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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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gehen, wie sie wollten. Besucher kauften die Plaketten wahlweise für ein paar Stunden oder für einen ganzen Tag. Vielleicht war ja irgendwem ein Fahrzeug aufgefallen, das am Dienstagabend zwischen neun und zehn aus dem Parkhaus gefahren war.
    Natürlich hätte er den Wagen auch woanders parken können. Womöglich hatte er ja sogar Glück gehabt und eine freie Lücke direkt an der Straße ergattert. Dieses Parkhaus aber lag dem Weg, den Rachel hatte nehmen müssen, deutlich näher als die Straße und wurde in den Abendstunden von kaum jemandem besucht.
    Jetzt war es voll besetzt, aber abends stünden garantiert nur noch wenige Wagen hier. Und zwei junge Leute, die zu einem Fahrzeug gingen, fielen gewiss niemandem auf.
    Sicher hatte er die oberste Etage ausgewählt, denn dort wäre kaum Betrieb. Hatte sie in den Lift verfrachtet, falls er leer gewesen war, und sie andernfalls über das Gleitband nach oben manövriert. Ein leerer Lift wäre ein Glückstreffer gewesen, überlegte sie. Drinnen hatte er ihr unbemerkt die Spritze mit dem Opiat in den Handballen gedrückt, und bis sie oben angekommen waren, hatte sie bereits ein leichtes Schwindelgefühl gehabt. Keine Sorge, ich setze dich rasch in der Nähe des Wohnheims ab. Ich kann dich wirklich problemlos hinfahren. Himmel, du siehst tatsächlich ein bisschen käsig aus, steig also besser ein.

    Eve trat aus dem Fahrstuhl und sah sich um. Sie hatten Wachdroiden, die jede halbe Stunde ihre Runden durch das Parkhaus drehten, was der Killer sicherlich gewusst hatte. Er musste sie also nur in seinen Wagen schaffen - und schon waren die Vorbereitungen erfolgreich abgeschlossen.
    Bis sie unten angekommen waren, war sie vermutlich schon ohnmächtig gewesen. Er hatte sie den Broadway hinunter an seinen Wunschort kutschiert. Hatte ihr aus dem Wagen in die Wohnung helfen müssen, ohne dass es jemand mitbekam. Hatte also kein Foyer durchqueren, keine Überwachungskamera passieren dürfen. Es musste demzufolge ein Haus, ein Loft, ein abends geschlossenes Geschäft, ein altes, nicht renoviertes Gebäude sein.
    Vielleicht ein Laden, über dem es eine kleine Wohnung gab. Dann hätte er alles, was er brauchte, gleich vor Ort. Niemand würde fragen, was hinter den Türen passierte, wenn erst geschlossen war.
    Sie trat an das Geländer und blickte über den Campus und die Stadt.
    Er hätte es in weniger als einer Viertelstunde schaffen können. Selbst wenn man noch die Zeit für den Transport berücksichtigte, hatte er viel Zeit für dieses letzte Porträt gehabt.
    Als sie wieder in ihrem Wagen saß, rief Eve Peabody auf der Wache an. »Besorgen Sie mir eine Liste von Geschäften auf dem Campus oder in der Nähe, in denen die Studenten einkaufen. Kleider, Nahrungsmittel, Freizeitartikel, Studienführer, egal was. Außerdem brauche ich sämtliche Fotostudios und Galerien in der Gegend. Markieren Sie alle Geschäfte, über denen
Privatwohnungen liegen. Vergessen Sie die Wohnungen, in denen Familien leben. In der Wohnung unseres Killers laufen natürlich weder Frau noch Kinder rum. Ich mache eine kurze Pause«, fügte sie hinzu. »Aber rufen Sie mich an, sobald Sie etwas finden, das Ihnen auffällig erscheint.«
    Damit brach sie ab und fuhr nach Hause.
    Sie hasste es, sich freizunehmen. Und sie hasste das Bewusstsein, dass sie sich klein und schäbig fühlen würde, täte sie es nicht. Die Ehe als solche war bereits ein schwieriges Terrain - geschweige denn, was sich im Zusammenhang damit nebenbei entwickelte.
    Sie sollte zurückfahren auf das Revier und die Dinge, die sie ihrer Assistentin aufgetragen hatte, selber tun. Sollte die Informationen, die sie hatte, in aller Ruhe überdenken, ohne dass es Ablenkungen von außen gab.
    Weshalb behaupteten die Leute, erst ein ausgefülltes Privatleben runde das Leben perfekt ab? In Wahrheit trieb es einen eher zum Wahnsinn. Alles war weitaus unkomplizierter gewesen, als ihr Leben noch nicht rund gelaufen war.
    Sie hatte ihren Job gemacht, war heimgefahren und hatte, wenn ihr der Sinn danach gestanden hatte, irgendwo mit Mavis was getrunken oder hin und wieder nach der Schicht mit Feeney ein Bier gekippt.
    Es hatte nicht all diese Menschen in ihrem Leben gegeben, um die sie sich nun Sorgen machen musste. Die sie lieb gewonnen hatte, gestand sie sich, wenn auch widerwillig, ein. Für ein Zurück war es jedoch inzwischen sowieso zu spät.
    Wie hieß es doch so passend? In guten wie in
schlechten Zeiten, dachte sie, als sie in die Einfahrt ihres

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