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Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Titel: Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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was geschehen ist.«
    Sie nickte, senkte die Hände und blickte sich unbestimmt im Zimmer um. Ihre Augen blieben jedoch an Fellestedens Leiche hängen. »Er hätte uns ruiniert«, sagte sie einen Augenblick später wie zur Antwort auf eine Anschuldigung.
    Gerent hatte nicht vor, Einwände zu erheben. »Er hätte es gewiss versucht.«
    »Ha! Das wird er jetzt nicht mehr.« Tehre schien jedoch nicht den Blick von der Leiche abwenden zu können. Gerent trat vor, um ihr die Hand auf die Schulter zu legen; sie zuckte zusammen und riss sich endlich vom Anblick der Leiche los. Ihr Atem ging hektisch. Einen Augenblick später sagte sie jedoch mit einer Stimme, die nur wenig zitterte: »Fürst Fellesteden hat mich bedroht, hat mein Hauspersonal bedroht ... Er führte Diebstahl und Gewalt im Sinn. Er hatte das von Anfang an in völliger Missachtung des königlichen Rechts vor ... Wahrscheinlich hatte er im Norden Streit mit meinem Vater – und brachte deshalb so viele Männer mit.« Sie sah auf und blickte Gerent scharf in die Augen. »Ob die Stadtstreife uns das glaubt? Ob es der Richter tut?«
    »Wenn dein Feind tot ist, hochverehrte Dame, kannst du jede Erklärung vorbringen, die du möchtest. Für mich klingt diese ansatzweise plausibel.« Gerent hielt kurz inne. Dann fuhr er fort: »Ich weiß jedoch eine bessere Geschichte, wenn du gestattest. Ich bin deinem Vater nie begegnet. Ich habe deinen Bruder in Dachseit kennengelernt. Er schlug mir vor, zu dir zu gehen, denn er wusste, dass du nach einer Person mit der Schaffensgabe suchst, die dir bei deiner Arbeit assistiert. Er gab mir ein Empfehlungsschreiben für dich mit; dein Vater hat dir also nie ein Wort über mich geschrieben. Ich bin aus eigenem Anlass in die Stadt gekommen; du wusstest nichts von meinem Fluchgelübde-Band und hast keine Ahnung, wer mein Brandmal entfernt haben könnte. Fellesteden erkannte mich wieder. Er hegte nie Pläne, die gegen dein Haus gerichtet waren; er erkannte mich nur und beanspruchte sein verlorenes Eigentum zurück. Überwältigt von Wut und Verzweiflung gelang es mir, ihn und diese beiden anderen Männer zu töten. Ich trage allein die Schuld. Du und dein Personal, ihr seid nur Zeugen. Du hast die Stadtstreife gerufen, um dich vor mir zu schützen und nicht vor Fellestedens übrigen Männern.«
    Tehres beeindruckende Konzentrationskraft war jetzt voll und ganz auf Gerent gerichtet. Seine Worte ließ sie jedoch unkommentiert.
    »Das ist eine glaubhafte Geschichte. Fellestedens übrige Männer werden wohl kaum Einwände vorbringen – sie glauben die Geschichte vielleicht gar selbst, wenn du sie richtig vorbringst. Du musst sofort an deinen Vater und deinen Bruder schreiben, damit keiner von ihnen widersprüchliche Aussagen zu dieser, ähm, bereinigten Version der Ereignisse macht. Und natürlich ...«, er deutete verlegen auf die eigenen Füße, »... musst du diese Schnüre durchtrennen.«
    Tehre öffnete den Mund, um etwas zu sagen; nach dem steifen Kopfschütteln zu urteilen, wollte sie gewiss protestieren.
    Gerent hielt jedoch abwehrend die Hände hoch. »Nein, hör mir erst zu, Tehre. Sie können mir nichts tun, was nicht schon getan wurde, siehst du? Wenn ich jedoch einer Bindung durch dich unterlag, als ich diese Männer umbrachte, dann trägst du die Verantwortung; und ich war dabei nur deine Waffe. Und sollte ein Richter gegen dich entscheiden ... Wenn er das tut, Tehre, dann sprechen alle Präzedenzfälle gegen dich; glaub mir, ich weiß das ... Wenn du als Mörderin verurteilst wirst, Tehre, könntest du durch ein Fluchgelübde gebunden werden. Nichts wäre schlimmer, ist dir das klar? Und du hast keinen Grund, das zu riskieren!«
    »Mein Vater hat dein Brandmal entfernt, nicht wahr?«
    Gerent schüttelte entschieden den Kopf. »Ich werde so etwas nie sagen. Sollte irgendjemand das andeuten, streite ich es ab. Tehre, die Stadtstreife ist sicher sehr bald hier. Deine Schnüre ... Die Zeit reicht nicht, um zu zögern. Durchtrenne sie, Tehre!«
    »Ich kann nicht zulassen, dass du die ganze Schuld auf dich nimmst!«
    »Du kannst es. Sei nicht töricht. Natürlich kannst du es! Du musst! Möchtest du, dass alle Welt Fragen nach deinem Vater stellt? Sie hören nicht bei dir auf, Tehre! Man wird fragen, wieso dir dein Vater einen durch ein Fluchgelübde gebundenen Sklaven mit ungezeichnetem Gesicht geschickt hat, und dir werden die Antworten, an die sie dabei denken, nicht gefallen ...«
    Die tiefe Stimme eines Mannes erklang

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