Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
Anta-da-Serra-Linie und üppigen sortenreinen Roten aus Cabernet Sauvignon und portugiesischen Trauben.
Quinta do Zambujeiro **–***
Borba. 30 ha. www.zambujeiro.com
Die 1998 von einem Schweizer aufgekaufte Quinta ist eines der wenigen Boutiquegüter im Alentejo. Niedrige Erträge, hohe Preise. An den konzentrierten Weinen aber gibt es nichts zu bemängeln: Es handelt sich um opulente, schlanke Klassegewächse mit nur winzigem alkoholischem Einschlag.
Portugal: weitere führende Erzeuger
Caves Aliança *–**
Sangalhos. 400 ha. www.caves-alianca.pt
Einer der wichtigsten Still- und Schaumweinerzeuger des Landes. Das 1927 gegründete Haus gehörte früher einem Konsortium, heute aber hält José Berardo die Mehrheit. Es bietet Vinho Verde (den trockenen Casal Mendes), Dão- und Douro-Rosés, einen bewundernswerten Roten aus Bairrada namens Aliança Tinto Velho und sehr ordentliche Schaumweine nach der traditionellen Methode. Ferner erwarb das Unternehmen über 100 Hektar im Alentejo. Mithilfe des französischen Önologen Pascal Chatonnet hat Aliança ein ausgefeiltes Sortiment von Gutsweinen wie den Quinta da Terrugem aus dem Alentejo entwickelt.
Bacalhôa Vinhos de Portugal *–***
Azeitao. 400 ha. www.bacalhoa.com
Das riesige Unternehmen hieß bis 2005 J. P. Vinhos. Unter dem ehemaligen australischen winemaker Peter Bright wurden die Erzeugnisse sehr bekannt und etablierten sich auf den Exportmärkten. Der Einfluss der Neuen Welt kommt im Cova da Ursa, einem fassvergorenen Chardonnay, und dem von Cabernet dominierten Quinta da Bacalhôa zum Tragen. Mit dabei sind aber auch robuste Erzeugnisse aus portugiesischen Trauben wie der Touriga nacional namens Só oder der Tinto da Anfora, ein wärmender, würziger Roter aus dem Alentejo. Schön ist das breite, ausgezeichnete Sortiment an Moscatel-Weinen aus Setúbal.
D. F. J. Vinhos *
Valada. 300 ha. www.dfjvinhos.com
Tatkräftiges, fast ausschließlich exportorientiertes Unternehmen. Es befindet sich zwar in Ribatejo, erzeugt aber Weine aus ganz Portugal mit Ausnahme des Alentejo. Der größte Trumpf des Guts ist Kellermeister José Neiva, eine umstrittene Persönlichkeit, die reiche, marmeladige Hightechweine mit ordentlich Alkohol bevorzugt. Spitzenlinie: Grand’ Arte.
Caves Messias *
Mealhada. 260 ha. www.cavesmessias.pt
1926 gegründetes Handelshaus, das in Bairrada die 130 Hektar große Quinta do Valdoeiro besitzt. Weitere Rebflächen liegen in Dão und am Douro, wo die Quinta do Cachão einen vollen, würzigen Roten bereitet. Die Caves Messias füllen ferner die Vinho-Verde-Marke Santola ab, außerdem robuste Bairradas in Rot und Weiß und einige Schaumweine.
Sogrape *–***
Avintes 800 ha. www.sogrape.pt
Portugals größter Weinerzeuger; Hersteller des Mateus Rosé. Die übrigen Abfüllungen sind durch die Bank ausgezeichnet. Die Familie Guedes, die Sogrape 1942 aus der Taufe hob, hat nach wie vor die Kontrolle über das Unternehmen und besitzt auch die Porthäuser Ferreira und Offley. Sie hat kräftig in die Quinta dos Carvalhais in Dão und Herdade do Peso im Alentejo investiert. Weitere Weine: der Grão Vasco, ein guter Dão aus der hauseigenen Kellerei bei Viseu, der verlässliche Vinha do Monte aus dem Alentejo, der Vila Regia, ein reifer Roter vom Douro, und der Terra Franca, ein weicher, fruchtiger Bairrada. Neu hinzugekommen sind der Touriga nacional aus Dão und Sortenweine aus dem Alentejo. Sogrape ist auch in Argentinien aktiv.
Portwein
Das Weintrio der großen »veredelten« Rebprodukte umfasst neben Champagner und Sherry auch den Port – oder Porto, wie ihn die Portugiesen selbst nennen. Jede dieser Kostbarkeiten ist die Weiterentwicklung eines Naturerzeugnisses, um dessen inhärente Vorzüge hervorzuheben. Weil die Produktion wegen der Lagerung großer Bestände über einen langen Zeitraum hinweg kapitalintensiv ist, konzentriert sich der Handel bei den Handelshäusern. Einzellagen- oder Jahrgangsports sind nach wie vor die Ausnahme in einer Branche, die von altbewährten, gleichbleibenden Mischungen lebt.
Anders als Champagner und Sherry entstand Port aus politischen Zwängen heraus. Ende des 17. Jahrhunderts mussten die Briten aus Gründen der Staatsräson nach einer Alternative für den beliebten französischen Rotwein suchen. Sie richteten ihr Augenmerk auf Portugal, einen verlässlichen alten Verbündeten. Da sie jedoch in den bestehenden Weinbergen nichts fanden – was überrascht, da Lissabon ja guten Wein zu bieten
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