Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hammer der Götter

Der Hammer der Götter

Titel: Der Hammer der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
ihm nicht gelang (was eigentlich ganz und gar unmöglich sein sollte) und riss dann noch ungleich überraschter die Augen auf, als er an sich herabsah und erkannte, wer ihn da festhielt.
    Es war der Krieger, dessen Kniescheibe er zertrümmert hatte. Der grässliche Schmerz einer solchen Verletzung hätte ihm das Bewusstsein rauben oder ihn zumindest kampfunfähig machen müssen, doch weder das eine noch das andere war der Fall. Er war nicht mehr in der Lage, aufzustehen, aber er schleifte das nutzlose Bein einfach hinter sich her, krallte sich mit der linken Hand in den Boden und hatte die andere mit einer Kraft um Thors Knöchel geschlossen, die er gar nicht hätte haben dürfen.
    Aber im Händeabschlagen hatte er ja mittlerweile Übung.
    Thor versetzte den Burschen einen zusätzlichen Tritt gegen den Hals, der ihn endgültig umbringen musste, und stolperte einen hastigen Schritt zur Seite, als die beiden anderen gleichzeitig auf ihn eindrangen.
    Und um genau zu sein, waren es sogar drei, denn auch der, dem er das Schwert in den Leib gestoßen hatte, war schon wieder auf den Beinen und torkelte in seine Richtung. Die Wunde in seiner Brust blutete nicht.
    Und es war dieser Anblick, der Thor endgültig begreifen ließ, was an dieser ganzen, bizarren Szenerie nicht stimmte.
    Noch während die Erkenntnis samt ihrer gesamten ungeheuerlichen Konsequenz in sein Bewusstsein vordrang, rammte er einem der Kerle den Schwertknauf gegen die Stirn und stieß den zweiten zu Boden, dessen Armstumpf ebenso wenig blutete wie das halb durchtrennte Bein des anderen oder die tödliche Stichwunde in der Brust des dritten.
    Die Männer bluteten nicht, und sie würden auch nicht sterben, weil sie schon seit langer Zeit nicht mehr lebten.
    Thor war mit zwei schnellen Schritten hinter seinem letzten noch stehenden Gegner, umschlang seinen Hals mit dem linken Arm und brach ihm mit der anderen Hand das Genick. Erst nachdem er ihn mit einem wuchtigen Stoß zu Boden geschleudert hatte, fand er die Zeit, auch nur einen raschen Blick zu Torben und den anderen hinauf zu werfen.
    Es sah nicht gut aus. Torben und seine sechs Krieger hatten sich Rücken an Rücken aufgestellt und wehrten sich tapfer gegen eine mindestens dreifache Übermacht, die noch dazu ständig erdrückender wurde, denn auch weiterhin stürmten aus drei Richtungen weitere Angreifer herbei. Allein in dem Moment, in dem er hinsah, trafen ihre Klingen mindestens drei-, oder vier Mal, aber die Getroffenen wankten allerhöchstens unter der puren Wucht der Schläge. Nicht einer von ihnen ging zu Boden.
    Thor machte einen raschen Schritt zur Seite, als sich einer seiner Gegner schon wieder erhob, um mit seinem schartigen Schwert auf ihn einzuprügeln. Dem Schlag auszuweichen, bereitete ihm nicht die geringste Mühe, doch noch während er den Angreifer mit einem Stich in den Unterleib niederstreckte, stemmte sich selbst der, dessen Genick er gerade gebrochen hatte, wieder in die Höhe und taumelte auf ihn zu. Sein Kopf pendelte haltlos von einer Seite auf die andere, und er schien auch große Schwierigkeiten damit zu haben, den Rest seiner Bewegungen zu koordinieren, denn er torkelte wie ein Betrunkener, der sich kaum noch auf den Füßen halten konnte, aber er kam näher.
    Thors erster Impuls war, ihm abermals die Klinge in den Leib zu stoßen, doch dann besann er sich eines Besseren, war mit einer blitzartigen Bewegung neben und dann hinter dem Mann und zertrümmerte ihm mit einem einzigen Hieb beide Fußgelenke. Ohne einen Laut kippte er nach vorne, blieb aber nicht liegen, sondern krallte die Finger in den Boden und versuchte sich nur mit der Kraft seiner Hände weiterzuziehen. Sein gebrochenes Genick machte es ihm unmöglich, den Kopf zu heben, um nach seinem Opfer Ausschau zu halten, also warf er den Oberkörper so lange hin und her, bis sein Kopf in die richtige Position gerollt war, damit er ihn wieder aus seinen unheimlichen Augen anstarren konnte. Hatte er nicht auch zuvor schon geblinzelt?
    Der Anblick war so entsetzlich und morbide zugleich, dass Thor viel zu lange einfach nur dastand und den toten Mann anstarrte, der noch immer irgendwie versuchte, sich in seine Richtung zu schleppen, und so flüchtig dieser Augenblick auch war, wäre er dennoch fast zu lang gewesen. Plötzlich schlang sich ein starker Arm von hinten um seinen Hals, und schmutzige Finger mit scharfkantig abgebrochenen Nägeln tasteten über sein Gesicht und suchten gierig nach seinen Augen.
    Thor stieß den

Weitere Kostenlose Bücher