Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
Raboso; Pinot bianco, Pinot grigio, Tocai, Verduzzo. Das riesige Gebiet erstreckt sich entlang der Piave, die nördlich von Venedig bei Jesolo ins Meer mündet.
Cabernet und Merlot gedeihen hier gut und erbringen recht trockene Weine, die von einer längeren Flaschenreifung profitieren. Die Weißen sollten hingegen jung getrunken werden.
Pramaggiore Siehe Lison-Pramaggiore.
Prosecco di Conegliano-Valdobbiadene DOC. Weißwein.
Provinz: Treviso. Gemeinden: Valdobbiadene, Conegliano,
Vittorio Veneto und zwölf weitere. Rebsorten: Prosecco 85–100%, Verdiso, Pinot bianco, Pinot grigio und Chardonnay bis zu 15% oder nur Verdiso bis zu 10%. Mindestalkoholgehalt: Frizzante 10,5%, Spumante 11%. Die einheimische Prosecco-Traube ergibt recht herben, wenig reizvollen trockenen Wein von gelblicher Farbe, eignet sich aber gut für die Herstellung von trockenem oder süßem Frizzante oder Spumante. Die Erzeugnisse eines 107 Hektar großen Kerngebiets in der Nähe von Valdobbiadene zeichnen sich durch ein feineres Gefüge und mehr Nachhaltigkeit am Gaumen aus und dürfen die Zusatzbezeichnung Superiore di Cartizze tragen.
Im Übrigen wird Prosecco in ganz Italien als Synonym für weißen Perlwein verwendet.
Raboso del Piave Die in Venetien heimische Raboso-Traube erbringt einen strengen Rotwein, der insbesondere nach vier- bis fünfjähriger Flaschenreife probierenswert ist. Siehe Piave.
Recioto Siehe Valpolicella.
Ripasso . Siehe Valpolicella.
San Martino della Battaglia-Lugana DOC. Weißwein und gespriteter Wein. Provinz: Verona, aber auch ein Teil der lombardischen Provinz Brescia. Gemeinden: kleiner Bereich am Südufer des Gardasees. Rebsorten: Friulano bis zu 80% plus 20% andere. Auch als liquoroso zulässig.
Soave DOC, Soave Superiore DOCG, Recioto di Soave DOCG. Weißwein. Provinz: Verona. Gemeinden: Soave und zwölf weitere. Rebsorten: Garganega 70–90%, Chardonnay, Pinot bianco, Trebbiano di Soave und toscano bis zu 30%. Der populärste Weißwein Italiens entsteht auf 5500 Hektar Rebland. So einfach wie sein Name ist auch seine Art: mild, leicht und angenehm zu trinken. Gut gemacht und jugendlich frisch kredenzt, ist er ungemein verführerisch. Der DOC-Bereich liegt unmittelbar östlich von Valpolicella und trägt wesentlich zur Versorgung des durstigen Verona bei. Ein hügeliges Kerngebiet von 1700 Hektar darf die Zusatzbezeichnung Classico führen. Es sind sehr hohe Erträge erlaubt, nur müssen dafür 20 Hektoliter/Hektar als IGT deklariert werden (wodurch allerdings der als Soave DOC ausgewiesene Anteil auch nicht besser wird). Recioto di Soave ist eine konzentrierte, liebliche, körperreiche Version aus rosinierten Trauben und als DOCG klassifiziert.
Tocai di Lison Siehe Lison-Pramaggiore.
Valpolicella DOC, Recioto/Amarone della Valpolicella DOCG. Rotwein. Provinz: Verona. Gemeinden: 19 in den Hügeln nördlich von Verona, die fünf westlichsten bilden die Classico-Zone. Rebfläche: 5840 Hektar. Rebsorten: Corvina veronese 40–70%, Rondinella 20–40%, Molinara 5–25%, Cabernet Sauvignon, Merlot, Rossignola, Negrara, Barbera und Sangiovese bis zu 15%. Wie der Chianti ist auch der Valpolicella ein weites Feld. In Bestform ist er einer der verführerischsten leichten Rotweine Italiens: geschmeidig und lebhaft zugleich, versehen mit Kirschenaromen und im Abgang mit der für die Roten Nordostitaliens typischen Bittermandelnote.
Massenprodukte erweisen sich indes oft als blass und lasch.
Besser ist der Classico: Die Spitzenlagen befinden sich in den Hügeln, die im Süden und Westen von der Etsch begrenzt werden, jenseits des Flusses liegt der Bereich Bardolino. Viel Valpolicella entsteht im ripasso -Verfahren: Dabei wird der Wein mit Trestern aus der Amarone-Herstellung eingemaischt, wodurch er mehr Körper und Alkohol gewinnt. Das Resultat kann vorzüglich ausfallen, doch bemängeln Puristen, dadurch würden lediglich die Schwächen zunächst mangelhaft vinifizierter Weine übertüncht. Manche Erzeuger verwenden ganze getrocknete Trauben mit der Begründung, die Trester seien bereits ausgelaugt. In Verona wird bei jedem festlichen Anlass zum krönenden Abschluss Recioto serviert, ob in der süßen Form oder in der wuchtigen, trockenen, samtigen, aber manchmal strengen Amarone-Version. Recioto entsteht aus selektierten Trauben, die, um ihren Zuckergehalt zu erhöhen, vorgetrocknet und erst im neuen Jahr langsam vergoren werden. Wird der Wein bis zum »bitteren Ende« durchgegoren, entsteht Amarone.
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