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Der große Ölkrieg

Der große Ölkrieg

Titel: Der große Ölkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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solltest du es mit älteren Männern versuchen.“
    „Ich denke nicht daran. Du durchschaust alle meine Tricks. Ich könnte Erfolg haben, wenn ich deinem Sohn schöne Augen machte. Er ist sechs Jahre jünger als ich.“
    „Möglicherweise hättest du bei ihm Chancen, Sobald er da ist, arrangiere ich alles für dich. Er ist hinter älteren Frauen her – aber bis jetzt war er meines Wissens noch nie hinter einer so intelligenten wie dir her. Ich habe einmal eine seiner Freundinnen nach Mexiko City mitgenommen. Sie war eine tolle Frau, aber ihr Geschnatter hat mich zu Tode gelangweilt.“
    „Byron! Du hast deinem Sohn die Freundin ausgespannt? Wie konntest du so grausam sein? Und ich habe dich immer für einen netten Mann gehalten!“
    „Ich tat ihm einen Gefallen. Sie hat ihn ausgenützt“, erklärte er bitter.
    „Möglicherweise brauchte er das!“
    Das erweckte Byrons Zorn. „Wie den Teufel hat er es gebraucht. Sie hatte nicht genug Verstand, um ihn zur Schule zurückzusenden, als er diese Schule verließ, weil er sich um sie kümmern wollte. Allein deswegen hätte ich die Kanaille umbringen können. Ich habe sie nach Paris verfrachtet, mit genug Moneten, damit sie es sich dort gutgehen lassen konnte.“
    Louise lächelte. „Was hat deine Frau zu all dem gesagt?“
    „Sie hat sich von mir scheiden lassen.“
    „Byron!“
    Er lachte. „Noch etwas zum Feiern.“
    Das Telephon läutete. Louise hob ab und plauderte mit dem Telephonisten.
    „Byron. Dein Sohn ist dran.“
    „Hallo, Papa.“
    „Charlie!“
    Zwei Sekunden Pause.
    „Ich rufe dich an, um dir zu gratulieren. Ich höre, daß ihr des Nachts keine Kerzen mehr braucht. He, sehr bald werdet ihr Warmwasser in den Leitungen haben.“
    „Es läuft ganz gut. Wir werden immer Energie haben, mit Ausnahme von sechs Stunden einmal im Monat nach einer Finsternis.“
    Zwei Sekunden Pause.
    „Ich erhielt gerade deine Bemerkungen zu meinen letzten Hausarbeiten. Du bist zwei Tage früher dran als meine Professoren. Ich bin froh, meine Fehler schlau genug versteckt zu haben, daß nicht einmal du sie entdeckst.“
    „Solange du dran bist, möchte ich, daß du mit Braithwaite redest. Du wirst mit ihm bei der Mondbahn zusammenarbeiten. Er brennt darauf, dich zu bekommen, nach allem, was er über dich gehört hat.“
    Byron winkte Braithwaite verzweifelt zu, herzukommen, während seine Stimme zur Erde hinuntereilte und die seines Sohnes zurückkam.
    „Du möchtest noch immer, daß ich bei der Sache mitmache, wie?“
    „Darauf kannst du wetten. Wenn wir sie erst gebaut haben, finanziert sich diese Sache von selbst. Wie ein Pilz wird sie aus dem Boden schießen. Wir haben alle Vorbereitungen getroffen, und jetzt, wo wir die Energie haben, kann’s losgehen.“
    Die Mondbahn war ein elektromagnetisches Kissen, das Fünfzehntonnen-Schiffe für eine horizontale Landung bei Mondumlaufgeschwindigkeit aufnehmen konnte. Oder sie auch ins All schießen konnte.
    „He, Papa, ich rufe dich an, um dir zu sagen, daß du für meinen Studienabschluß nicht zur Erde herunterzukommen brauchst.“
    „Aber natürlich komme ich. Ich brauche die Erholung.“
    Zwei Sekunden Pause.
    „Ja, aber ich habe gerade die Schule verlassen.“
    „Du bist der Beste in deiner Klasse!“
    Zwei Sekunden Pause.
    „Ich lege keinen Wert auf deinen Posten. Ich möchte es mir nur gutgehen lassen und den Vögeln beim Zwitschern zuhören. Warum soll ich mich in eine Lage begeben, wo ich einen Urlaub brauche, wenn ich die ganze Zeit Urlaub machen kann?“
    Byron dachte verzweifelt nach. „Es ist die Chance deines Lebens! Damit bist du ein gemachter Mann! Nach diesem Posten stehen dir alle Möglichkeiten offen!“
    Zwei Sekunden Pause. Bei dieser Entfernung konnte man nicht wirklich streiten. Er hatte einen Barrakuda am Haken, und die Angelschnur war zu schwach.
    „Ich hatte nie Interesse am Technikerberuf. Viel Glück für dich und deine Blockhütte. Ich hänge jetzt auf.“
    In der Leitung klickte es. Byron wartete zwei Sekunden lang wie gelähmt, dann zerschmetterte er die Flasche an der Schottenwand. Der Champagner schäumte anmutig, als er in langsamen Tropfen bogenförmig hinablief.
    „Fertig“, sagte der verantwortliche Techniker so ruhig, als habe er einer Taufe beigewohnt. „Da ist es. Das Netz steht unter Spannung.“
    Louise stürzte auf Byron zu. „Es ist alles in Ordnung.“
    Byron war erstarrt, die Hand noch immer dort ausgestreckt, wo sie statt des Sieges eine plötzliche Niederlage

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