Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
österreichischer Grüner Veltliner und viele griechische Weißweine.
Leichte, frische, traubige Weißweine mit fruchtigen, manchmal blumigen Nuancen Weine von den hocharomatischen deutschen Rebsorten fallen fast immer in diese Kategorie oder in die der süßen Weißen. Sie geben vorzügliche Aperitifs ab und sind vor allem im Sommer erfrischende Getränke für zwischendurch oder abends. Mit ihrem hohen Säuregehalt passen sie auch zu vielen Vorspeisen; von sehr schmackhaften Gerichten werden sie jedoch erdrückt. Und um zu mehreren aufeinanderfolgenden Gängen gereicht zu werden, sind sie nicht gehaltvoll genug. Geeignete Begleiter sind zum Beispiel Forelle blau, Krabbensalat und kaltes Hühnchen. Diese Weine müssen nicht ganz so kühl getrunken werden wie die der ersten Kategorie.
Beispiele: deutsche Qualitätsweine, die meisten Kabinettweine und manche traditionellen, fruchtigen Spätlesen, leichter französischer Sauvignon aus Bordeaux, Bergerac und der Touraine, Savoyer Weißwein (Crépy, Apremont), portugiesischer Vinho Verde und spanischer Albariño, bestimmte kalifornische und die meisten südafrikanischen Chenin blanc, australischer Riesling; teilweise neuseeländischer Sauvignon blanc, englischer Müller-Thurgau und Seyval blanc, Viognier, Petit oder Gros Manseng aus Südwestfrankreich, italienischer Arneis, leichter, trockener Muscat, argentinischer Torrontés.
Weißweine mit Körper und Charakter, von aromatischen Traubensorten oder mit reifem Bouquet Alle trockenen französischen Weißweine fallen in diese Kategorie. Durch ihr starkes Aroma schmecken sie oft mild, auch wenn sie ganz trocken sind. Für sich allein können sie fast aufdringlich wirken; am besten trinkt man sie zu einem Gericht mit ausgeprägtem Eigengeschmack und heller Farbe, etwa Austern, Muscheln, Hummer und Krebs, Räucherfisch, Froschschenkeln, Schnecken, Zwiebel- oder Lauchkuchen, Rouladen, Schinken, Lachs, Steinbutt und anderem Fisch mit Butter, Sauce Hollandaise oder ähnlich gehaltvollen Saucen, Geflügel, Kalbsbries und Schweizer Hartkäse. Sie sollten nur leicht gekühlt (zehn bis 13 Grad Celsius) serviert werden.
Beispiele: alle guten, reifen französischen Chardonnay (etwa weißer Burgunder, je nach Qualität mit zwei oder mehr Jahren Alterung), ihre Pendants aus Kalifornien und Australien, Elsässer Riesling, Gewürztraminer und Pinot gris, Sancerre, Pouilly-Fumé und Savennières von der Loire, feiner weißer Graves, reife weiße Rhône-Weine (etwa Hermitage) und junger Condrieu, hervorragende italienische Weißweine (die besten Versionen von Frascati, Soave Classico, Verdicchio, Cortese di Gavi, Pomino, Chardonnay), erstklassiger reifer weißer Rioja, Rueda und Penedès, Manzanilla oder Montilla Fino aus Spanien, ungarischer Szürkebarát oder Furmint, österreichischer Rotgipfler und erstklassiger Grüner Veltliner oder Riesling, Ruländer aus Baden, Große Gewächse aus der Pfalz oder dem Rheingau (Riesling), Silvaner aus Württemberg, Assyrtiko aus Santorin, Spitzen-Sauvignon aus Neuseeland, australischer Semillon, trockener Riesling aus dem Clare und Eden Valley mit drei bis vier Jahren Reife. Auch viele beliebte Markengewächse fallen in diese Kategorie, wenn man nicht so sehr auf Charakter achtet. Sie offenbaren einen intensiven, zum Teil vom Barrique oder von Eichenschnipseln herrührenden Geschmack und enthalten mitunter etwas Restüße.
Süße Weißweine Das Spektrum reicht von zarter Frucht und leichter Süße bis zu überwältigender Üppigkeit. Diese Weine trinkt man mit Ruhe und ohne etwas dazu zu essen, weil es einfach keine Speise gibt, die den Genuss noch steigern könnte. Sehr reichhaltige Desserts mit starkem Eigengeschmack, so köstlich sie auch sein mögen, buttern süße Weine unter. Nachspeisen mit Schokolade und Kaffee sind fatal. Wenn man unbedingt etwas dazu essen will, dann noch am ehesten französische Apfel- oder Himbeer-Tarte, Crème brûlée, einfachen Biskuitkuchen oder Obst wie Pfirsiche und Äpfel. Normalerweise werden süße Weißweine nach dem Essen getrunken, in Frankreich auch als Aperitif. Sie sollten gut gekühlt sein.
Die feinsten natursüßen Weine entstehen durch Edelfäule. Dazu gehören Sauternes, Barsac sowie erstklassiger Ste-Croix-du-Mont und Monbazillac, außerdem weißer Vouvray und Anjou mancher Jahrgänge, Spätlesen aus dem Elsass und aus Österreich, deutsche Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen sowie ähnliche Erzeugnisse aus Australien, Neuseeland und
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