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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Fassungsvermögen erreicht und waren auf eindrucksvolle Weise geplatzt. Der stark kohlensäurehaltige milchähnliche Saft, den sie enthielten, wurde in ungeheuren Mengen hinausgespien und erstickte alles, was sich im Umkreis von etwa vierzig Metern befand.
    Es war die natürliche Antwort des Waldes auf die Gefahr eines verheerenden Flächenbrandes, von der Teal gesprochen hatte – anders zwar als die Reaktion der Sturmfänger-Bäume auf Blitze, doch deshalb keinesfalls weniger effektiv.
    Als er mit Sauerstoff in Berührung kam, begann der weißliche Saft sich immer weiter auszudehnen, verwandelte sich aus einer flockigen Flüssigkeit in ein schäumendes Aerogel und klebte schließlich auf Flinx’ Haaren, Ohren und an seinem Rücken.
    Er konnte spüren, wie die Luftblasen immer größer und größer wurden und sich mit dem Saft aus den Bäumen auf das Zehnfache, Zwanzigfache ihres ursprünglichen Volumens füllten. Auf der gesamten betroffenen Fläche war die Luftzufuhr stark herabgesetzt oder vollends zum Erliegen gekommen. Kein Wunder, dass Teal und die Kinder sich so sorgsam Mund und Nase zugehalten hatten. Gewaltsam den immer stärker werdenden Impuls, nach Luft zu schnappen, niederringend, fragte Flinx sich, wann er seine Lippen wohl gefahrlos wieder einen kleinen Spalt breit würde öffnen können, um einen Atemzug zu wagen. Keine schöner Gedanke, sich vorzustellen, dass er womöglich etwas von dem klebrigen Schaum inhalierte und qualvoll daran erstickte.
    Eine kleine, doch kräftige Hand griff nach seiner Schulter. Er drehte sich um und sah Teal, die ängstlich auf ihn herunterblickte. Mit der anderen Hand entfernte sie Teile des erstarrten Schaums, der in ihrem Gesicht klebte. Er rappelte sich auf und tat es ihr gleich.
    Da wurden sie zu Boden geworfen, als sich unvermittelt und ungestüm der Ast unter ihnen aufbäumte. Ein Bersten und Platzen mischte sich unter das donnernde Heulen der Shuttle-Triebwerke. Hastig wischte Flinx sich die durchscheinende milchige Substanz vom Gesicht.
    Beide Backbord-Hydrajet-Ansaugöffnungen waren hoffnungslos verstopft. Auch der Einlass auf der Steuerbordseite war durch das organische Aerogel teilweise blockiert, und das AAnn-Schiff wies eine extreme Schieflage auf. Weder sein Rechnernavigationssystem noch sein Pilot waren in der Lage, den abrupten und drastischen Verlust von Auftrieb zu kompensieren.

Mit voller Schubkraft auf nur einem Triebwerk war das Shuttle herumgeschwungen und mit dem Baum kollidiert, auf dessen Ast die Passagiere gewartet hatten. Über und über mit klebrigem, weißem Schaum bedeckt, der, während er trocknete, auch noch erstarrte, starrte Flinx auf das sich schlingernd entfernende Schiff.
    Stotternd erwachten die Beschleunigungsraketen zum Leben, die üblicherweise nicht eher zum Einsatz kamen, bis ein Shuttle die Atmosphäre verlassen hatte, während der Pilot versuchte, die erstickten Hydrajets zu überbrücken und das Gefährt wieder nach oben zu ziehen.
    Die Raketen schienen ihren Zweck zu erfüllen. Das bauchige Schiff begann wieder zu steigen. Doch während es an Höhe gewann, war ein kontinuierlicher Verlust an Manövrierfähigkeit die Folge. Was keine Rolle mehr spielen würde, wenn es erst einmal das Baumkronendach unter sich gelassen hatte. In diesem Fall brauchte der Pilot nur noch durch die Atmosphäre zu stoßen und zu warten, bis sein Shuttle wieder vom Mutterschiff aufgelesen wurde.
    Gleichzeitig aufwärts strebend und nach Steuerbord krängend hatte es fast schon die Spitze des versunkenen Tals überwunden, als es plötzlich gegen die großen Bäume am gegenüberliegenden Waldsaum krachte.
    Eine dumpfe Explosion hallte zu Flinx und den anderen herüber.
    Außer Kontrolle geraten sackte das Shuttle ab und stürzte mit dem Dach voran in die aufbegehrende grüne Hölle unter sich. Eine Kette grollender Detonationen verkündete das Ende des Schiffs, und Flinx warf sich zur Seite, als er einen heißen Windstoß über sich hinwegfegen spürte.
    Die durch den Absturz ausgelösten Brände stimulierten ein halbes Dutzend Bäume in unmittelbare Nähe ebenfalls anzuschwellen und ihren flammenerstickenden Saft freizusetzen. Binnen Sekunden war das Wrack komplett in eine sich rasch vergrößernde weiße Schaumwolke gehüllt. Unter Berücksichtigung des Aufpralls, der Explosionen und des darauf folgenden Feuers sowie der Reaktion der schaumspeienden Bäume wagte Flinx zu bezweifeln, dass irgendjemand an Bord überlebt haben könnte.
    Nachdem er

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