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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Tiefflug auf silberfarbenen Flügeln, die mit ihrem Funkeln etwaige Beute blenden sollten, dahingleitend schlugen sie mit ihren meterlangen Schwingen frustriert nach dem Vorhang aus schützenden Lianen.
    Saalahan verscheuchte sie mit einem höhnischen Fauchen, das von den beiden jungen Furcots sogleich in beinahe komisch wirkender Weise nachgeahmt wurde. Inzwischen war Teal bereits geschmeidig von dem breiten Ast, auf dem sie standen, auf einen etwas tiefer gelegenen gehüpft, ohne dem Abgrund von dreißig Metern, der zwischen beiden lag, auch nur die geringste Beachtung zu schenken.
    Flinx beobachtete, wie sie behände an einer oberschenkeldicken, blau gestreiften Liane emporkletterte, wobei sie einige andere, die für ihn absolut identisch aussahen, tunlichst ignorierte. Als sie an einem Knoten, den zwei holzige Schlingpflanzen miteinander bildeten, angelangt war, tauchte sie ein in eine wahre Springflut aus riesigen roten und violettfarbenen Blüten, deren überdimensionale Staubgefäße in einem hellen, metallischen Gold leuchteten.
    »Was macht sie da?«
    Saalahan grunzte nur und überließ es Kiss zu antworten. »Mutter pflückt etwas.« Sie spielte mit ihren kastanienbraunen Locken.
    »Ah, etwas zu essen.« Jäh traf ihn die Erkenntnis, dass das Unwohlsein, das er in seinem Magen verspürte, nicht etwa daher rührte, dass Teal eine Weile ihren Kopf darauf gebettet hatte, sondern vielmehr von einer laut aufbegehrenden Leere.
    »Nein.« Die frühe Morgenstunde schien Dwells Schroffheit ein wenig zu dämpfen. »In einem Glockengebüsch gibt’s nichts zu essen. Vielleicht dahinter.«
    »Nennt man so diese Pflanze mit den Blüten?«
    »Ja, sicher.« Die Ruppigkeit des Jungen erwachte wieder zum Leben. »Weißt du denn gar nichts?«
    »Nicht sehr viel«, gab Flinx zu.
    Es dauerte nicht lange, da tauchte Teal wieder auf. Mühelos und auf demselben Weg, auf dem sie zu den verknoteten Lianen hinaufgelangt war, kehrte sie wieder auf den Hauptast zurück. Stolz lächelnd öffnete sie einen ihrer Erntebeutel, der nun mit gelben, daumengroßen Früchten gefüllt war. Dann setzte sie sich nieder. Saalahan stellte sie zur Rede und drängte darauf, zuerst ein Stück tiefer in den Wald vorzudringen, bevor sie daran dachten, eine Essenspause einzulegen.
    »Oh, halt den Mund, Saalahan. Hock dich einfach mit deinem dicken, grünen Hintern irgendwo hin und entspann dich.
    Dies hier ist ein ganz außergewöhnlicher Ort. Kann gut sein, dass wir sogar noch eine weitere Nacht hier verbringen.«
    »Faule Bande …« Der große Furcot schnaubte. Sodann stampfte er in die Wildnis aus Bäumen davon, und die beiden jüngeren, wie zwei sechsbeinige Bärenkinder, die ihrer Mutter folgten, hinter ihm her. Aufgrund ihrer Färbung waren sie den Blicken der anderen schon bald entschwunden.
    Während Flinx dem Trio nachstarrte, fiel es ihm schwer zu glauben, dass zwischen ihnen keinerlei familiäre Bindung bestand. Doch Teal versicherte ihm ein weiteres Mal, dass dem nicht so war.
    Abwesend streichelte er Pip und blickte durch den Lianenvorhang in das Baumtal hinunter. »Ist es für uns ohne die Furcots nicht zu gefährlich hier?«
    »Man kann auch ohne die Furcots auf sich aufpassen.« Sie gab ihrem Sohn ein Zeichen. »Dwell, du hältst Wache.«
    Das Gesicht des Jungen erstrahlte, als seine Mutter ihm das lange Rohr überreichte, das sie auf den Rücken mit sich getragen hatte. Zum ersten Mal bekam Flinx Gelegenheit, sich den Snuffler genauer anzusehen. Aus einem speziellen Hartholz gefertigt, das selbst nach dem Aushärtungsprozess seine grünliche Färbung behalten hatte, stellte die sich konisch verjüngende Waffe das Ergebnis einer geschickten Verschmelzung von halb erinnerter Hochtechnologie und zielgerichteter Eigenentwicklung dar. Darauf achtend, mit den Fingern nicht an den handgearbeiteten Abzug zu kommen, nahm Dwell außerdem ein Säckchen mit gasgefüllten Membranen und einen Köcher mit Giftpfeilen in Empfang.
    Der Junge ließ sich auf einer Astgabel nieder und legte sich den Snuffler über die Beine. Dann stopfte er eine der kugelförmigen Membranen in die Öffnung am hinteren Ende der Waffe, schloss das Gehäuse und ließ seinen Blick wachsam über die umliegende Umgebung schweifen. Solange nicht irgendetwas in Sicht kam, das für sie eine unmittelbare Gefahr darstellte, würden die todbringenden Pfeile sicher in ihrem schützenden Köcher verbleiben.
    Aufgrund der Ernsthaftigkeit, mit der er Wache hielt, wirkte der Junge deutlich

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