Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
Recht am bekanntesten geworden ist er allerdings für seine majestätischen, konzentrierten Spätburgunder und samtig reichen Frühburgunder. Die besten kennzeichnet er mit »R«, was wohl Reserve heißen soll. Im Sortiment enthalten ist zudem eine Spätburgunder-Domina-Komposition namens Parzifal. Die besten fränkischen Roten stammen aus Fürsts Keller.
Glaser-Himmelstoss **
Nordheim. www.weingut-glaser-himmelstoss.de
Zwölf Hektar Rebfläche in Dettelbach und Nordheim liefern diesem klassischen Gut den Rohstoff für seine trockenen und süßen, mitunter auch edelsüßen Erzeugnisse aus Riesling und Silvaner. Der eichenfassgereifte Spätburgunder heißt Rebell.
Für fränkische Verhältnisse zivile Preise.
Juliusspital-Weingut ***
Würzburg. www.juliusspital.de
Diese Stiftung von noch größerer Dimension als die Hospices de Beaune in Burgund wurde 1576 vom Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn gegründet. Mit ihren 170 Hektar ist sie heute eines der größten Weingüter Deutschlands. Sie betreibt ein Krankenhaus und weitere Wohlfahrtseinrichtungen.
Ihr niedriger, 243 Meter langer Gewölbekeller wurde 1699 erbaut. Die Rebberge sind zu 41 Prozent mit Silvaner, zu 20 Prozent mit Riesling und zu 16 Prozent mit Müller-Thurgau bestockt. Der Rest verteilt sich auf Gewürztraminer, Ruländer, Weißburgunder, Muskateller, Scheurebe und Spätburgunder (in Bürgstadt). Heute gilt das von Horst Kolesch geleitete Haus mit seinen zahlreichen Großen Gewächsen als beste der großen Würzburger Kellereien. Der Silvaner erscheint in vielerlei Ausprägungen, meist Einzellagenabfüllungen, und liefert lebendig fruchtige, elegante Gewächse, während man mit den trockenen Rieslingen zeigt, wozu die Traube in diesem Anbaugebiet fähig ist. Ebenfalls mit dabei: trockene und süße Rieslaner sowie einige seltene BAs und TBAs vom Stein.
Fürst Löwenstein **–***
Kreuzwertheim. www.loewenstein.de
Nach einer Flaute erlebt das berühmte Haus, das demselben Besitzer wie das Weingut Hallgarten im Rheingau gehört, derzeit eine Renaissance. Am aufregendsten: die beeindruckenden, traditionellen Silvaner und Rieslinge von den gefährlich steilen Hängen des außergewöhnlichen Homburger Kallmuth. Würzige, stilvolle Spätburgunder vom Bürgstädter Centgrafenberg.
Roth *–**
Wiesenbronn. www.weingut-roth.de
Gerhard Roths Biogut im Steigerwald ist für seine tannin- und eichenbetonten Rotweine aus Spätburgunder, Lemberger und Domina bekannt. Doch auch seine fruchtigen, substanzreichen trockenen Rieslinge verdienen es, ernst genommen zu werden.
Johann Ruck ***
Iphofen. www.ruckwein.de
Johann Ruck legt seit den späten 1980 ern vortreffliche, sehr sorgfältig bereitete Frankenweine vor. Sie vermählen die erdigen, kräuterwürzigen Noten aus Iphofens berühmten Lagen virtuos mit enormer Frische und rassiger Säure. Neben feinen trockenen Rieslingen und Silvanern erzeugt Ruck ferner den konzentriertesten Grauburgunder des Anbaugebiets – ein Gewächs von alten Stöcken in Rödelsee – und köstliche süße Rieslaner. Alle Weine können im historischen Gutshaus im Zentrum von Iphofen degustiert werden.
Horst Sauer ***–****
Escherndorf. www.weingut-horst-sauer.de
Der 14-Hektar-Weinbaubetrieb hat sich rasch zu einem der beständigsten Häuser in Franken gemausert. Sauers Erfolgsgeheimnis ist selektive Lese im ausgezeichneten Lump. Die Silvaner präsentieren sich frisch und mineralisch, die Rieslinge rassig und pikant. Sauer zeigt enorme Kompetenz bei der Bereitung edelsüßer Tropfen und entlockt dem Lump immer wieder Silvaner-Eiswein sowie Silvaner- und Riesling-TBAs. Ob trocken oder supersüß, ihre Säure ist beispielhaft.
Egon Schäffer *
Escherndorf. www.weingut-schaeffer.de
Nach einigen enttäuschenden Jahrgängen ist diese winzige Weinkellerei mit verführerisch reichen, trockenen Silvanern vom berühmten Lump wieder zu alter Form aufgelaufen.
Schmitt’s Kinder **
Randersacker. www.schmitts-kinder.de
Das 1710 gegründete Weingut wurde 1917 an sieben Kinder – sechs Schwestern und einen Bruder – vererbt. Statt den Besitz zu teilen, vereinbarten sie zusammenzuarbeiten, daher der ungewöhnliche Name des 18-Hektar-Betriebs. Karl Martin Schmitt bereitet moderne Weine und scheut sich nicht, neueste Kellertechnik einzusetzen, um einen sauberen Most zu bekommen. Die Großen Gewächse aus Silvaner und Riesling vom Pfülben strotzen vor Frucht und Aroma und sind sehr sauber und reintönig im Geschmack. 2005
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