Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Handelshaus ihrer Familie, Maison Leroy, als sie mit dem Aufkauf von todgeweihten Gütern wie Charles Noëllat begann. Die Expansion ihrer eigenen Domaine war auch der Grund für ihren Bruch mit der DRC, dem 1992 die Entlassung folgte. Unbeirrt aber baute sie ihr Unternehmen weiter aus. Heute verfügt sie über ein Grand-Cru-Sortiment wie kaum ein anderes Gut in Burgund und offeriert zudem eine erkleckliche Anzahl ausgezeichneter Premiers Crus. Seit den frühen 1990ern setzt sie leidenschaftlich auf biodynamischen Weinbau und besteht auf so geringen Erträgen, dass sie kaum wirtschaftlich sein können.
    Das Gros von Bize-Leroys Weinen wird 18 Monate in neuer Eiche ausgebaut, doch wegen ihrer enormen Konzentration bleibt die Holznote im Hintergrund. Eine mehrstündige Verkostung in ihrem Keller – ein Privileg, das nur wenigen zuteil wird – ist eine unvergessliche Erfahrung, denn ein perfekter Wein folgt auf den anderen. Die Domaine Leroy gehört zur absoluten Kellerelite Frankreichs – mit entsprechenden Preisen.
    Maison Leroy ***
    Auxey-Duresses.
    Lalou Bize-Leroy erbte dieses négociant -Haus 1955 und spezialisierte sich darauf, nur gänzlich ausgereifte Weine freizugeben.
    Sie fordern Geduld ein und kosten ein Vermögen. Im unbescheiden als »Gardienne des Grands Millésimes« betitelten Lagerhaus – wörtlich »Hüterin großer Jahrgänge« – lagern schätzungsweise 2,5 Millionen Flaschen. Wegen der Qualitätsunterschiede zwischen einzelnen Flaschen muss man jedoch mit Enttäuschungen rechnen.
    Chantal Lescure ** – ***
    Nuits-St-Georges. www.domaine-lescure.com
    Das 1975 gegründete Gut verfügt über 18 Hektar Rebland von Chambolle bis Volnay. Es war früher mit dem négociant Labouré-Roi verbunden, doch ging diese Zusammenarbeit 1996 zu Ende, als ein neues Team das Ruder übernahm. 1999 wurde eine neue Kellerei errichtet. Die Investitionen haben sich ausgezahlt, denn es entstehen heute sehr eindrucksvolle Gewächse, wobei der Vosne Suchots den Clos Vougeot oft aussticht.
    Domaine du Comte Liger Belair ***
    Vosne-Romanée. www.liger-belair.fr
    Bis 2000 wurden die Weine des Guts von Bouchard Père & Fils vermarktet, doch inzwischen bereitet und vertreibt man selbst.
    Die neun Hektar gehören überwiegend zum Vosne-Bereich und umfassen den monopole Clos du Château. Hervorragend, aber auch sehr teuer die Grands Crus La Romanée und Echézeaux.
    Thibault Liger-Belair ** – ***
    Nuits-St-Georges. www.domaine-liger-belair.com
    Nicht zu verwechseln mit der Domaine du Comte Liger-Belair (siehe oben), die einem entfernten Verwandten gehört und bessere Weine bereitet. Gleichwohl werden die Erzeugnisse dieses biodynamisch bewirtschafteten Guts immer charaktervoller. Großartig der Richebourg.
    Hubert Lignier
    Morey-St-Denis.
    Hubert Ligniers Sohn Romain brachte die Kellerei bis zu seinem verfrühten Ableben 2003 mit Riesenschritten voran. Er bereitete reiche, konzentrierte, von neuer Eiche gut gestützte Tropfen. Vor einer Neubewertung müssen erst die Unstimmigkeiten zwischen Romains Witwe und Hubert beigelegt werden.
    Château de la Maltroye ***
    Chassagne-Montrachet.
    Quelle herausragender weißer Chassagnes, die unter dem Namen des monopole erscheinen. Zum 15-Hektar-Besitz gehören auch eine kleine Parzelle Bâtard-Montrachet und Rotweinpflanzungen in Chassagne Clos St-Jean.
    Matrot ** – ***
    Meursault. www.matrot.com
    Thierry Matrot führt das 19-Hektar-Gut, das für seine Weißen aus dem Meursault-Teil von Blagny sowie seine Premiers Crus Charmes und Perrières in Meursault bzw. Combettes und Chalumeux in Puligny bekannt geworden ist. Man bewirtschaftet ferner 1,5 Hektar Volnay-Santenots mit roten Sorten, und aus La Pièce sous le Bois stammt ein ungewöhnlicher roter Blagny, ein lebendiger, zuweilen rauer Wein, der anders ist als die üblichen sanfteren Volnay-Vertreter. Die Weißen geben sich in ihrer Jugend mitunter abweisend, werden mit der Zeit aber harmonisch und komplex.
    Louis Max *–***
    Nuits-St-Georges. www.louismax.com
    Der 1859 von dem russischen Immigranten Louis Max gegründete négociant -Betrieb wird heute von seinem Nachfahren Laurent Max verwaltet. In den 1990ern steigerte das Gut seine Leistung und baute sich einen Bestand eigener Rebflächen auf.
    Die Grands Crus, etwa der Charmes-Chambertin, können beeindruckend geraten.
    Méo-Camuzet *** – ****
    Vosne-Romanée. www.meo-camuzet.com
    Viele Jahre lang verpachtete Jean Méo seine Weinberge, doch seit 1983 sind sie wieder in