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Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Titel: Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Johnson
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ebenfalls ins Zeug und verzeichnet Fortschritte.

Champagne
    Champagner heißt das Getränk, das in Frankreichs nördlichstem Anbaugebiet entsteht. Mit dem Champagnerverfahren – bzw. der »traditionellen Methode«, wie Brüssel es außerhalb der Champagne genannt haben will – bringt man es zum Schäumen. In anderen Weinregionen möchte man uns glauben machen, dass es dabei nur auf die Methode ankommt.
    In Wirklichkeit aber kommt es allein auf den Wein an.
    Und der gehörte schon zu den Besten in Frankreich, bevor die Methode erfunden wurde. Den Unterschied zwischen den besten und den nur guten Champagnern macht fast ausschließlich die Traube aus. Ihre Qualität und Behandlung, die Sorte und der Reifegrad, aber auch die Verarbeitung und der Bodentyp, von dem sie stammt – all das spielt eine Rolle.
    Außerhalb Frankreichs wird der Champagnermarkt zum Großteil von den Grandes Marques kontrolliert, jenen rund 20 Häusern mit der größten Verbreitung. Ihnen gehört allerdings nur ein Bruchteil der Rebflächen, weshalb sie auf etwa 15000 Weinbauern angewiesen sind, die sie mit Traubenmaterial versorgen. Viele Winzer verkaufen ihre Ernte außerdem an Kellereigenossenschaften. Einige produzieren auch selbst Champagner; sie werden récoltants-manipulants genannt. Insgesamt zeichnen sie für 5000 Marken verantwortlich, wenngleich sie nicht alle selbst vinifizieren. Die besten unabhängigen Hersteller sind nachfolgend beschrieben.
    Jeder Händler, der Champagner aufkauft, kann sich eine marque auxiliaire oder marque d’acheteur , eine »Handelsmarke«, zulegen und sie auf das Etikett drucken. Die Zahl der Marken ist also keinen Beschränkungen unterworfen. Das festigt die Stellung der großen Marken, die man oft nur deshalb kauft, um auf Nummer sicher zu gehen. Ihr Ruf und Reichtum ermöglicht ihnen den Kauf des besten Materials, die Beschäftigung der besten Fachkräfte und die längste Lagerung der Flaschen, damit der Inhalt seine Feinheiten ausbilden kann. So wird im Grund in den berühmten Champagnerhäusern die Veredelung eines landwirtschaftlichen Produkts auf die Spitze getrieben.
    Auf die méthode stieß vor 200 Jahren ein erfindungsreicher Benediktinermönch.
    Dom Pérignon aus Hautvillers war wohl der Erste, der einen Wein »entwarf«, indem er Trauben unterschiedlicher Rebsorten, Lagen und Vorzüge verschnitt und so ein Ganzes schuf, das größer, subtiler und zufriedenstellender war als die Summe seiner Einzelteile. Diese Cuvée ist das Geheimrezept jedes Hauses, obwohl Kellermeister heutzutage schon mal Fachwelt und Presse einladen, damit sie sich vor Ort ein Bild machen können.
    Die besten Cuvées sind erstaunlich komplex. Sie enthalten bis zu 40 Weine verschiedenen Ursprungs und Alters, die allein nach ihrem Bouquet und Geschmack ausgewählt wurden.
    Häuser mit eigenen Rebflächen heben den Charakter der Trauben hervor, die sie selbst kultivieren. Zwischen den Anbaugemeinden gibt es subtile Unterschiede; ein Pinot noir von der Montagne de Reims ist etwas schwerer, ein Chardonnay von der Côte des Blancs leichter. Die Traubenpreise werden prozentual anhand eines Klassifizierungssystems errechnet.
    Nicht Dom Pérignon, sondern seine Zeitgenossen entdeckten, wie man den Wein durch Zweitgärung in einer verschlossenen Flasche zum Schäumen bringt. Anschließend dauerte es noch ein Jahrhundert, bis man diesen gefährlichen, nicht komplikationslosen Vorgang im Griff hatte. Verursacht werden die Bläschen vom Kohlendioxid im Wein. Die mousse , der Schaum im Glas, ist nur ein Teil davon – das meiste schluckt man hinunter. Es gelangt sehr rasch über die Magenwände ins Blut und regt den Kreislauf an, weshalb der Alkohol schneller im Gehirn ankommt. Nicht umsonst steht der Champagner im Ruf, den Geist zu beflügeln und Feste in Schwung zu bringen.
    Andere, nach derselben Methode bereitete Schaumweine haben zwar dieselbe Wirkung, nicht aber denselben Geschmack.
    Champagne: führende Häuser
    Besserat de Bellefon **
    Epernay. www.besseratdebellefon.com . Besitzer: Boizel-Chanoine-Gruppe. Besuche: nur nach Voranmeldung. NV: Grande Tradition. NV Cuvée des Moines: Brut, Brut Rosé, Blanc de Blancs. Jahrgangschampagner: Clos des Moines.
    Bis 1959 in Familienbesitz. Seither mehrere Eigentümer, zuletzt die dynamische Boizel-Chanoine-Gruppe. Hausstil: sehr feine, leichte Weine, die von französischen Spitzenrestaurants geschätzt werden. Die Cuvée des Moines Blanc de Blancs eignet sich mit ihrer milden Perlage und

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