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DER GREIFENMAGIER: Gesetz der Erde

DER GREIFENMAGIER: Gesetz der Erde

Titel: DER GREIFENMAGIER: Gesetz der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Neumeier
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Gefolge aus Trägern hinterher.
    »Maianthe … Euch geht es doch auch wirklich gut?« Naithe betrachtete sie forschend. »Wie ich sehe, ist das der Fall. Die, ähm, Arbeit dieser Nacht …« – die Königin strich offenkundig jede Menge Ausdrücke wie »verrückt« und »irrsinnig töricht« aus ihrer Frage – »... war wirklich Eure Idee? Was habt Ihr nur alle getan? Und wie?«
    »Hauptmann Geroen würde wahrscheinlich alles besser erklären«, antwortete Maianthe bescheiden. Alle Einzelheiten schienen in ihrem Kopf zu einem undeutlichen Gesamtbild zu verschwimmen. Besonders dieser furchtbare Ritt zurück zum Fluss.
    Die Königin lächelte. »Nun, Ihr könnt mir davon erzählen, nachdem Ihr Euch sauber gemacht und aufgewärmt und Gelegenheit gefunden habt, Euch auszuruhen, Maianthe. Ansonsten holt Ihr Euch noch den Schüttelfrost und benötigt selbst Irienes Fertigkeiten! Vielleicht möchtet Ihr mit mir im braunen Zimmer frühstücken – in, sagen wir, einer Stunde? Oder zwei Stunden?«
    Erschrocken von der Vorstellung, dass die Königin auf sie warten würde, versicherte Maianthe ihr, dass eine Stunde wundervoll wäre, sogar reichlich und mehr als großzügig. Dann flüchtete sie eilig in ihr Zimmer. Sie sehnte sich nach einem langen heißen Bad mit jeder Menge Duftseife, und sie hätte sich die Haare am liebsten zweimal gewaschen … Sie war überzeugt davon, dass darin ebenso Sumpfschlamm hing wie in der Kleidung, denn sie roch den Gestank jedes Mal, wenn sie den Kopf schüttelte. Und sie sehnte sich danach, sich in warme Handtücher zu wickeln, vor ein tosendes Feuer zu setzen und sich von den Zofen die sauberen Haare kämmen zu lassen. Danach wollte sie in das wärmste und weichste Gewand schlüpfen, eine Tasse heißen Tee trinken und ein Marmeladenbrötchen essen. Und danach wollte sie ins Bett fallen und etwa drei Tage lang schlafen.
    Sie dachte nun, dass sie vielleicht wenigstens ein sehr kurzes Bad und ihr Haar schaffte.
    »Eure Kleider! Euer Haar!«, rief Karin aus, die jüngste ihrer Zofen. Sie starrte Maianthe an und vertrieb ihr Entsetzen durch Lachen. »Gestattet mir, Emnis zu rufen … Soll ich sie rufen?« Emnis war Maianthes Oberzofe. Maianthe wollte gerade antworten, da fuhr Karin bereits fort, ohne auf die Erwiderung zu warten: »Nein, natürlich möchtet Ihr das nicht. Wenn sie Euch sosieht, wird sie Euch nie wieder helfen, Jungensachen zu finden. Wisst Ihr schon, dass die Königin nach Euch sucht?«
    »Ich habe sie gesehen …«
    »Die Königin hat Euch so gesehen?«
    Maianthe konnte nicht umhin, über Karins Miene zu lachen. »Ich denke, alle waren von anderen Dingen abgelenkt. Ich soll mich schon in einer Stunde zu Ihrer Majestät gesellen und mit ihr frühstücken; andernfalls hätte ich dich gebeten, für mich in die Küche zu laufen – sogar das Bad hätte warten können. Um es kurz zu machen: Hast du schon gehört, dass wir Tan zurückbringen konnten?«
    »Alle haben es gehört – auch, dass er verletzt ist.« Karin verdrehte die Augen und sprach dann mit erregter Stimme weiter: »Das halbe Hauspersonal denkt, dass er vor Anbruch der nächsten Nacht stirbt, und die andere Hälfte denkt, dass er noch vor der Abenddämmerung das Tanzbein schwingt. Aber ich glaube nicht, dass selbst die hochverehrte Iriene eine so gute Heilerin ist. Alle denken jedoch, dass Tan schrecklich romantisch ist! Der verwundete Held, wie aus einem Epos. Man sollte denken, dass er Euch gerettet hat und nicht umgekehrt!«
    Maianthe lachte erneut. »Oh, das würde viel besser in ein Epos passen! Was hat Iriene gesagt? Hast du es gehört?«
    »Sie behandelt ihn noch, heißt es. Also vermute ich, dass er heute Abend nicht das Tanzbein schwingt, denn wäre es eine einfache Aufgabe, bräuchte sie nicht so lange! Gestattet mir, Euch zu helfen. Heißes Wasser steht bereit; ich habe es angefordert, sobald wir hörten, dass Ihr zurück seid …« Die Stimme des Mädchens zitterte bei diesen letzten Worten, und sie wurde auf einmal still.
    »Es tut mir leid, dass du Angst hattest«, sagte Maianthe sanft zu ihr.
    »Ich habe nie Angst. Ich bin nur eifersüchtig, weil Ihr Gelegenheit zu einem romantischen Abenteuer fandet und ich nicht.« Karin unterband wirkungsvoll jede Antwort Maianthes, indem sie ihr unvermittelt das Unterhemd über den Kopf zog.
    Das Wasser in der Kupferwanne war noch heiß, stellte Maianthe dankbar fest. Karin half ihr, die Haare herunterzulassen und ins dampfende Bad zu steigen.
    »Was

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