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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Wald restlos verschluckt.
    Saalahan schaute hinauf zum Himmel. »Bald wird die Sonne aufgehen. Wir haben genug getan für eine Nacht. Morgen werden wir weitere Nicht-Personen töten.« Mit schlafwandlerischer Sicherheit führte der große Furcot die beiden jüngeren hinab in die grüne Hölle, um nach einem Schlafplatz Ausschau zu halten.
    »Wir haben keine Eile.«

18
    Stabsoffizier Nesorey schäumte vor Wut, als er seinen verbliebenen vier Truppenmitgliedern gegenüberstand.
    »Und keiner von euch hat etwas gesehen? Nicht einer auch nur das Geringste gehört?« Sein flammender Blick blieb an Hosressachu hängen. »Sie! Sie hatten doch die letzte Wache vor Tatrasaseep. Ist Ihnen denn überhaupt nichts aufgefallen? Keine Geräusche, nichts, was irgendwie Ihre Aufmerksamkeit erregt hat?«
    Unverzüglich gab der erschrockene Krieger Antwort. »Nein, Ehrwürdiger, ich sah nur den Regen und kleine leuchtende Dinge. Genau wie er, der die Wache vor mir hatte.« Sofort vollführte der Soldat zu seiner Rechten eine eilige Geste, die Übereinstimmung ersten Grades anzeigte.
    »Jemand hätte nach Tatrasaseep sehen sollen«, murmelte der Stabsoffizier.
    »Vermutlich hat Ceijihagrast genau das getan, Ehrwürdiger.« Trotz aller gebührenden militärischen Etikette sah es nicht so aus, als wollte der Soldat, der zuerst gemaßregelt worden war, in dieser Debatte klein beigeben. Obwohl er über den Verlust zweier Kameraden durchaus ein Schuldgefühl ersten Grades empfand, war er doch keineswegs gewillt, die Verantwortung für deren Ableben zu übernehmen. Solches Duckmäusertum war entschieden unangemessen für einen AAnn.
    Welches Schicksal die beiden Krieger ereilt hatte, konnten die Überlebenden bestenfalls ahnen. Auch die menschlichen Gefangenen waren in diesem Punkt keine Hilfe; mit einem leeren Ausdruck in ihren flachen, zarthäutigen Gesichtern schwiegen sie zu all den zornigen Fragen, die man ihnen in dieser Angelegenheit stellte.
    Morgengeräusche erfüllten die Luft, die Kakophonie der Geschöpfe, die sich in endloser Fülle und Artenvielfalt erhoben und den Wald zurückeroberten von den Bewohnern der Nacht. Ihr Konzert war ein einziger Missklang in den Ohren der überlebenden AAnn. Das gelbgrüne Licht kratzte auf ihren Pupillen, als die unsichtbare Sonne an der Restfeuchtigkeit in ihrer Kleidung saugte. Einige der Krieger waren sich sicher, fühlen zu können, wie das Fleisch unter ihren Anzügen verrottete, während sie geduldig dastanden und darauf warteten, dass der Aristokrat oder der Stabsoffizier eine Entscheidung traf.
    »Irgendetwas hat sie beide erwischt.« Lord Caavax’ Blicke streiften über den dichten Urwald, der sie umgab. »Was, werden wir vermutlich niemals erfahren. Anscheinend müssen wir unsere nächtlichen Sicherheitsvorkehrungen neu überdenken.«
    Stabsoffizier Nesorey antwortete mit einer Geste der Zustimmung dritten Grades verbunden mit angedeuteter Frustration. »Die Vorgehensweise, die für unsere früheren Einsätze ausreichend war, besitzt hier offensichtlich keine Gültigkeit mehr. Wir haben nicht einmal mehr genug Leute, um Vorpostenwachen aufzustellen. Wir müssen dicht zusammenbleiben. Während die eine Hälfte von uns schläft, bleibt die andere wach und passt auf.« Angespannt spähte er in den sie umgebenden Dschungel, als hielte er nach einem unbekannten Angreifer Ausschau. Das war das Schlimmste daran: nicht zu wissen, was tatsächlich dort herumschlich und sie belauerte.
    Mit einem Mal wurde Nesorey sehr nachdenklich. »Etwas hat sich verändert. Irgendetwas ist anders an diesem Wald.«
    Einer der Krieger äußerte seine gegenteilige Meinung. »Ich denke, wir hatten es höchstwahrscheinlich mit einem einzelnen, völlig willkürlichen Angriff zu tun, Ehrwürdiger.« Beide Soldaten sahen Lord Caavax an und erwarteten seinen Beschluss.
    »Sowohl die eine wie die andere Annahme klingt plausibel«, befand der Aristokrat. »Auf jeden Fall werden wir zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.« Er schaute hinüber zu den vier Menschen.
    Flinx’ Gesicht blieb bar jeden Ausdrucks. Ein rascher Blick auf Teal bestätigte ihm, was er längst vermutet hatte: Die Furcots waren auf den Plan getreten. Er hatte mit ihrem Eingreifen gerechnet, noch bevor die AAnn die Szene betreten hatten. Die Geduld, die Saalahan und die beiden Kleinen an den Tag legten, war ungewöhnlich. In der vergangenen Nacht war die emotionale Präsenz der Furcots stärker als sonst gewesen. In den frühen Morgenstunden

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