Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
mittelschwere, mehr köstliche als tiefernste Gewächse bekannt. Seit Supermarktkönig Perse das Gut kaufte, ist alles anders geworden. Perse errichtete einen neuen Keller und setzt auf niedrige Erträge, Maximalreife und Konzentration. Binnen Kurzem verdreifachte sich der Preis. Die Amerikaner lieben den Pavie, die Briten beklagen sein untypisches Fett.
Château Pavie-Macquin ***
Besitzer: Familie Corre-Macquin. 15 ha. Rebsorten: Merlot 70%, Cabernet franc 25%, Cabernet Sauvignon 5%.
Nicolas Thienpont und Stéphane Derenoncourt setzen auf Bioweinbau und beste Bereitung. Üppige, hoch konzentrierte Weine für lange Lagerung. Das Gut wurde 2006 hochgestuft.
Château Troplong-Mondot ***
Besitzerin: Christine Valette. 30 ha. Rebsorten: Merlot 90%, Cabernet franc 5%, Cabernet Sauvignon 5%. www.chateau-troplong-mondot.com
In den 1980ern verlässlich gut. Liefert seit 1988 kraftvoll konzentrierte, eichengetönte Etiketten für eine begeisterte Anhängerschaft. Der Ritterschlag zum Premier Grand Cru 2006 war voraussehbar.
Château Trottevieille ** – ***
Besitzer: Familie Castéja. 10 ha. Rebsorten: Merlot 55%, Cabernet franc 35%, Cabernet Sauvignon 10%.
Liegt etwas abseits des geschlossenen Blocks aus Crus Classés entlang der Côtes auf dem Plateau östlich der Stadt auf flachgründigem Ton mit Kieseln über Kalk. Intensive, charaktervolle Weine, die seit 2000 aufgrund strengerer Selektion in Rebberg und Keller besser geworden sind. Philippe Castéja ist sich bewusst, dass es dem Wein früher an Flair fehlte. Mithilfe von Denis Dubourdieu und Gilles Pauquet versucht er an den alten Ruf anzuknüpfen. Erste positive Ergebnisse.
St-Emilion: Grands Crus Classés
Château L’Arrosée ** – ***
Besitzer: Roger Caille. 9 ha. Rebsorten: Merlot 60%, Cabernet franc 20%, Cabernet Sauvignon 20%. www.chateaularrosee.com
Am Fuß der Côtes nahe der Stadt. Der Name bedeutet »(von Quellen) bewässert«. Der Wein dagegen ist keineswegs wässrig, sondern mittelschwer, aber konzentriert und ernst, wenngleich nicht immer ganz beständig. Seit dem Bau einer neuen Kellerei und enormen Investitionen in die neueste Technik hat er mehr Fleisch und Opulenz bekommen.
Château Balestard la Tonnelle **
Besitzer: Familie Capdemourlin. 11 ha. Rebsorten: Merlot 70%, Cabernet franc 25%, Cabernet Sauvignon 5%. www.vignoblescapdemourlin.com
Der Familie Capdemourlin gehört das Gut seit dem 17. Jahrhundert, als der Dichter Villon seinen Wein als »göttlichen Nektar« beschrieb. Ich hege prosaischere Gefühle für den körperreichen, fleischigen Tropfen: Er ist robust, aber nicht immer elegant.
Château Bellefont-Belcier ** – ***
Besitzer: ein Investorentrio. 13 ha. Rebsorten: Merlot 70%, Cabernet franc 20%, Cabernet Sauvignon 10%. www.bellefont-belcier.com
Gut gelegene Rebflächen unterhalb von Pavie-Decesse und Troplong-Mondot. Hält seit Ende der 1990er, was die Lage verspricht, und bereitet opulente, gelegentlich exotische Weine.
2006 hochgestuft.
Château Bergat * – **
Besitzer: Familie Castéja. 4 ha. Rebsorten: Merlot 50%, Cabernet franc 40%, Cabernet Sauvignon 10%.
Winziges Weingut im geschützten Tal östlich der Stadt. Hat dieselben Besitzer wie Château Trottevieille.
Château Berliquet ** – ***
Besitzer: Vicomte de Lesquen. 9 ha. Rebsorten: Merlot 72%, Cabernet franc 20%, Cabernet Sauvignon 8%.
Bis in die frühen 1990er bereitete und vermarktete die Genossenschaftskellerei von St-Emilion den Wein dieses alten, in den 1970ern modernisierten und 1985 hochgestuften Guts. Hat seit 1997 dank Berater Patrick Valette mehr Eiche und Konzentration bekommen.
Château Cadet-Piola **
Besitzer: Alain Jabiol. 7 ha. Rebsorten: Merlot 51%, Cabernet Sauvignon 28%, Cabernet franc 18%, Malbec 3%. www.chateaucadetpiola.com
Hat das einzige Etikett in Bordeaux, auf dem eine – übrigens sehr ansehnliche – weibliche Brust zu sehen ist. Der Wein dagegen ist eher stämmig, ja, maskulin.
Château Canon-La-Gaffelière ***
Besitzer: Graf Stephan von Neipperg. 19 ha. Rebsorten: Merlot 55%, Cabernet franc 40%, Cabernet Sauvignon 5%.
www.neipperg.com
Das Gut in deutscher Hand mit Rebflächen auf sandigem Grund neben der Bahnlinie unter den Côtes bereitete nach dem Totalumbau 1985 einige verblüffend gute Weine. Leiter Stephan von Neipperg und sein Kellermeister Stéphane Derenoncourt bilden die Speerspitze moderner Bereitung in St-Emilion. Sie setzen auf sehr niedrige Erträge und Lese bei optimaler Reife, sind aber auch eifrige
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