Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

bestockt. Nur ein Drittel der Weine wird in Barriques ausgebaut, um allzu offenkundige Eichennoten zu vermeiden. Die Spezialauslese Géron Dadine reift in 400-Liter-Fässern und zeigt einen ausgeprägten Geschmack nach dunklen Kirschen.
    Château d’Homs **
    Saux. 10ha. www.domainedhoms-cahors.fr
    Kleinkellerei mit einigen Cuvées, von denen die besten von den ältesten Reben stammen. Der Prestige ist von Anklängen an rote Früchte geprägt, während der Chevalier d’Homs eher Gewürze und dunkle Früchte andeutet. Sehr gut gemacht.
    Château Lagrézette **–***
    Caillac. 65ha. www.chateau-lagrezette.tm.fr
    Dieses Gut war federführend bei der Wiederbelebung der AC in den 1980ern. Alain-Dominique Perrin, Direktor von Cartier, hat keine Kosten gescheut, um ebenso konzentrierte wie elegante Weine zu bereiten. Die von Michel Rolland beratenen Kellermeister arbeiten mit modernen Verfahren wie Kaltmazeration und Mikrooxidation. Kellerbeste sind der Le Pigeonnier, ein reinsortiger, lange in Eiche verbannter Auxerrois, für den man die Erträge auf 20 Hektoliter pro Hektar drosselt, und der Dame Honneur. Die reichen Gewächse sind aber nicht unbedingt typisch für Cahors und haben ihren Preis.
    Château Lamartine **
    Soturac. 30ha. www.cahorslamartine.com
    Die geschmeidigen, eichengetönten Weine dieser altetablierten Kellerei, die auf moderne Herstellungsverfahren setzt, bereiten viel Vergnügen. Reicher und extrahierter als der Rest: die Cuvée Expression.
    Château de Mercuès *–**
    Mercuès. 40ha. www.g-vigouroux.fr
    Luxushotel mit Weingut im Besitz der allgegenwärtigen Familie Vigouroux. Geschmeidige, leicht schokoladige Erzeugnisse und eine körperreiche, nur in neuer Eiche gealterte Cuvée 6666 (die Zahl bezieht sich auf die Pflanzdichte pro Hektar).
    Château Pineraie ***
    Puy-l’Evêque. www.chateaupineraie.com
    Schon seit 1456 gehört dieses Anwesen der Familie Burc. Ihr Primus heißt Cuvée Authentique und ist ein reinsortiger Malbec von Hängen, die sich zur causse hochziehen. Trotz des Ausbaus in neuer Eiche profiliert sich der Wein mit herrlicher Frucht und Struktur, die die Eiche in den Hintergrund drängen.
    Prieuré de Cénac **–***
    Parnac. 35ha. www.rigal.fr
    Seit 1979 im Besitz der Familie Rigal. Auf facettenreichen Böden wachsen 80 Prozent Auxerrois; niedrige Erträge. Nach einer Schwächephase ist das Gut mit einer geschmeidigen, superreifen Cuvée La Vierge wieder zu guter Form aufgelaufen.
    Château La Reyne **–***
    Leygues. 20ha.
    Johan Vidal bereitet vier Weine aus La Reyne. Sensationell der würzige Vent d’Anges mit Eichen- und Brombeernote.
    Aveyron und oberer Lot
    Etwa 110 Kilometer flussaufwärts von Cahors weichen die welligen causses den Ausläufern des Zentralmassivs und die Landschaft wird zum Fluss Lot hin enger. Hier betreibt man schon seit Jahrhunderten an fast senkrecht aufsteigenden, mühsam terrassierten und mit Stützmauern versehenen Hängen Weinbau. In Marcillac hatten die reichen Bürger von Rodez ihre Landhäuser, wo sie einheimische Winzer beschäftigten, die sie mit Rebensaft versorgten. Später, nach der Reblausinvasion, wurde in der Gegend Wein für den Durst der Bergleute in den Kohlezechen von Decazeville angebaut.
    Als in den 1950er-Jahren die Bergwerke geschlossen wurden, taten sich die Winzer von Marcillac zu einer Genossenschaft zusammen, um das Produktionsniveau zu heben und einen neuen Markt für den hochoriginellen Wein zu erschließen. Er entsteht fast ausschließlich aus der Fer-Servadou-Traube, die hier Mansois genannt wird. Sie ähnelt mit ihrer grasigen Art der Cabernet franc und schmeckt nach weicher roter Frucht, vor allem Roten und Schwarzen Johannisbeeren, manchmal auch Brombeeren. Marcillac gibt es nur in Rot und Rosa. Die 180Hektar große Rebfläche genießt erst seit 1990 AC-Status.
    Der Weißwein der Gegend kommt von weiter flussaufwärts, aus Entraygues (neun Hektar) und Estaing (nur sieben Hektar).
    Hier wird aus der Chenin-blanc-Traube ein stilvoller, knochentrockener, im Geschmack erstaunlich moderner Tropfen gekeltert, in Estaing zum Teil auch aus der Mauzac-Traube. Die Produktion ist sehr klein und hat nur lokale Bedeutung. Außerhalb des Anbaugebiets trifft man den Wein nur selten an, doch findet er sich auf den Weinkarten aller Restaurants.
    Auch Rotwein wird in den beiden Orten produziert. Sowohl Entraygues wie Estaing haben VDQS-Rang, ebenso die Erzeugnisse aus dem oberen Tal des Tarn um die Stadt Millau.
    Entraygues hat keine