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Der große Stier

Der große Stier

Titel: Der große Stier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Sanborn
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Stier, dann wird Collier bis Freitag etwas über HU MANUR haben wollen. Was ist am Freitag los … diese Party von der Rundfunkstation. Und Miss Cook. Miss Cook sieht Rachel ein kleines bißchen ähnlich.
    »Weißt du, was ich denke?« fragte Greek-O.
    »Na, was denkst du, Greek-O?«
    »Ich denke, es ist halt eine verdammte Tarnung für irgendeine verdammte Unternehmung.« Er trank ein paar Schluck Wein und kniff die Augen zusammen. »Kann sein, daß es wirklich so ein Folterhaus ist, so eins, wo Übergeschnappte Geld bezahlen, damit man sie auspeitscht und ihnen dieBirne weichklopft. Viel Geld zu machen bei dem Spiel.«
    Er hob sein Glas, um wieder zu trinken, hielt aber inne, als die Tür krachend aufging und Lazio mit offenem Hosenschlitz hereingestolpert kam und gegen die Bar fiel.
    »Ihr Ftörenfliede, geft mir meine Ftähne wieder!«
    »Er ist wieder da!« schrie Harvey und schoß einen Pfeil ab, der Lazios Kinn um drei Zoll verfehlte.
    Sorkin stempelte die Registrierkasse ab und zog das künstliche Gebiß heraus, Lazio kletterte oben auf die Bar, Greek-O stürzte den Rest Wein herunter, ging gelassen zum letzten Hocker, kletterte darüber hinauf und warf Lazio mit einem einzigen Stoß auf den Fußboden.
    »Gib mir sein verdammtes Gebiß«, sagte Greek-O.
    »Lazio kämpft noch gegen die verflixte Revolution, um Himmelswillen …« er stopfte das Gebiß in die klaffende Höhlung, die Lazios Mund war, hob ihn an seine Knie und schleifte ihn zur Tür hinaus. Paul und Rachel starrten sich bestürzt an, als Harvey anfing, auf und ab zu springen.
    »Hallo, liebe Leute!« sagte Harvey. »Gehn wir drei doch runter zu Crimps Hausboot und ziehen einen durch.«
    Paul schloß die Augen und trank den Wodka, den Greek-O für ihn bestellt hatte.
     
    Der Nebel war weggeblasen und hatte jede Spur des blauen Kabrioletts mit sich genommen, das auf der anderen Straßenseite geparkt hatte. Paul kurbelte das Fenster von Rachels Volkswagen herunter, damit die kalte Luft ihm ins Gesicht strömte.
    Sie fuhren rasch den Bridgeway herunter und auf den Kiesweg, der zu der Reihe von Hausbooten am Pier Fünf hinführte. Die Luft wurde schwer vom Salzgeruch und verrottenden Holz; die glatte Wasseroberfläche lag ruhig unter einer Schicht von Schleim. Und der Mond, wie ein angekauter Fingernagel, lag ausgezackt, gekräuselt und austrocknend am Himmelsgrund.
    »Hei, da wären wir!« schrie Harvey und sprang breitbeinig auf das Deck von Crimps Hausboot. Paul und Rachel führten sich gegenseitig über die abgenutzte Rampe. Es war dunkel, er hielt mit seinen Händen ihre Taille fest und ging hinter ihr durch einen schmalen Verbindungsgang; das Deck hob und senkte sich unter seinen Füßen.
    Harvey war irgendwo weiter vorn und stieß gegen eine leere Konservendose. »Jemand zu Hause?« Er fing an, die Konservendose heftig herumzustoßen.
    »Verflucht, warte doch eine Minute!«
    Irgend jemand kicherte.
    »Das hörte sich an, als ob es Furbish wäre«, sagte Rachel über ihre Schulter hinweg. Paul ließ ihre Taille los und tastete seinen Weg an der Wand entlang.
    Es gab eine Balgerei in der Dunkelheit, dann das Reiben eines Streichholzes, das Licht aufstrahlen ließ, so daß man einen Augenblick lang zwei bloße Knie und einen Knöchel sah. Der Lichtschein sprang auf den Docht einer kurzen Kerze über.
    Paul blinzelte zu den Gestalten hin, die sich auf Kissen rings um den Tisch räkelten, der mitten im Zimmer stand. Kate saß da und hatte die Arme um ihre Knie geschlungen, der Rock war ihr zur Taille hochgerutscht. Das Haar hing ihr glatt über das Gesicht herunter; sie teilte es gerade so weit, daß sie ihre Sonnenbrille wieder zurechtschieben konnte. Neben ihr hatte sich Furbish ausgestreckt, mit einem erfreuten Grinsen auf seinem schmalen und eckigen Gesicht. Durch die verzerrten Schatten vom Kerzenlicht her wirkte seine Nase so lang, daß sie ihm bis ans Kinn reichte, und seine Ohren so hochstehend, daß sie sich oben auf seinem Kopf getroffen hätten, wenn nicht das wild zerwühlte braunlockige Haar dazwischen gewesen wäre.
    »Was verschafft uns dies verdammt große Vergnügen?« fragte Furbish.
    »Wo ist Crimp?« sagte Rachel und machte es sich auf einem Kissen neben ihm bequem. »Wir haben gehört, hier soll jemand eine Stierplatte haben.«
    »Crimp ist auf dem Klo und läßt ihre Bomben platzen«, erklärte Furbish. »Sie steht gewaltig unter LSD, und Stiermusik kommt bei ihr an.« Er langte zu Kate hinüber und zwickte sie sacht in den

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