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Der Händler der verfluchten Bücher (German Edition)

Der Händler der verfluchten Bücher (German Edition)

Titel: Der Händler der verfluchten Bücher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcello Simoni
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San Michele della Chiusa erwartete, dann schloss er die Augen und schlief ein.
    Es war noch dunkel, als er wach wurde. Das Geräusch von Schritten auf dem Gras hatte ihn geweckt: Etwas in seiner Nähe bewegte sich. Er hob den Kopf und sah sich verschlafen um. Im ewigen Licht des Mondes sah er ein Fellbündel, das sich zu seinen Füßen eingerollt hatte. Er rieb sich die Augen und sah genauer hin. Dieses Tier war zu groß für ein Wildschwein.
    Plötzlich bemerkte das Tier, dass es beobachtet wurde, ließ die Tasche fallen, in der es gerade gewühlt hatte, und kam auf Uberto zu. Es hatte ein menschliches Gesicht, war aber ansonsten am ganzen Körper mit Fell bedeckt.
    Uberto öffnete den Mund, doch er brachte keinen Ton hervor. Er erinnerte sich an das Bild eines Ungeheuers, das er einmal in einem Bestiarium gesehen hatte. Erneut versuchte er zu schreien, und diesmal gelang es ihm.
    » Homo lupus !«, rief er aus und trat mit den Füßen um sich, um dieses Wesen von sich fernzuhalten.
    Diese beunruhigenden Worte rissen Willalme aus dem Schlaf, er sprang auf und sah zu Uberto hinüber. In der Dunkelheit erkannte er einen in Felle gehüllten Räuber, der sich dem Jungen näherte. Willalme versuchte, ihm zu Hilfe zu kommen, aber das wurde vereitelt, da ihn ein zweiter Räuber von hinten überraschte und ihm die Arme um die Brust schlang. Trotz des kräftigen Griffs gelang es Willalme, sich zu befreien. Er packte seinen Krummsäbel und riss ihn mit einem Ruck heraus. Dabei schlug er den Knauf der Waffe seinem Angreifer mit voller Wucht in den Bauch, der daraufhin stöhnend in sich zusammensackte. Jetzt konnte er ihn näher besehen, es war ein in Lumpen gekleideter Hüne.
    In der Zwischenzeit war auch Ignazio auf den Beinen und hatte seinen Pilgerstab gepackt. Er wollte Uberto gerade zu Hilfe eilen, doch Willalme war schneller: Mit der Geschmeidigkeit einer Katze wirbelte er um die eigene Achse und schlug den fellbekleideten Räuber mit der flachen Waffe mitten ins Gesicht. Vor einem Jahr noch hätte er die Klinge heruntersausen lassen und ihn geköpft, aber der Händler hatte ihn gelehrt, das Leben der anderen zu achten. Der Schurke fiel hintüber, während Blut aus seiner Nase spritzte.
    Willalme wandte sich wieder dem anderen Räuber zu, der ihn von hinten angegriffen hatte. Dieser wollte gerade aufstehen, doch Willalme warf ihn mit einem Fußtritt in den Unterleib zurück auf den Boden und drückte ihm dann die Spitze seines Säbels an die Kehle.
    »Ihr räudigen Hunde!«, knurrte er. »Verschwindet sofort, oder ich schlachte euch ab wie Vieh!«
    Nachdem Uberto sich von seinem Schrecken erholt hatte, besah er sich die Waffe Willalmes. Es war ein Krummsäbel, kleiner als die Schwerter der christlichen Ritter. Er hatte die ganze Zeit nicht bemerkt, dass der Franzose solch eine Waffe bei sich trug.
    Die Drohungen Willalmes und Ignazios Prügel überzeugten die Räuber, sich zu trollen. Sie zogen sich hinkend zurück und schlugen sich wie wilde Tiere in die Büsche. Der Händler verfolgte sie mit seinem Blick, bis sie im Unterholz verschwunden waren.
    »Wenn wir die beiden nicht bemerkt hätten, hätten sie uns die Vorräte und Pferde geraubt. Ganz zu schweigen davon, dass sie uns im Schlaf hätten umbringen können.«
    Willalme wandte sich nach Osten. »Brechen wir lieber auf, es wäre nicht klug, länger hier zu verweilen. Außerdem wird es schon hell.«
    Uberto schaute nach Norden und betrachtete das letzte Stück Weg, das vor ihnen lag. Ganz oben auf dem Monte Pirchiriano zeichnete sich die Silhouette von San Michele della Chiusa ab.
    Eilig packten sie ihre Habseligkeiten zusammen und machten sich auf den Weg.

28
    Während die Sonne am Himmel immer höher stieg und allmählich blendete, bahnte sich Ignazio seinen Weg durch die raue Felsenlandschaft.
    Uberto ritt hinter ihm an der Seite von Willalme und dachte darüber nach, was kurz zuvor am Fuß des Berges geschehen war. Diese Räuber hatten ihm einen gehörigen Schrecken eingejagt.
    »Ich habe noch nie ein Schwert wie deines gesehen«, sagte er zu dem Franzosen.
    Willalme tauchte aus seinem Schweigen auf und lächelte ihn an. »Das ist ein Krummsäbel, wie ihn die Mauren benutzen.« Mit diesen Worten zog er die Waffe hervor, die er für gewöhnlich in einem Futteral unter seinem Umhang verbarg. Die Klinge war vom Rücken bis zur Schneide mit Ornamenten überzogen. »Er ist aus Damaszenerstahl geschmiedet, der nirgendwo sonst im Abendland zu finden ist.«
    »Wo hast

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