Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

ein massiver Wein – gemacht, um zu beeindrucken. Viele dürften den besser verdaulichen Prestige oder Le Cèdre bevorzugen.
    Château de Chambert *–**
    Floressas. 62ha. www.chateaudechambert.com
    Schon im 18. Jahrhundert gab es hier Weinberge, allerdings wurde 1974 alles neu bepflanzt. 2007 verkaufte man das Gut, auf dem bis dato mittelschwere, elegante Tropfen erzeugt worden waren, an Philippe Lejeune, der nun mithilfe von Stéphane Derenoncourt versucht, die Qualität zu heben.
    Clos La Coutale *–**
    Vire. 55ha.
    Die Bernèdes kelterten schon vor der Französischen Revolution Wein. Heute sind ihre Erzeugnisse für reiche Frucht mit einem Unterbau aus festen Tanninen bekannt und geraten oft auch in schwierigen Jahren gut. Altmodischer, leicht rustikaler Stil, aber gute Alterungseigenschaften.
    Clos de Gamot & Château de Cayrou **
    Prayssac und Puy l’Evêque. 40ha.
    Jean Jouffreau verstarb 1996. Ihn auf diesen beiden Gütern zu ersetzen war nicht einfach, aber sein Schwiegersohn Yves Hermann-Jouffreau versucht entschlossen, das Niveau zu halten. Der Clos de Gamot befindet sich seit 1610 in Familienbesitz und ist ausschließlich mit Malbec bestockt. Château de Cayrou wiederum ist mit einem modernen Mix bepflanzt, in dem sich auch etwas Merlot und Tannat finden. Die Weine beider Güter werden in einer modernen Kellerei ultratraditionell bereitet. In guten Jahren hält der Gamot, ein viskoser, konzentrierter Tropfen, so lange wie ein großer Bordeaux. Der Cayrou zeigt sich stilistisch von einer etwas leichteren Seite, punktet aber mit beträchtlicher Eleganz.
    Clos Triguedina ***
    Vire. 65ha. www.jlbaldes.com
    Die Weine dieser 1830 gegründeten Kellerei von Jean-Luc Baldès brauchen etwas Flaschenruhe. Neben den Mainstream-Tropfen aus 80 Prozent Malbec offeriert Baldès auch eine Cuvée von alten Stöcken namens Prince Probus, der er reichlich Eiche angedeihen lässt. Ein leichterer, früher reifer Wein läuft unter Domaine Labrande. Mitte der 1990er ließ das Gut den schwarzen Wein von Cahors neu erstehen, indem es den Most 30 Minuten lang erhitzte und das fertige Produkt in neue Eiche schickte. Das Ergebnis ist tanninstark und marmeladig und keineswegs dem vorzüglichen Probus vorzuziehen.
    Clos d’Un Jour **–***
    Duravel. 7ha.
    Zwei Cahors-Stile lassen sich auf Stéphane Azemars Gut vergleichen: der Un Jour als reinsortiger, zu 50 Prozent in neuer Eiche ausgebauter Malbec und der Un Jour Sur Terre mit ähnlicher Zusammensetzung, aber einer Reifeperiode in Tonkrügen. Verkostet man sie nebeneinander, scheint Ersterer mehr Schwung und Intensität mitzubringen. Von außergewöhnlicher Qualität aber sind sie beide.
    Domaine Cosse Maisonneuve **
    Fargues. 20 ha
    Matthieu Cosse und Catherine Maisonneuve taten sich 1999 zusammen, um eine neue biodynamische Kellerei mit dicht bepflanzten Rebbergen zu gründen. Sie bieten fünf Weine in unterschiedlichen Terroir- und Bereitungskombinationen.
    Bester ist wohl der Les Laquets mit ausreichend Dichte für einen längeren Fassaufenthalt. Eindeutig ein Gut im Aufwind.
    Domaine du Garinet *–**
    Le Boulvé. 3ha. www.domainedugarinet.montcuq.com
    Winzige Weinmanufaktur mit zwei Etiketten, einem Classique ohne Fasskontakt und einer von der Eiche geküssten Version namens Fût de Chêne. Der Classique wirkt oft dynamischer, beide aber sind voller Leben und saftig.
    Château de Gaudou **
    Vire. 35ha. www.chateaudegaudou.com
    Vier Cuvées von den unterschiedlichsten Böden: ein in großen Fässern ausgebauter Tradition, ein barriquegereifter Grande Lignée aus 85 Prozent Malbec und ein eichenverwöhnter, aber lebhafter sortenreiner Malbec namens Renaissance. Neuestes Flaschenkind im Sortiment ist die viel zu intensive Réserve de Caillou in unverhohlenem Garagenweinstil.
    Château Haut-Monplaisir **–***
    Lacapelle-Cabanac. 27ha.
    Die Fourniés besitzen ausgezeichnete Rebhänge auf hoch gelegenen Kiesterrassen. Wie viele zukunftsorientierte Häuser der AC keltern sie drei Versionen: eine »ungeeichte« Abfüllung, einen teils in neuem Holz geschwenkten Prestige und den Pur Plaisir mit Aufenthalt in neuen 500-Liter-Fässern.
    Drei lebendige, frische Abfüllungen. Exzellent.
    Château de Haute-Serre *–**
    Cieurac. 66ha. www.g-vigouroux.fr
    Haute-Serre bewirtschaftet die höchstgelegenen Weinberge in Cahors auf ungewöhnlich steinigem Gelände am Plateau.
    Nach Auskunft von Besitzer Georges Vigouroux war das Gut schon im 19. Jahrhundert bekannt. 1972 wurde es völlig neu