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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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beständig durchpflügen? Er konnte sie förmlich vor sich sehen, blind und blass und so riesig wie Wale. Konnte sehen, wie sie sich ihren Weg über und um Wurzeln herum suchten, die so groß waren wie Raumschiffe.
    Jetzt vermochte er den Heimatbaum mit seinen symbiontischen Behüter-Ranken zu erkennen, verändert nun, um der Anwesenheit von Menschen Genüge zu tun. Die Völker von sechs Stämmen waren ebenfalls dort, lebten und liebten und, das Wichtigste von allem, sicherten ihren Fortbestand, an einem Ort, an dem kein Mensch auf lange Sicht zu überdauern vermochte. Alle nur erdenklichen Geschöpfe, große wie kleine, begegneten ihm, während er dahinschwamm in dem warmen Bad seines eigenen Selbst.
    Teal lag neben ihm, ebenfalls treibend, doch nicht allzu entfernt. Irgendwo in der Nähe waren die Kinder, aufmerksam und wachsam, verstehend, wenngleich auch nicht wirklich begreifend. Dazu waren sie noch nicht alt genug. Im Hintergrund konnte er die beruhigenden, ein wenig verschwommenen und mäandernden geistigen Ströme der Furcots wahrnehmen, achtsam, unabhängig, und noch etwas mehr.
    Und der ganze wogende, schwellende, untrennbar miteinander verflochtene Ozean des Lebens war durch und durch erfüllt von einem treu sorgenden Grün, in dessen Gegenwart er sich fühlte wie ein kleines Kind, das sich sicher und geborgen an die Brust seiner Mutter schmiegte. Ein umso bemerkenswerterer Umstand, als dass er trotz aller Versuche niemals in der Lage gewesen war, sich an sie zu erinnern.
    Doch dies hier war eine andere Art von Mutter; der grenzenlose, den gesamten Globus umspannende Wald, Matriarchin und Lebensspenderin für alles, was in ihr wohnte und hauste. Sei es nun der König der Lüfte oder der kleinste Zirper, der sich an die Spitze eines kahlen Astes klammerte. Auch die Furcots waren ein Teil dieses Ganzen, vielleicht sogar ein wichtigerer und weitaus weniger rätselhafter Teil, als Teals Volk oder irgendjemand anders erahnte.
    Teals Vorfahren hatten sich gekrümmt und verbogen, um sich diesem Wald anzupassen. Diejenigen, die dazu nicht bereit gewesen waren, die sich gegen Anpassung und Assimilation zur Wehr gesetzt und versucht hatten, einen anderen Weg zu beschreiten, waren zugrunde gegangen.
    Ein stechender Schmerz ließ ihn in seinem Dämmerzustand zusammenzucken. Er hatte keine physische Ursache und ging direkt durch ihn hindurch. Nur hatte er mit Kopfschmerzen wenig zu tun. Es war eine Berührung der Finsternis, der er vor gar nicht allzu langer Zeit begegnet war, ein Splitter jenes gewaltigen, formlosen Bösen, das es irgendwo da draußen weit jenseits menschlicher Vorstellungskraft gab.
    Abgesehen von seiner eigenen. Auch wenn diese Sichtweise, wie er wohl wusste, nicht ganz zutreffend sein mochte, da er doch schließlich nicht ganz und gar menschlich war und ein paar von Gleichgültigkeit zeugende pränatale Modifikationen erfahren hatte, über die er keine Kontrolle besaß.
    Die Finsternis machte ihm Angst, so wie sie es zuvor schon getan hatte, und auch das alles durchdringende Grün, in dessen Armen er sich wiegte, fürchtete sich. Doch so unmöglich es auch schien, es gab eine Möglichkeit, ihr entgegenzutreten, sie zu beeinflussen, das Blatt noch zu wenden. Im selben Moment, als der helle Funke in seinem Verstand erstrahlte, begann er auch schon zu verblassen, entzog sich ihm, noch bevor er nach ihm zu greifen vermochte. Schon floh er in die hintersten Nischen seines Bewusstseins. Doch dieses Mal ging er mitnichten verloren.
    Dieser Funke war er, wurde ihm schlagartig klar. Nur er konnte den Kampf mit diesem unbegreiflichen und unermesslichen Bösen aufnehmen. Nicht allein, sondern mit einiger Unterstützung. Mit der Hilfe einer Dreifaltigkeit, die über gewaltige Mächte gebot.
    Eine der Mächte flackerte plötzlich in seiner Erinnerung auf, ließ ihn fast zurückschrecken, weil so viele Jahre verstrichen waren, da er an sie gedacht hatte. Eine in ihrer Konstruktion einzigartige Maschine, eine uralte Apparatur, hinterlassen von einer Zivilisation, die begabt genug gewesen war, sie zu erbauen, doch nicht klug genug, um zu überleben. Sie war immer noch in Funktion, schlafend und wartend, auf einer weit entfernten Welt.
    Und so wie er von ihr wusste, so wusste sie auch von ihm, da er sich ihrer einmal unwissentlich bedient hatte, um einige Freunde zu retten. Er hatte sie im Ruhezustand zurückgelassen, doch Flinx war sich sicher, dass er nicht vergessen worden war.
    Die zweite war das Grün,

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