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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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sieht.«
    Er verzog den Mund zu einem giftigen Grinsen. »Sie scheinen einen ruhigen Tag gehabt zu haben. Zur Abwechslung haben Sie nämlich kein Blut an Ihren Kleidern.«
    »Der Tag ist noch nicht vorbei. Am besten sehe ich mal nach, ob Roarke rechtzeitig heimgekommen ist, damit er nicht ebenfalls eine Abreibung von Ihnen verpasst kriegt.«
    »Er ist schon seit einer ganzen Weile da.« Und hatte, dachte Summerset, noch nicht nach ihm gesehen. »Er ist im Computerraum.«
    Sie zog überrascht die Brauen hoch, zuckte dann aber mit den Schultern und erklärte: »Ich habe selber noch zu tun. Oh, und damit Sie es wissen, ich habe mein Auto direkt vor der Tür stehen lassen, um Sie in Verlegenheit zu bringen, falls sich für heute Abend noch Besuch bei Ihnen angekündigt hat.«
    Als sie aus dem Zimmer schlenderte, lehnte sich
Summerset zufrieden in seinem Stuhl zurück, kraulte Galahad zwischen den Ohren und lauschte mit geschlossenen Augen den Klängen von Chopin.
    Eve marschierte auf direktem Weg zum Computerzimmer, legte ihre Handfläche auf den Scanner und nannte ihren Namen sowie den Zugangscode.
     
    ZUTRITT NICHT GESTATTET.
     
    Verwundert starrte sie auf die verschlossene Tür und das rot blinkende Licht. »So ein Unsinn«, knurrte sie, trat leicht gegen das Holz und versuchte es noch mal.
     
    ZUTRITT NICHT GESTATTET.
     
    Fluchend zog sie ihr Handy aus der Tasche, wählte Roarkes private Nummer und runzelte, als sie zwar seine Stimme hörte, der kleine Bildschirm aber schwarz blieb, verständnislos die Stirn.
    Weshalb in aller Welt hatte er die Bildschaltung blockiert?
    »He, was ist los? Ich stehe draußen vor der Tür und kriege sie nicht auf.«
    »Eine Sekunde.«
    Als er die Übertragung rüde abbrach, schüttelte sie verdutzt ihren Kopf. »Sicher, Kumpel, kein Problem. Ich warte gern.«
    Es dauerte ein wenig länger, bis sie hörte, wie die Tür endlich geöffnet wurde, und das grüne Licht anging.
    Als sie den Raum betrat, saß er hinter der Konsole. Er hatte seine Ärmel hochgekrempelt, gab also manuell
Befehle über mindestens zwei Keyboards gleichzeitig in den Computer ein.
    Genauso wenig wie die leeren Wandbildschirme jedoch verriet ihr sein Gesicht, womit er gerade beschäftigt war.
    Lautlos ging die Tür hinter ihr zu und schloss sich automatisch wieder ab.
    »Was geht hier vor sich?«
    »Ich habe zu tun.«
    »An den nicht registrierten Geräten?«
    Ein Hauch von Ärger huschte über sein Gesicht, dann aber hob er das schwere Whiskeyglas an seinen Mund und bedachte sie mit einem kühlen, distanzierten Blick. »Ja. An den nicht registrierten Geräten.«
    Seine Stimme enthielt nicht die geringste Wärme, und er musterte sie wortlos.
    »Gibt es irgendein Problem?«
    Er schwenkte die Flüssigkeit in seinem Glas, fixierte sie wie einen Gegner, dessen er sich zu entledigen gedachte, und fragte lapidar zurück: »Weshalb sollte es ein Problem geben?«
    Verwirrt trat sie hinter die Konsole, doch auch die kleinen Monitore waren schwarz und leer. Als ihr neben dem Geruch des Whiskeys auch der scharfe Duft von Tabak in die Nase stieg, nahm ihr Unbehagen zu. »Weil ich nicht sofort ins Zimmer durfte, weil du hier sitzt und trinkst, weil du den Computer extra runtergefahren hast, damit ich nicht sehe, was du machst.«
    »Du durftest nicht sofort ins Zimmer, weil das, woran ich gerade sitze, eine Privatangelegenheit ist. Ich trinke, weil ich etwas trinken wollte.« Wie um es zu beweisen, hob er abermals das Glas an seinen
Mund. »Und ich habe den Computer ausgeschaltet, weil das hier nichts mit dir zu tun hat. Alles klar, Lieutenant?«
    Vor Schreck schnürte es ihr die Kehle zu. Automatisch ging sie den Tag gedanklich durch. Hatte sie irgendwas gesagt oder getan, weshalb er plötzlich derart wütend auf sie war?
    Denn unter all der Kälte spürte sie heißen Zorn. Glühenden, bebenden Zorn.
    »Wenn du wegen irgendwas sauer auf mich bist, wüsste ich gerne, was es ist. Dann wissen wir zumindest beide, warum du gleich einen Tritt von mir verpasst bekommst.«
    Verschwinde, war alles, was er denken konnte. Verschwinde, und lass mich allein, damit ich diesem Albtraum endlich ein Ende machen kann. »Nicht alles, was ich tue, und nicht alles, was ich fühle, betrifft dich.«
    Diese Worte trafen sie wie ein Messerstich ins Herz, doch sie bemühte sich angestrengt, Ruhe zu bewahren, während sie wiederholte: »Hör zu, irgendetwas stimmt nicht. Das kann ich deutlich sehen.« Sie legte eine Hand auf seine Schulter und

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