen, nicht mal an diesem Ort des Wassers und der Erde.«
    Das stimmte. Gerent spürte die erschreckende Macht des Greifenmagiers, die hinter der Gestalt, die er trug, knapp außer Sichtweite loderte. Der Greif fühlte sich alt an: Er war auf die gleiche Art alterslos wie Beguchren. Gerent zweifelte nicht am Ausmaß seiner Fähigkeiten und ebenso wenig an seiner Kraft. Er wollte ganz bestimmt nicht gegen ihn kämpfen. Er wusste, dass er verlieren würde. Er sagte nichts.
    »Der Mann des Safiad, der Sendbote Farabiands ... Er hat gute Gründe dafür angeführt, dass es weise ist, diesen Wall aus beiden Richtungen zu versiegeln«, erzählte der Greif. »Ich pflichtete ihm bei und rief einen neuen Wind auf, der von den Höhen herabfuhr. Der mächtige Wind, der Gestein zertrümmert ... Deine kleine Schaffende verfügt über erstaunliche Kraft. Und du hast viel dazu beigetragen. Nicht genug jedoch, um einen Wall entlang der ganzen Grenze zwischen unseren beiden Ländern zu errichten.«
    Gerent bemühte sich, die Zusammenhänge zu erkennen. »Du ... hast ihr geholfen? Du hast uns geholfen?« Diese Vorstellung erschien ihm zu albern, um sie in Worte zu fassen.
    »Ja, ich habe euch geholfen«, bekräftigte der Greif voll trockenen Spotts. »Hast du es denn nicht bemerkt? Ich habe dazu beigetragen, den Wall zu errichten, und habe ihn dann auf unserer Seite ebenso versiegelt, wie du es auf eurer Seite getan hast. Wälle gehören nicht zur Welt, in der sich unser übliches Tun und Lassen bewegt. Aber dieser hier ... dieser leistet uns womöglich gute Dienste. Vielleicht hatte der Mann aus Farabiand damit recht. Ein Wall leistet bessere Dienste als ein Krieg. Man hat mir gesagt, dass sich Farabiand gegen das Volk des Feuers wenden, seine Magier aufrufen und seine Soldaten mit kaltem Metall und Eis rüsten würde, wenn wir Casmantium zerstörten. Man hat mir gesagt, dass sogar Linularinum in den Krieg eingriffe, der aus einer anderen Entscheidung gefolgt wäre.«
    Das war ein neuer Gedanke, aber ... »Das täte es wirklich«, bestätigte Gerent im gleichen boshaften Tonfall wie der Greifenmagier. »Ich habe nicht daran gedacht ... aber natürlich käme es so. Farabiand müsste sein Bündnis mit deinem Volk aufkündigen, und Linularinum müsste Farabiand unterstützen. Wir alle ...« Er brach ab, denn er wusste nicht recht, wie er den Gedanken in Worte fassen sollte.
    »... gehören zum Land der Erde; so ist es«, führte der Greif an seiner Stelle den Satz zu Ende. »Und wir nicht. Eine Wahrheit, die sich mein Volk vielleicht nicht ausreichend klargemacht hat. Deshalb habe ich beschlossen, dass es das Beste ist, diesem neuen Wind bis ganz zum Ende zu folgen. Besonders, weil ich keine Alternative gesehen habe.« Er drehte sich um und deutete den endlos langen Wall entlang. »Er ist auf halber Länge noch nicht versiegelt.« Er dachte kurz nach und setzte dann mit rauer Fröhlichkeit hinzu: »Auf mehr als halber Länge.«
    Gerent sagte nichts dazu. Er hatte das starke Gefühl, dass der Greif etwas verbarg oder etwas Wichtiges zumindest nicht erwähnte. Dass die Gründe, warum der Greifenmagier seine Kraft analog zu Gerent auf der anderen Seite des Walls eingesetzt hatte ... komplex und gefährlich und entweder in Begriffen der Menschen unerklärlich waren oder von einer Art, welche die Kreatur nicht zu erklären wünschte. Gerent sah jedoch auch, dass der Greif mit Blick auf den Wall recht hatte: Das Werk war noch nicht vollendet. Die Aufgabe musste jedoch vollständig ausgeführt werden. Und aus welchem Grund auch immer, der Greif hatte das vor. Gerent war jedoch entsetzt über die Aussicht, die mühselige Arbeit wieder aufzunehmen, die sie beide gerade getan hatten.
    »Sollte dir jedoch die Kraft fehlen ...«, hob der Greifenmagier in verächtlichem Tonfall an.
    Zitternd vor Abscheu erwiderte Gerent scharf: »Ich schaffe meine Seite. Sorge du dafür, das Gleiche zu tun!« Und er schleuderte sich von dem See weg, dessen geheimnisvolle Gestade von den wabernden Nebeln verhüllt blieben, durchquerte eine Falte in der Welt und kehrte zu der Stelle zurück, wo er damit begonnen hatte, den Wall zu versiegeln. Zu seiner Überraschung war die Arbeit leicht: so leicht und natürlich, wie bislang für ihn die Arbeit eines Schaffenden gewesen war. Ein Schritt, und die Welt neigte sich und schwenkte um ihn herum, und ein weiterer Schritt, und er stand aufs Neue am Fluss zu Füßen des Hangs, wo Beguchren die Greifen zum Kampf gefordert

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