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Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika (German Edition)

Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika (German Edition)

Titel: Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Mann
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stämmig  und zäh; der beißende Wind und die intensive Sonneneinstrah lung ätzten sich in ihre rotbraunen Gesichter.  Wir erreichten Cuzco am späten Vormittag.
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Cuzco
    Cuzco liegt 3300 Meter über dem Meeresspiegel am oberen Ende  eines fruchtbaren Tals und ist auf drei Seiten von braunen Hügeln  umgeben. Es ist das populärste Reiseziel auf der üblichen Gringo- Route – dem „Gringo-Trail“ – durch Peru. Touristen kommen (die  vernünftigeren fliegen von Lima her), um Machu Picchu und an dere Inka-Ruinen zu besichtigen, die die Stadt umgeben.  Trotz mancher Inka-Mauern in den Wänden der kolonialen  Gebäude ist Cuzco architektonisch eine guterhaltene spanische  Kolonialstadt voll alter Kirchen und einer weltabgeschiedenen  zentralen Plaza. Kulturell ist es eine Quechua-Stadt; eine pulsie rende Anden-Gemeinde mit einem geschäftigen Markt, der sich  aus seiner höhlenartigen Halle auf die angrenzenden Straßen er gießt.
    Es ist auch eine der wenigen Städte mit einem Gringo-Trail-Nacht leben. Es gibt Bars voller Rucksacktouristen, Bäckereien, die leckeres  Süßgebäck haben, und Snackbars, die Quiche anbieten. Es hat auch  Perus bestes Bier, ein dunkles Starkbier, das Cuzqueña Malta heißt.  Jedes Radio plärrte abwechselnd eine Aufnahme von einer  schwedischen Popgruppe namens Ace of Base und einen genau so schrecklichen Euro-Disco-Song namens „Mr. Vain“. Wir waren  um die halbe Welt gereist, um die beiden schlechtesten Platten  Europas zu hören. Es klang, als wenn Radio Cuzco sich nur zwei  Platten leisten könnte, denn sie spielten diese beiden Songs den  ganzen Tag lang abwechselnd, bis wir das nächste Radio nehmen  und es an die Wand werfen wollten. Wenn sie westliche Kultur  haben wollten, musste es ausgerechnet der Abschaum sein? „All  that she wants is another baby“, plärrte der schwachsinnige Text.  Wohin auch immer wir sahen, waren Frauen, die ein Baby auf den  Rücken gebunden hatten und ein zweites auf dem Arm trugen,  das die halbe Zeit an ihrer Brust nuckelte. Das letzte , was diese Frauen brauchten, war noch ein Baby.
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Der Nabel der Welt
    Als Pizarro Cuzco betrat, kommentierte einer seiner Männer: „…  es ist so schön und hat so herrliche Gebäude, dass es sogar in Spanien bemerkenswert wäre.“ 12
    ---12 Cabildo von Jauja, zitiert in Hemming
    In seinem Herzen lag der Huacaypata (Platz der Freude), der  doppelt so groß gewesen war wie die heutige zentrale Plaza. Ganz  in der Nähe, wo heute die Santo Domingo Kirche steht, war der  große Sonnentempel, Koricancha, mit seinen Heiligtümern der  Sonne, des Mondes, der Sterne, des Blitzes und des Regenbogens.
    Die Innenwände waren zur Entzückung der Spanier ganz mit  Gold überzogen; zusätzlich gab es goldene und silberne Statuen  von Lamas, Schäfern, Vögeln, Schmetterlingen, Obst, Bäumen  und Pflanzen. Wie Atahualpas Lösegeld aus Gold wurde auch  dieser Schatz sofort eingeschmolzen. Die Conquistadores waren  mehr am Gewicht interessiert als an der Kunst.
    Die Inkas nannten Cuzco den „Nabel der Welt“. Der Grundriss  war eine symbolische Repräsentation ihres Reiches: Die Stadt hat te den Umriss eines Jaguars und war von zwei Kanälen durchzo gen. Die vier Stadtteile repräsentierten die Tawantinsuyu – die vier  Viertel des Reiches. Das Reich erstreckte sich über 3000 Meilen  weit von Südkolumbien bis Nordchile. Über 40.000 km gepflasterte  Straßen – komplett mit Wänden, Tunnels, Fahrdämmen, Brücken  und Abflusskanälen – schlängelten sich durch die schroffen Berge.
    Damals war es wahrscheinlich das größte Reich der Erde, unge fähr so groß wie das römische Reich in seiner Blütezeit. Aber dieses  glorreiche Imperium war ebenso kurzlebig wie es riesengroß war.  Obwohl sie ihre Dynastie auf Manco Capac zurückführten, der Cuz co um ca. 1200 n.Chr. gegründet hatte, waren die Inka 250 Jahre lang  ein kleiner Stamm geblieben. Das „Imperium“ wurde von nur drei  Regenten aufgebaut und hatte weniger als ein Jahrhundert Bestand.  Der erste war Pachacuti, eine peruanische Version von Alexan der dem Großen. Pachacuti kam 1438 auf den Thron, nachdem  er die gegen Cuzco gerichtete Invasion eines rivalisierenden Stam mes, der Chanca, zurückgeschlagen hatte. Bis zu seinem Tod 1471  hatte er innerhalb von 33 Jahren das gesamte Gebiet des modernen  Peru erobert und Cuzco zum Zentrum eines großen Reiches ge macht. Er hatte

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