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Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Titel: Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Johnson
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Hektar mehr oder weniger biologisch. Wegen der vielfältigen, aber nicht herausragenden Bodenarten sortiert er seine Weine nicht nach Lagennamen, sondern gibt einfach den Bodentyp – Vulkanverwitterungsböden, Löss oder Lehm – mithilfe eines Codes an. Als »Trio« etikettierte Abfüllungen sind ein Verschnitt aus allen dreien. Önologisch bewegt sich Schneider auf hohem Niveau, wenngleich einige neuere Jahrgänge ungebührlich viel Alkohol enthielten.
    Seeger **–***
    Leimen. www.seegerweingut.de
    Die kleine Weinmanufaktur südlich von Heidelberg feierte 2007 ihr 300-jähriges Bestehen. In den letzten Jahren war hier ein qualitativer Quantensprung zu verzeichnen. Thomas Seegers Spätburgunder kommen mit reichlich neuer Eiche in Berührung und halten mit den besten Vertretern ihrer Rebe in ganz Baden mit, obwohl sie überaus extrahiert ausfallen und zu einem sündhaft hohen Preis angeboten werden. Die Cuvée Anna aus Spätburgunder, Lemberger und Portugieser liegt 20 Monate – und damit eigentlich zu lang – im Barrique. Auch die viel besser gewordenen Weißburgunder, Grauburgunder und Rieslinge verdienen es, ernst genommen zu werden.
    Rudolf Stigler **–***
    Ihringen. www.weingut-stigler.de
    Eines der besten Privatgüter vom Kaiserstuhl. Es ist vor allem durch seine Rieslinge und Spätburgunder vom Winklerberg bekannt geworden – gewichtige, mineralische Weine mit enormer Nachhaltigkeit. Andreas Stigler fährt bewusst eine traditionelle, wenn nicht sogar altmodische Schiene und setzt auf Körper und Extrakt statt auf Frucht.
    Fritz Wassmer **–***
    Bad Krozingen. www.weingut-wassmer-schlatt.de
    Wassmer hat eindeutig Burgund im Blick. Auf einigen seiner 18 Hektar Rebfläche kultiviert er französische Klone mit sehr hoher Stockdichte. Zwei Drittel der Weinberge hat er für Spätburgunder reserviert. Diese Traube liefert auch seine besten Weine. Wagemutig versucht er sich ferner an ganz und gar unbadischen Sorten wie Viognier, Syrah und Cabernet franc. Obwohl das Gut noch relativ jung ist, hat es rasch zur Spitze aufgeschlossen.
    Graf Wolff Metternich *–**
    Durbach. www.weingut-metternich.de
    Ende der 1990 er kaufte die Familie Hurrle dieses Nobelgut mit 36 Hektar Rebland. Kellermeister Frank Schwörer durfte jedoch bleiben und bereitet daher weiter feine Rieslinge aus den besten Durbacher Lagen. Eine Spezialität des Hauses ist der Sauvignon blanc von Reisern, die anscheinend 1830 von Château d’Yquem ihren Weg hierher fanden. Etwas Regalruhe tut den Abfüllungen gut.
    Ziereisen *–**
    Efringen. www.ziereisen.de
    Hanspeter Ziereisen verzichtet auf Lagenbezeichnungen und bietet allerlei Sortenweine an. Haupttraube auf seinem Zehn-Hektar-Gut ist der Gutedel, doch hat sich Ziereisen Rotwein zur Spezialität erkoren. Neben einem recht extrahierten, eichenlastigen Spätburgunder versucht er sich auch an einem Syrah, der aber recht grün ausfällt.

Saale-Unstrut
    Ein Stück südlich von Halle und westlich von Leipzig liegt das 658 Hektar große Anbaugebiet Saale-Unstrut, das bis 1989 zur DDR gehörte. Der Name ist von zwei idyllischen Flusstälern abgeleitet, die einem der nördlichsten und östlichsten deutschen Anbaugebiete etwas Schutz bieten. Mittelpunkt der Region ist die historische Stadt Naumburg mit ihrem berühmten romanisch-gotischen Dom. Die Kirche war es auch, die mit der Gründung des Zisterzienserklosters Pforta 1137 den Weinbau in die Gegend brachte.
    Noch heute leidet Saale-Unstrut unter den Nachwehen des Kommunismus: Fast die Hälfte der Weine wird von der Genossenschaft in Freyburg auf ziemlich niedrigem Qualitätsniveau erzeugt. Allerdings deutet auch viel darauf hin, dass das Anbaugebiet langsam in Tritt kommt. Seit 1990 hat sich die bestockte Fläche verdoppelt. Zudem gibt es mittlerweile rund 50 Privatgüter, von denen allerdings nur wenige passablen Wein in nennenswerter Menge bereiten.
    Immerhin beginnen sie allmählich unter Beweis zu stellen, dass die Kalksteinböden der besten Lagen tatsächlich subtil aromatische, mittelschwere, trockene Weißburgunder, Rieslinge und Traminer hervorbringen, wenn auch Müller-Thurgau nach wie vor die häufigste Rebsorte ist.
    Vor etwa hundert Jahren war Spätburgunder weit verbreitet, doch in den 1960 er-Jahren fiel er bei den kommunistischen Machthabern in Ungnade, weil er Probleme bei der Ausreifung und Verarbeitung bereitete, was nicht in die industrielle, standardisierte Massenproduktion passte. Heute erlebt er allerdings eine Renaissance. Und

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