Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
Stil und Stand der Häuser und ihr Sortiment informiert sein. Die großen Akteure offerieren verlässliche Qualität, ob es sich nun um einfache oder hochwertige Abfüllungen handelt. Kleinere Erzeuger bieten mitunter charaktervolle Interpretationen aus einer renommierten Gemeinde wie Mesnil oder Aÿ, andere nehmen es mit der Bereitung nicht so genau. Stil- und geschmacksprägende Elemente wie die Zusammensetzung des Verschnitts, der Süßegrad der Dosage oder der Zeitpunkt des Degorgierens werden selten auf dem Etikett angegeben.
Die meisten Häuser bieten Weine der folgenden Kategorien an:
Non-Vintage (NV), auch Sans Année oder jahrgangslos genannt. Eine Cuvée, die Jahr für Jahr die gleiche Qualität hält und meist ziemlich jung abgefüllt wird. Sie gibt den »Hausstil« vor. In der Regel handelt es sich um Aperitifweine.
Vintage, Champagne Millésimé oder Jahrgangschampagner Der qualitativ hochwertigste Wein eines Jahrgangs, dessen Vorzüge als zu gut für NV-Champagner erachtet werden. Er liegt normalerweise länger auf der Hefe als ein NV, ist körperreicher und geschmacksintensiver und hat das Potenzial, noch einige Jahre zu reifen.
Rosé Eine geringe Menge roter Stillweine aus einer der Pinot-noir-Gemeinden (oft Aÿ oder Bouzy) wird mit weißem Stillwein verschnitten und durchläuft eine Zweitgärung in der Flasche. Ganz wenige Erzeuger wie Krug bereiten Rosé durch kurze Maischung der Trauben, doch lässt sich das schwerer kontrollieren als das simple Hinzufügen von Rotwein. Sie geraten oft bezaubernd fruchtig und fein und gehören zu den besten Cuvées des Hauses.
Blanc de Blancs Eine Cuvée ausschließlich aus Chardonnay-Trauben, überaus elegant, außerdem leichter als traditioneller Champagner, aber nicht so harmonisch und vielschichtig wie klassische Verschnitte.
Blanc de Noirs Eine Cuvée aus dunklen Trauben, mitunter schwach rosa; stets reich und intensiv.
Cuvée de Prestige Ein Super-Champagner, bei dessen Erzeugung weder Kosten noch Mühen gescheut wurden. Der Erste war der Dom Pérignon von Moët, doch mittlerweile führen die meisten Häuser ein solches Geschöpf. Eine Cuvée de Prestige ist meist von sagenhafter Qualität, doch sollte man überlegen, ob man statt ihr nicht lieber zwei Flaschen eines jahrgangslosen Champagners nimmt.
Coteaux Champenois Weißer oder roter Stillwein aus den Rebflächen der Champagne, der in begrenzter Auflage abgefüllt wird, wenn die Traubenmenge es zulässt.
Er hat von Natur aus einen hohen Säuregehalt, kann jedoch exquisit und fein ausfallen.
Brut, extra dry usw . Das bisschen Aussagekraft dieser Angaben über den Süßegrad ist auf > beschrieben.
Drappier **–***
Urville. www.champagne-drappier.com . Besitzer: Familie Drappier. 75 ha. Besuche: nur nach Voranmeldung. NV: Brut Nature, Carte d’Or Brut, Carte Blanche, Dry Nature, Rosé Brut, Signature Blanc de Blancs. Jahrgangschampagner: Grande Sendrée Brut.
Das dynamische Handels- und Erzeugerhaus in der Aube bereitet schon seit Napoleons Zeiten charaktervolle Champagner für Hedonisten. Kern des Unternehmens ist die überwiegend mit Pinot noir bepflanzte Domaine auf den Kalksteinhängen von Urville im Süden. Die sorgfältige Bereitung in der blitzsauberen cuverie über kühlen Zisterzienserkellern aus dem 12. Jahrhundert erbringt denkwürdige Etiketten wie den Carte d’Or Brut mit viel roten Beeren im Aroma und Geschmack (das Markenzeichen von Drappier), den beeindruckenden, kraftvollen, kompromisslosen, knochentrockenen, aber nicht im Geringsten adstringierenden oder bitteren Brut Nature, die Prestige-Abfüllung Grande Sendrée, vollmundig, großartig, sehr Pinot-typisch, aber mit genau der richtigen Dosis Chardonnay für ein bisschen mehr Konturenschärfe und Feinheit.
Duval-Leroy *–***
Vertus. www.duval-leroy.com . Besitzer: Carol Duval. 190 ha. Besuche: nur nach Voranmeldung. NV: Fleur de Champagne Brut, Rosé de Saignée, Lady Rose, Demi-Sec. Jahrgangschampagner: Femme de Champagne, Extra Brut, Blanc de Chardonnay, Cuvée Leroy Neiman, Authentis.
Das qualitätsbewusste Unternehmen hat enorm vom Kauf ausgewählter Chardonnay-Rebflächen vorwiegend an der Côte des Blancs profitiert. Bis vor Kurzem bestand ein großer Teil des Exportgeschäfts in der Produktion von Handelsmarken für Abnehmer in Großbritannien, Belgien und Deutschland. Ende der 1990er-Jahre aber änderte man unter der Leitung der derzeitigen Direktorin Carol Duval die Verkaufsstrategie und etablierte die Marke
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