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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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dann hatte sie ihren Maximalwert erreicht, einhergehend mit dem seelischen Schock zuerst des einen und später des anderen AAnn. Dass diese Soldaten nichtmenschlich waren, spielte keine Rolle für das Gefühlsspektrum, in das er unvorhergesehenerweise von Zeit zu Zeit Einblick erhielt.
    Davon abgesehen besaß der Tod seine eigene, ganz unverwechselbare emotionale Signatur.
    Die AAnn ahnten nichts von den Furcots, und Flinx hatte keineswegs die Absicht, diesbezüglich für Aufklärung zu sorgen. Er fragte sich, wie weit es mit Lord Caavax’ Selbstsicherheit wohl noch her sein mochte, wenn er wüsste, dass nicht irgendwelche geistlosen Fleischfresser Jagd auf ihn machten, sondern intelligente Symbionten. Noch war ihre Rettung ungewiss, doch zum ersten Mal seit Tagen verspürte Flinx berechtigte Hoffnung. Das ganze Kunststück bestand jetzt darin, sich nichts anmerken zu lassen. Er würde Teal ermahnen müssen, nachts nicht allzu fest zu schlafen. Noch war Caavax davon überzeugt, dass das, was immer dort draußen auch herumstreunen mochte, für die Menschen eine ebenso große Gefahr war wie für Seinesgleichen. Allzu selbstsicheres Verhalten würde den Adligen früher oder später misstrauisch werden lassen.
    Solange er dem Irrtum unterlag, dass die einzige Bedrohung von irgendwelchen instinktgesteuerten Räubern ausging, würde Caavax sich auch weiterhin vernünftig verhalten. Aber war er auch vernünftig genug, um mit sich reden zu lassen? Flinx fand, dass es nicht schaden konnte, das herauszufinden.
    »Ihr Begleittrupp beläuft sich nur noch auf fünf Leute, ehrwürdiger Lord. Warum schreiben Sie das Ganze nicht einfach als Verlustgeschäft ab und lassen uns gehen? Ich kenne die AAnn, und ich weiß, wie schlimm das für Sie wäre. Aber es gab in der Vergangenheit durchaus ähnliche Fälle.«
    »Denen ich keinesfalls einen weiteren hinzufügen möchte«, erwiderte Caavax prompt. »Solange ich noch am Leben und in der Lage bin, meine Waffe zu heben, werden wir gemeinsam weiter in Richtung Landeplatz marschieren.«
    Flinx hatte von einem hohen Adligen der AAnn nichts anderes erwartet, aber einen Versuch war es wert gewesen. Mit seinem Vorstoß hatte er nicht nur ihre eigene Freilassung bezweckt, sondern auch die Vermeidung weiterer Toter. Nun konnte er seine Hände in Unschuld waschen, er hatte sein Möglichstes getan. Von jetzt an lag alles allein noch an Caavax. Und an den Furcots.
    »Es geht weiter«, verkündete der Aristokrat. Stabsoffizier Nesorey brachte sein Einverständnis dritten Grades zum Ausdruck und zischte seinen Soldaten etwas zu. Mit zwei Kriegern an der Spitze und zwei weiteren als Nachhut setzte sich der Expeditionstrupp, der inzwischen deutlich an Stärke und Schlagkraft eingebüßt hatte, kurz darauf wieder in Bewegung.
    Hin und wieder warf Flinx einen Blick in Richtung des Stabsoffiziers. Um sicherzustellen, dass seine Untergebenen auf eine Bedrohung, gleich welcher Art, jederzeit und umgehend reagieren konnten, hatte Nesorey den Sack mit Pip in seine eigene Obhut genommen. Die fliegende Schlange konnte durchaus einige Tage ohne Fressen auskommen, doch wenn sie nicht bis spätestens zum übernächsten Abend Nahrung erhielt, würde sie einen rapiden Kräfteverlust erleiden.
    Im Augenblick befand sich Pip, um Energie zu sparen, in einer Art Sommerschlaf, ein Zustand, den alle alaspinischen Minidrachen jederzeit herbeiführen konnten. Andernfalls wären sie kaum in der Lage, auch nur einen einzigen Tag ohne Futter auszukommen, denn ihr täglicher Kalorienverbrauch war enorm. Wenigstens hatte sie keine Energie fürs Fliegen aufwenden müssen. Aber jede lebenserhaltende Maßnahme hatte ihre Grenzen. Flinx wusste, er musste dafür sorgen, dass sie baldmöglichst Nahrung bekam, oder aber sich etwas einfallen lassen, um sie aus ihrem Gefängnis herauszuholen.
    Sie waren noch keine Stunde unterwegs, als der rechte der beiden an der Spitze marschierenden Soldaten ein zischendes Kreischen ausstieß und wie verrückt in den Wald hineinzufeuern begann. Noch ehe sein Gefährte ihn zurückhalten konnte, vernichtete er Äste und Lianen, Früchte und Blüten und alles, was sich auch nur irgendwie bewegte, wobei er fauchend Obszönitäten ausstieß.
    Mit einer Kraft und Geschicklichkeit, die niemand bei ihm vermutet hätte, sprang er plötzlich von einem dicken Ast zum nächsten und begann mit der Besessenheit eines Wahnsinnigen nach Hohlräumen und Spalten zu suchen. Der Amoklauf wurde unterbrochen, als die

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