Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

auch der Riesling gewinnt wieder an Bedeutung.
    Saale-Unstrut: führende Erzeuger
    Klaus Böhme *
    Naumburg. www.weingut-klaus-boehme.de
    Böhme nahm als einer der ersten Erzeuger im Anbaugebiet nach der Wende die Weinproduktion wieder auf. Bis 1994 hatte er genug Rebfläche beisammen, um ein Sortiment vorzustellen. Die besten Erfolge erzielt er heute mit Riesling und Weißburgunder.
    Gussek *–**
    Naumburg. www.winzerhof-gussek.de
    André Gussek arbeitete als Kellermeister im Kloster Pforta, baute jedoch nach und nach ein eigenes Sechs-Hektar-Gut auf.
    Er bemüht sich sehr um seine Rotweine, die ein Viertel der Produktion ausmachen. Am besten gelingt ihm in der Regel der Zweigelt. Ordentlicher Silvaner, überraschend alkoholstarke Weißburgunder.
    Landesweingut Kloster Pforta *
    Bad Kösen. www.kloster-pforta.de
    Die 1899 vom preußischen Staat eingerichtete Kellerei verfügt über ausgezeichnete terrassierte Rebberge an der Saale. Häufige Führungswechsel wirkten sich in der letzten Zeit allerdings auf die Beständigkeit und Qualität aus. Das Landesweingut hat den höchsten Rieslinganteil aller Betriebe im Anbaugebiet.
    Sowohl der Riesling als auch der Weißburgunder zeichnen sich durch feste, mineralische Züge aus. Angesichts der zur Verfügung stehenden Rebflächen enttäuscht die Qualität der Weine.
    Lützkendorf **
    Bad Kösen. www.weingut-luetzkendorf.de
    Nachdem Udo Lützkendorf 1989 als Leiter des Landesweinguts Kloster Pforta zurückgetreten war, gründete er seine eigene Kellerei. Sie wird jetzt von seinem Sohn Uwe geführt, der mit seinen trockenen Weißburgundern, Rieslingen und Silvanern eindeutig die besten Gewächse im Anbaugebiet bereitet und den Maßstab vorgibt. Die vollfruchtigen Weine bringen genug frische Säure und Kraft mit, um sich bis zu fünf Jahre lang in der Flasche zu steigern. Lützkendorf zeigt, was das malerische Anbaugebiet Saale-Unstrut zu leisten vermag.
    Pawis **
    Freyburg. www.weingut-pawis.de
    Riesling und Weißburgunder sind meist die Spitzenreiter dieses Zehn-Hektar-Weinbaubetriebs. Beide Trauben finden in den Großen Gewächsen vom Freyburger Edelacker zu ihrem besten Ausdruck, wenngleich ihre Säure mitunter arg ausgeprägt erscheint.

Sachsen
    Mit seinen 411Hektar Rebland entlang des Elbetals vor den Toren der historischen Städte Dresden und Meißen ist Sachsen das kleinste Anbaugebiet in Deutschland. Während der Herrschaft von August dem Starken in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts war die Weinbaufläche wesentlich größer als heute. Urkunden zufolge rechnete man ihre Weine sogar zu den besten deutschen Kreszenzen.
    Seither haben die Reblausinvasion im 19. Jahrhundert, aber auch Wirtschaftskrisen und die Diktatur dem Anbaugebiet beinahe völlig den Garaus gemacht. Die Weinindustrie wird von zwei Erzeugern beherrscht: der Genossenschaftskellerei in Meißen, die für ein Drittel der Produktion verantwortlich zeichnet, und der Sächsischen Winzergenossenschaft, die ein weiteres Drittel beisteuert.
    Immer mehr unabhängige Weinbauern bereiten jedoch zunehmend ausgeklügelte trockene Abfüllungen aus einer Handvoll Rebsorten. Das lässt darauf schließen, dass Sachsen vielleicht bald wieder Weine von Niveau hervorbringt.
    Das größte Potenzial steckt in Traminer, Riesling, Weißburgunder und Grauburgunder. Auf Granit und altem Vulkangestein entstehen rassigere, mineralischere Weine als im Nachbargebiet Saale-Unstrut.
    Sachsen: führende Erzeuger
    Schloss Proschwitz **
    Zadel über Meißen. www.schloss-proschwitz.de
    1991 kaufte Dr. Georg Prinz zur Lippe die familieneigenen Meißener Weinberge zurück und baute das alte Gut Proschwitz wieder auf. Außerdem erweiterte er die Rebflächen, sodass ihm heute ein erstaunlich umfangreicher, 70Hektar umfassender Weinbergbesitz zur Verfügung steht. Proschwitz macht gute Fortschritte mit Riesling, Scheurebe, Weißburgunder und Grauburgunder, die sauber, fest und geschliffen geraten. Die Roten fallen aber recht dünn aus, sieht man einmal von superreifen Jahrgängen wie 2003 ab.
    Vincenz Richter *
    Meißen. www.vincenz-richter.de
    Thomas Herrlich ergänzt die Frucht seiner acht Hektar Rebfläche durch Zukäufe aus anderen Weinbergen. Seine Abfüllungen, angefangen von Riesling über Weißburgunder bis Traminer, bereitet er überwiegend trocken und halbtrocken.
    Schloss Wackerbarth *–**
    Radebeul. www.schloss-wackerbarth.de
    Die besten Weinberge dieses 90-Hektar-Rebenimperiums findet man an terrassierten Hängen hinter dem