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Der große Ölkrieg

Der große Ölkrieg

Titel: Der große Ölkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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fünf Tagen auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigen können. Solarkollektoren, empfindlich genug, um sogar den schwachen Sternenschein auszunutzen, versorgen die Elektronik während des langen Fluges mit ausreichender Energie für geringfügige Kursänderungen und Gefechtsvorbereitungen. Zwei Dutzend Sprengköpfe, ebenfalls selbstlenkend, beschleunigungsstark und durch gewisse Vorkehrungen vor schneller Ortung geschützt, können ausgeklinkt werden, sobald der Zielstern erreicht ist. Ihre Explosionskraft reicht aus, um ein ganzes Planetensystem mit vierundzwanzig Welten von der Größe Simbatrills zu zerstören oder um zumindest große Lücken in das feindliche Raumabwehrnetz zu schlagen.“
    „Wieviel verwertbares Metall enthält ein Marathon?“
    „Wäre es nicht möglich, ihren, ah, organischen Atomreaktor wirtschaftlich zu nutzen?“
    „Ich werde nicht mehr mit Ihnen schlafen. Auch nicht aus Höflichkeit. Ich habe festgestellt, ich mag keine Männer. Vor allem keine Männer wie Sie.“
    „Bei Anbruch der Nacht sinkt die Temperatur um vierundneunzig Grad und kühlt sich im Lauf der nächsten Stunden noch weiter ab.“
    „In der Nähe der Vulkanketten ist der Sand erheblich wärmer. Ein Anhaltspunkt. Vermutlich verbringen viele Marathons dort die Dunkelperiode.“
    „Der Absturz der Raumfähre führte zur völligen Vernichtung der Ladung. Ein Programmdefekt des Autopiloten. Was machen wir ohne die Kristalle?“
    „Sie sind sehr reizvoll.“
    „Ich bin langweilig.“
    „Auf Yin weigerten sich die Kolonisten, den Bau der Raketenwerften zu finanzieren. Dreitausend von ihnen mußten wir an den Hälsen aufhängen und hatten auch danach noch mit Sabotage zu kämpfen. Jahre später schmeckten die Gewässer nach Schmutz und Chemikalien, und grauer Nebel wallte über den großen Städten. Wir gingen dann fort und ließen Yin für immer zurück. Eine Armarda Compagenten beschützte von da an ihr System, und vierzigtausend Planeten-Planeten-Raketen haben wir in den Raum geschickt. Wer weiß, vielleicht erhält Yin eines Tages eine Antwort, in zweitausend Jahren.“
    „Man muß Vorsorge treffen für den Nachschub. Wenn wir den Siliziumpanzer knacken und das Metall herausholen, könnten wir die Samen selbst am Fuße der Bleiknochenber ge pflanzen.“
    „Und diese Skelette? Der Marathons? Wieviel sind es? Lohnt es sich, sie einzusammeln und zu schmelzen?“
    „Ich verabscheue Sie.“
    „Sie sind zu freundlich.“
     
    RENDEZVOUS, ZU LANDE UND IN DER LUFT
     
    … denn auch er spürt, daß der Tag zur Neige geht. Der zarte Duft der Kugel läßt ihn dennoch weiterlaufen, mit müheloser Eleganz, trabt weiter von Düne zu Düne und entläßt Dampf aus einem Ventil. Noch ist sein Leib wohlgefüllt, liegt Druck auf seinen Kolben, aber die Grenze rückt näher, wo er gezwungen sein wird, den Kurs zu wechseln und zurückzuhasten, dem Narbenzacken zu, der vor Stunden schon am Horizont entschwunden ist.
    Auf und ab springt die Perlweißkugel in den Winden, verliert beständig an Höhe und kommt dem Sand und dem vorwärtsstürmenden Silberleib immer näher.
    Unruhe erfüllt den Marathon, weiß er doch, wie selten diese Augenblicke sind und wie oft er schon vergeblich hinaus in die endlose Wüste gelaufen ist, den Kugeln nach, obschon gesättigt und voller Kraft. Eine einzige ist übriggeblieben, und jetzt naht auch der Zeitpunkt, wo die Entscheidung fallt, der er zum erstenmal gegenübersteht.
    Nach vorn, mit einem großen Satz, wirft sich der Marathon, strahlt grell im abnehmenden Sonnenlicht und greift mit der Zunge hinaus nach der Kugel, die eben in diesem Moment schwer, von Gasen befreit, in die Tiefe stürzt und beim Aufprall zu zerschellen droht. Spröde vom Flug und von der Hitze. Knapp nur fangt er sie, hält sie im behutsamen Griff und zieht sie hinab in den Schlund.
    Kein Zögern hat seinen Lauf verlangsamt. Schwer und dröhnend meißeln sich seine Beine in den Sand und tragen ihn in Windeseile über die Ödnis. Sicher ruht die unversehrte Kugel im Schlund des Katapultes, umwickelt von der Blässe der elastischen Zunge, die nur einen kleinen Fleck Perlweiß unbedeckt läßt.
    Dann brüllt der Marathon erstmals laut auf. Ein Schrei wie von einem Vogelkrächzen und dem Prusten eines Wales beim Auftauchen aus den Meerestiefen. Druckluft dringt mit schneller Gewalt in eine Kammer und treibt einen Bolzen durch die Schale der Perlweißkugel, ohne sie zu zerbrechen. Im Laufen pumpt der Marathon jetzt seinen Virensamen in die

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