Der grüne Tod
eine Mischung aus einem Husten und einem Aufbrüllen war. Sein Körper wurde von krampfartigen Zuckungen geschüttelt, zwei seiner vier Beine verloren an dem Ast über ihm den Halt. Mit einem herausfordernden Knurren ließ er sich zu einer kräftigen Liane herunterfallen und versuchte, mit dem aufgerollten Schwanz nach wie vor den zerquetschen Körper Hosressachus festhaltend, sich im Dickicht in Sicherheit zu bringen.
Ein gut gezielter Schuss des Stabsoffiziers traf den Quilimot am Kopf. Das grauenvolle Wesen erzitterte und fiel von der Liane. Wie ein Stein sauste es etwa zehn Meter nach unten, bevor es gegen einen kräftigen Ast prallte, um dann noch einmal ein gutes Stück in die Tiefe zu stürzen. Auf einem Büschel dicker Keskesblätter blieb es schließlich liegen.
Als die AAnn, nachdem sie sich vorsichtig zu ihr hinuntergearbeitet hatten, die leblose, übel riechende Gestalt erreicht hatten, stellten sie fest, dass der Leichnam des Soldaten sich immer noch in der krampfhaften Umklammerung des unnachgiebigen Schwanzes befand. Stabsoffizier Nesorey sah sich die Sache näher an und erstattete Lord Caavax Bericht.
»Man müsste Hosressachu Stück für Stück losschneiden, um seine Überreste zu befreien, ehrwürdiger Lord.« Er warf einen Blick zurück zu der Stelle, wo Raubtier und Soldat im Tode umschlungen lagen. »Es ist, als wäre er mit dicken Stahlseilen umschnürt. Seine Knochen sind vollständig zermalmt, aber ich nehme an, dass der plötzliche Schock ihn umgebracht hat, bevor der Tod aufgrund des enormen Blutverlusts oder durch Ersticken hätte eintreten müssen.«
Lord Caavax betrachtete den kläglichen Rest seiner Eskorte, die Elite eines kompletten AAnn-Kriegsbaus. Er musste an die Worte des Menschen denken, sich völlig darüber im Klaren, dass sie immer noch eine beachtliche Entfernung zurückzulegen hatten, wollten sie den Landeplatz und die Sicherheit des kaiserlichen Shuttles wirklich erreichen. Wenn er auch künftig in diesem Tempo seine Soldaten verlor, würden sie nicht einmal die Hälfte der Wegstrecke schaffen.
Mit ernster Miene wandte er sich zu Nesorey um, wohl wissend, dass die fortwährenden Tragödien bei seinem Stabsoffizier ihren Eindruck hinterlassen haben mussten. »Es mag eine Zeit kommen, da unser Streben der Zweckmäßigkeit Platz machen muss. Sie haben mehr Erfahrung auf dem Schlachtfeld als ich. Ich erwarte Ihre Vorschläge.«
Müde, zornig und frustriert sagte der Stabsoffizier ohne Zögern: »Es sind nur noch fünf von uns übrig, um vier von ihnen zu bewachen. Außerdem sind da noch die Raubtiere und Pflanzen, auf die wir ein Auge haben müssen.« Er deutete auf Teal. »Es liegt auf der Hand, dass die Menschenfrau uns unmöglich vor all jenen Gefahren warnen kann, in die wir, wie Hosressachu, aufgrund unseres eigenen Verschuldens hineinstolpern. Oder nachts, wenn sie während eines Angriffs hungriger Fleischfresser schläft.
Daher gelange ich, bei allem gebotenen Respekt, zu dem Schluss, ehrwürdiger Lord, dass der Nutzen, den sie für uns hat, überbewertet wurde und dass ihre Anwesenheit und die ihrer Kinder für uns nunmehr eher eine Belastung als einen Vorteil darstellt. Wenn wir sie töten, können die fünf, die noch von uns übrig sind, ihre Aufmerksamkeit ganz auf den einen Menschen konzentrieren, dessen Verbringung auf die Keralkee letzten Endes das Ziel dieser überaus verlustreichen Expedition ist.«
Augenblicklich wirbelte Flinx zu dem AAnn-Adligen herum. »Wir hatten eine Abmachung.«
»Aufgrund widriger Umstände außer Kraft gesetzt«, erwiderte Caavax kaltschnäuzig. »Ich sehe mich gezwungen, Prioritäten zu setzen.«
»Bringen Sie sie um, und Sie werden niemals in den Besitz der Teacher gelangen!«
»Das mag schon sein«, räumte der Aristokrat ein. »Aber andererseits lässt sich wohl kaum abstreiten, dass ich die Kontrolle über Ihr Raumschiff ebenso wenig erhalte, falls ich hier auf dieser sissfint Pestilenz von einer Welt umkommen sollte. Wenn ich es mir aussuchen kann, ziehe ich es vor, am Leben zu bleiben und es mit den fortschrittlichen Methoden der Überzeugungskunst zu versuchen, über die wir an Bord verfügen.«
»Dann lassen Sie sie doch einfach gehen«, flehte Flinx. »Welche Gefahr kann eine schwache Frau und ihre beiden Kinder für Sie schon bedeuten?«
Aus kalten, gelben Augen sah Caavax Teal und ihre beiden Sprösslinge abschätzend an. »Auf dieser Welt? Ich bin bereits längst über den Punkt hinaus, hier irgendetwas dem
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