Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
setzten die Schmitts mit einigen beeindruckenden BAs noch eins drauf.
Graf von Schönborn *–**
Volkach. www.schoenborn.de
Die Familie Schönborn besitzt nicht nur ein großes Gut im Rheingau, sondern auch diese schon seit 1806 in Familienbesitz befindliche 30-Hektar-Domäne in Franken. Ihre Weine sind seit einigen Jahren recht glanzlos, die trockenen eine Spur zu erdig, die süßeren relativ ausdruckslos. Die Anstellung eines neuen Kellermeisters 2003 schlägt sich nun allmählich in beständigeren Tropfen nieder.
Schloss Sommerhausen **
Sommerhausen. www.weingut-schloss-sommerhausen.de
Die Steinmanns waren früher Erbverwalter dieses Guts im Besitz des Schlosses Sommerhausen. 1968 erwarben sie das 28-Hektar-Anwesen. Ihre trockenen Großen Gewächse aus Riesling und Silvaner vom Steinbach sind lebendige, mineralische Gewächse, doch kennt man Sommerhausen auch für seine Interpretationen von Burgundertrauben (Weiß- und Grauburgunder, Auxerrois) und Chardonnay. Im Sortiment findet sich ferner eine Reihe von Schaumweinen, von denen der Jahrgangssekt aus Auxerrois oft der interessanteste ist. In geeigneten Jahren wie etwa 2005 erscheinen sogar aufregende TBAs.
Staatlicher Hofkeller *–**
Würzburg. www.hofkeller.de
Die überragenden Rebgärten des einstigen Fürstbischofs von Würzburg, deren Ursprünge ins 12. Jahrhundert zurückreichen, sind seit 1816 im Besitz des bayerischen Staats. Die barocke Residenz wurde im Zweiten Weltkrieg zwar größtenteils zerstört, die großartigen Keller darunter aber blieben erhalten und gehören heute zu den faszinierendsten Sehenswürdigkeiten der Weinwelt. In den letzten Jahren hat die Leitung mehrmals gewechselt, was sich in einer etwas ungleichmäßigen Qualität niederschlug – angesichts der Güte der zur Verfügung stehenden Weinberge eigentlich bedauerlich. Nichtsdestotrotz sind einige der trockenen Rieslinge und Rieslaner Musterbeispiele des echten fränkischen Stils und tarieren hohe Säure mit kraftvollen Geschmacksnuancen aus. Der Hofkeller ist stolz auf seine Rotweine aus Domina, Frühburgunder und Spätburgunder, doch fehlt es ihnen mitunter an Eleganz. Leider steht der Hofkeller weiterhin im Schatten der beiden anderen Würzburger Institutionen.
Josef Störrlein **–***
Randersacker. www.stoerrlein.de
Diese kleine Weinmanufaktur kletterte nach ihrer Gründung durch Armin Störrlein im Jahr 1970 auf der Erfolgsleiter rasch nach oben. Störrlein weiß genau, welchen Weinstil er bevorzugt: gänzlich trocken, aber nicht zu säurereich. Das scheint besser mit Weißburgunder als mit Silvaner zu funktionieren.
Sein bester Spätburgunder stöhnt unter der Eichenlast, doch gibt es auch einen weicheren, fruchtigeren Verschnitt aus Domina, Spätburgunder und Schwarzriesling namens Casparus.
Hans Wirsching **–***
Iphofen. www.wirsching.de
Das 1630 gegründete Familiengut wird derzeit in der 14. Generation geführt und gehört mit 72 Hektar Rebgärten zu den größten Betrieben in Iphofen. Silvaner ist die Haupttraube. Die hochklassigsten, ausnahmslos trockenen Abfüllungen tragen ein »S«. Schwungvolle Rieslinge, die besten mit ausgeprägt mineralischer Note. Gute Weine aus Scheurebe, Gewürztraminer und Rieslaner, der in Spitzenjahren wie 2005 in die Bereitung üppig süßer Weine einfließt. Überraschend schlanke Rotweine. Nach einer Schwächephase hat Wirsching heute wieder sehr zufriedenstellende, ausgewogene Große Gewächse vom Julius-Echter-Berg und Kronsberg zu bieten.
Zehnthof **–***
Sulzfeld. www.weingut-zehnthof.de
Wolfgang Luckert keltert schlanke, geschmeidige Erzeugnisse aus einer ganzen Reihe weißer Rebsorten, allen voran Silvaner, Chardonnay, Riesling und Weißburgunder, sowie überragende Dessertweine. Er setzt auf natürliche Gärung und Ausbau in traditionellen Fässern. Die rote Palette wurde in den letzten Jahren ausgebaut. Sie umfasst relativ teure Cabernet- und Merlot-Abfüllungen sowie körperreiche Spät- und Frühburgunder.
Württemberg
Vor drei Jahrhunderten war Württemberg die mit Abstand größte deutsche Weinbauregion. Doch Kriege und Rebkrankheiten veranlassten viele Bauern, ihre Weinberge aufzugeben, sodass 1963 nur noch auf 7000 Hektar Stöcke standen.
Heute ist die Gesamtfläche wieder auf 11500 Hektar angewachsen. Die Weingärten liegen wie in Franken weit verstreut, konzentrieren sich aber auf die Gegend zwischen Heilbronn und Stuttgart. Seine weinbauliche Identität bezieht das Ländle aus der Tatsache, dass
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