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Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Titel: Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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gegenwärtig nicht die drängendste Frage. »Ah ... Fareine ...«
    »Junger Mann, ich bin nicht so alt, dass ich nicht mehr ein kleines Stück weit klettern könnte«, fiel Fareine ihm mit einem Hauch Schroffheit ins Wort. »Wenn du bitte dafür sorgen würdest, dass sich keiner von Fellestedens Banditen im Flur aufhält?«
    Gerent knete seine Finger und blickte sich suchend nach dem Messer um ... Plötzlich erinnerte er sich daran, dass es in Derichs Rücken steckte, und schluckte. Er rieb die Handflächen an den Schenkeln und sah die Leiche unglücklich an. Er brauchte jedoch eine Waffe, ehe er diese Tür öffnete.
    Obwohl Fellestedens anderer Gefolgsmann ... Ja! Da war ein Schwert, das noch immer in der Scheide steckte. Viel besser, als wenn er versucht hätte, ein blutiges Messer aus einer Leiche zu ziehen. Viel besser. Gerent versuchte nicht, die Scheide vom Gürtel des Waffenknechts zu lösen, sondern zog behutsam das Schwert heraus. Es war gut ausgewogen und lag ihm bequem in der Hand ... Ah! Es war, wie ihm endlich klar wurde, von ihm selbst hergestellt worden, so wie er viele der Schwerter und Messer angefertigt hatte, die Fellestedens Männer mitführten. Diese Erkenntnis brachte eine seltsame Zuversicht mit sich, als hätte er in einer unsicheren Lage unerwartet einen Freund gefunden.
    Er packte das Schwert fester und warf einen Blick auf Tehre. Er wusste sehr gut, dass er weder mit noch ohne Schwert ein echter Gegner für irgendeinen von Fellestedens Schlägern war. Aber wenn er es nur mit einem zu tun bekam ... Wenn er erreichte, dass dieser zumindest zögerte ... Er musste lediglich Fareine genug Zeit verschaffen, dass sie das Haus verlassen konnte, und der Sieg war gewiss ... »Vielleicht sollten wir alle gehen?«, fragte er Tehre.
    Die kleine Frau hob stolz den Kopf. »Ich werde nicht vor Schlägern aus meinem eigenen Haus flüchten! Außerdem ...«, fuhr sie mit einem praktischeren Gedanken fort, »... wenn diese Männer ihren Herrn tot vorfinden und blutige Rache üben wollen, bin ich vielleicht die einzige Person, bei der sie zögern würden. Ich überlasse mein Personal nicht deren Gnade. Ich kann ihnen zumindest vorübergehend Einhalt gebieten, und mehr brauchen wir nicht, als dass sie zögern.«
    Es war Gerent zuwider, dass sie hier in Gefahr zurückblieb, aber er wusste zugleich, dass sie recht hatte. Er holte tief Luft, ging an Fareine vorbei und riss die Bibliothekstür auf. Dann ging er kühnen, zuversichtlichen Schrittes hinaus, womit er vielleicht einen Schläger Fellestedens täuschen konnte, wenn nicht sich selbst.
    Der Flur war verlassen. Gerent ließ die Luft heraus und war äußerst erleichtert.
    »Tehres Schlafzimmer ist gleich dort ...« Fareine schlüpfte an ihm vorbei, lief sechs oder sieben Meter durch den Flur und öffnete vorsichtig eine Tür. Sie warf einen Blick in das Zimmer, blickte zu Gerent zurück und gab ihm mit Gesten zu verstehen, alles wäre in Ordnung und er solle zu Tehre zurückkehren. Dann trat sie in das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    Es schien seltsam zu sein, von einer Frau, einer Matrone, die nicht mehr jung war, zu erwarten, dass sie aus dem Fenster stieg und sich der Gefahr durch Fellestedens Männer sowie eines simplen Sturzes aussetzte. Doch eine andere Wahl gab es nicht, und Fareine hatte recht – er musste zu Tehre zurückkehren. Falls irgendeiner der Schläger Fellestedens herausfand, was mit seinem Herrn passiert war ... Na ja, vielleicht konnte Tehre sie dazu bewegen, nichts zu unternehmen, aber falls nicht, musste Gerent diese Männer in Schach halten, bis die Stadtstreife eintraf.
    In der Bibliothek saß Tehre auf einem Stuhl, den sie so gedreht hatte, dass sie zur Tür blickte. Gleichzeitig hatte sie ihn aber auch so sorgsam ausgerichtet, dass sie es mehr oder weniger vermeiden konnte, die Leichen anzusehen. Sie rieb sich mit beiden Händen das Gesicht, als Gerent eintrat, und schaute sogleich zu ihm auf. Ihre Züge waren gespannt vor Nervosität und Erschöpfung. Als sie jedoch sah, dass er allein war, nickte sie und drückte sich die Hände auf die Augen.
    Gerent legte das Schwert auf einen Tisch und kam näher.
    »Fareine?«, fragte Tehre mit leiser, angespannter Stimme, ohne aufzublicken, ehe Gerent selbst etwas sagen konnte.
    »Ist unterwegs. Wir haben keine Spur von Fellestedens Männern gesehen. Es dürfte nicht lange dauern, bis die Stadtstreife eintrifft. Mit etwas Glück geschieht das, ehe Fellestedens Schläger herausfinden,

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