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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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über den kurz darauf folgenden unerfreulichen Auftritt von Coerlis und dessen Schergen bis hin zu den anschließenden abenteuerlichen Ausführungen seines Besuchers. Bateleur musste lächeln, als er am Bildschirm nun noch einmal verfolgte, wie der junge Mann hartnäckig behauptete, er sei an einem Ort gewesen, dessen Entfernung den Rahmen alles Vorstellbaren sprengte.
    Was allerdings verblüffte, war, dass sein Besucher, anstatt sich hinter allgemeinen Äußerungen zu verschanzen, einen ganz konkreten, mithilfe von Sternenkarten lokalisierbaren Ort bestimmt hatte. In aller Regel waren die wirklich Verblendeten nie so präzise.
    Als eine amüsante Kuriosität schickte Bateleur die Aufzeichnungen an den örtlichen Hauptsitz der Kirche, wo sie ordnungsgemäß katalogisiert und sodann via Minusraumrichtstrahl an die wissenschaftliche Zentrale der Kirche in Denpasar auf Terra weitergeleitet wurden. Dort wanderten sie, zusammen mit all den anderen hunderttausenden ähnlichen eher un spektakulären Berichten, von einer Dienststelle zur anderen, an den Augen und Ohren zahlloser Gelehrter vorbei, die sie alle verständlicherweise ignorierten.
    Alle, bis auf eine gewisse Pater Sandra. Sie fischte sich die Aufzeichnungen aus einem großen Ordner zu Studienzwecken heraus, verglich die getroffenen Aussagen mit dem beigefügten Bildmaterial und gelangte zu dem Schluss, dass es besser war, ihre Ergebnisse mit Pater Jamieson zu teilen, mit dem sie seit nunmehr fast einem Jahr eine feste Beziehung verband.
    »Shiky, ich hab hier was, worüber ich gern deine Meinung hören würde.«
    Mit einem Lächeln drehte Shikar Banadundra sich zu ihr um und nahm den ausgedruckten Bericht in Empfang. Eine Weile blätterte er durch die Seiten, runzelte die Stirn und sah sie ein zweites Mal, nun etwas aufmerksamer, durch.
    »Bist du dir hiermit ganz sicher, Misell?«
    »Natürlich nicht, aber vieles scheint zu passen. Die Auflösung dieser alten Geräte ist unter aller Kanone. Aber der Computer hat eine hohe Trefferwahrscheinlichkeit ausgespuckt.«
    »Stimmenausdruck?«
    »Nur das jüngste Gespräch mit diesem Pater Bateleur auf Samstead. Leider haben wir kein neueres Referenzmaterial im Archiv.«
    »Schade. Kannst du das Bild weit genug vergrößern, um einen Netzhautvergleich vorzunehmen?«
    Bedauernd schüttelte sie den Kopf.
    Ein weiteres Mal sichtete Banadundra die Unterlagen. »Das hier ist nicht sehr vielversprechend.«
    »Ich finde das Gespräch an sich vielversprechend genug. Eigentlich sollte er tot sein.«
    »Vielleicht ist er das ja schon bald. Computerbefund hin oder her, aber das hier besitzt wenig Aussagekraft.« Konzentriert las Banadundra die letzte Seite des Berichts. »Ich kann hier beim besten Willen nichts Außergewöhnliches entdecken. Dieses Individuum hat einen Zusammenstoß mit irgendeinem kleinen ansässigen Handelskaufmann gehabt. Na und?«
    Sie zog ein einzelnes Blatt aus dem Stapel. »Und was denkst du über die Sache mit diesem physikalisch messbaren Bösen, das an einer präzise bezeichneten kosmischen Position zu finden sein soll?«
    Banadundra zuckte die Achseln. »Vom theologischen Standpunkt aus gesehen vielleicht nicht ganz uninteressant. Aber ich verstehe nicht, was unsere Abteilung damit zu tun haben soll.«
    »Ich hab mich mal ein bisschen schlau gemacht. Seit Hunderten von Jahren ist immer angenommen worden, dass sich an dieser Position absolut gar nichts befindet. Dass dort nichts ist als ein großer leerer Fleck, ein riesiger Sektor des Weltraums, in dem es weder Sternennebel noch Gestirne noch interstellaren Wasserstoff gibt. Nur jede Menge dunkle Materie.«
    »Und?«
    »Die meisten Theorien über die Entstehung des Universums setzen eine relativ gleichmäßige Verbreitung von Materie im Kosmos voraus. Dieser Bereich jedoch ist eine Anomalie. Und zwar eine ziemlich große. Kein Weltraumquadrant von dieser Größe kann so vollkommen leer sein.«
    »Nochmals: Und?«
    »Laut den neuesten Berichten über den augenblicklichen Stand astronomischer Forschung, die uns zur Verfügung gestellt wurden, hat ein auf Hivehom stationiertes Team von Wissenschaftlern vor ein paar Monaten im Innern dieser Region den Ursprung einer starken Strahlung lokalisiert. Natürlich kann man ihn nicht sehen, da er von all dieser dunklen Materie umgeben ist. Aber sie sind sich sicher, dass er dort ist. Soweit ich es verstanden habe, geht es dabei möglicherweise um völlig einzigartige elektromagnetische Phänomene.«
    Banadundra

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