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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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diese?«
    Er leises Lachen stahl sich über seine Lippen. »Teal, Bäume wie diese gibt es nirgendwo sonst im bekannten Universum. Deine Heimat ist in so vielerlei Hinsicht etwas ganz Besonderes.«
    »Na gut, wenn sie etwas Besonderes ist, und du bist auch etwas Besonderes, welchen besseren Ort könnte es dann für dich geben?«, fragte sie mit entwaffnender Naivität.
    Er wollte schon etwas entgegnen, dann zögerte er und musste zugeben, dass sie sehr gut zu argumentieren verstand. Das wirklich Traurige an der Sache war, dass er durchaus nachgeben wollte, dass er nichts lieber täte, als sich irgendwo ein Zuhause zu schaffen.
    Doch das war zurzeit unmöglich. Und was die Zukunft betraf, so galt seine augenblickliche Sorge in erster Linie dem Bemühen, herauszufinden, ob es überhaupt eine gab. Und nur weil diese Welt möglicherweise ein geeigneter Ort für ihn war, bedeutete das noch lange nicht, dass er ebenfalls für diese Welt geeignet war.
    Natürlich würde sie nichts von alldem verstehen.
    »Es gibt auf Moth auch Gegenden, die dort Ebenen genannt werden, wo sich gar keine Bäume finden.«
    Ihre Augen weiteten sich. »Gar keine Bäume!«
    »In einigen Gebieten auf meiner Welt wächst nicht einmal Gras, und das ganze Jahr über sind sie von Eis bedeckt.«
    »Eis?« Auf ihrem Gesicht breitete sich Verwirrung aus. »Ist das so etwas Ähnliches wie ›Kälte‹?«
    »Es ist Kälte, die man aufheben kann«, erklärte er ihr geduldig. »Feste Kälte.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ach, die alten Geschichten – vieles von dem, was man sich so erzählte, war schwer zu glauben. Und deine Welt ist solch ein Ort?«
    »Dort bin ich jedenfalls aufgewachsen.« Er war ihrer Frage nicht absichtlich ausgewichen, sondern einfach nur ehrlich. »Ich muss erst herausfinden, wer und was ich bin, Teal, bevor ich jemand anderem zumuten kann, sein Leben mit mir zu teilen.«
    Diesmal sprach aus ihrer Antwort keine Naivität. »Du solltest dich nicht so sehr damit beeilen, jedermann vor dir selbst schützen zu wollen.«
    »Ich habe einige Dinge zu erledigen.« Er schaute hinauf ins Baumkronendach und deutete gen Himmel. »Dort oben gibt es etwas von großem Übel. Kann sein, dass ich mir etwas vormache, aber ich bilde mir ein, dass ich in dieser Sache vielleicht etwas unternehmen kann.« Er strich mit einer Hand leicht über das warme lebende Holz, auf dem sie saßen. »Und dieser Ort ist möglicherweise irgendwie darin verstrickt.«
    Irritiert sah sie ihn an. »Dieser Baum hier?«
    Abermals musste er lächeln. »Nein. Mehr als nur dieser Baum. Viel mehr. Ich verstehe das alles bis jetzt auch noch nicht so ganz. Es gibt noch so vieles, das ich nicht verstehe.«
    Sie drückte seinen Arm. »Dann bist du normaler, als du glaubst.«
    Wenn es nur so wäre, dachte er. Wenn es doch nur so wäre.
    »Merkwürdige Dinge ereignen sich, Teal. In einem sehr großen Maßstab. Sehr groß. Und es scheint, als ob ich in dieser ganzen Sache irgendwie mittendrin stecke. Irgendetwas sagt mir, dass es um viele Teile eines Ganzen geht, die zusammengefügt werden müssen. Ich hab keine Ahnung, welche Rolle ich in der letztendlichen Gleichung spiele. Alles, was ich weiß, ist, dass ich eine feste Größe in ihr bin.«
    »Und aus diesem Grund kannst du keine Verbindung eingehen?«
    Sein Tonfall war sanft, aber unnachgiebig. »Aus diesem Grund wäre es nicht fair von mir, eine Verbindung einzugehen.«
    Sie löste ihren Blick von ihm und saß eine Weile schweigend und nachdenklich da. »Und danach?«
    »Danach könnte alles möglich sein.« Na bitte, dachte er. Keine Lügen, kein Kummer in Zusammenhang mit irgendwelchen Versprechungen auf eine nicht existierende Zukunft.
    Sie seufzte. Lustige kleine Schnarcher stiegen von den beiden jungen Furcots auf, während sich Saalahans gewaltige Masse lautlos senkte und hob. Dwell und Kiss schlummerten friedlich vor sich hin, und Pip lag nach wie vor zusammengerollt auf dem Rücken des ausgewachsenen Furcots.
    »Dann wirst du dich also nicht mit mir verbinden?«
    Er dachte sorgfältig nach. Falls tatsächlich bedeutende und tragische Ereignisse über ihn hereinbrechen sollten, so lagen diese jedenfalls irgendwo in der Zukunft. Gewaltige Kräfte, die in Gang gesetzt waren, hatten sich noch nicht zusammengeballt, waren vielmehr gerade dabei, genau das zu tun. In der Zwischenzeit bestand die Wirklichkeit aus dem Wald, dem Regen, der Wärme und denen, die sich um ihn befanden.
    Mit größerem Ernst, als er es eigentlich

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