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Der Hauch von Skandal (German Edition)

Der Hauch von Skandal (German Edition)

Titel: Der Hauch von Skandal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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Alex finden.“ Sie sah Dev flehend an. „Wissen Sie, wohin er gegangen sein könnte, Devlin?“
    „Wahrscheinlich zur Wijdebucht“, murmelte Dev und ließ die Schultern hängen. „Da gibt es einen Ort, von dem er mir einmal erzählt hat, genannt die Rabenvilla. Es ist nicht weit von hier.“
    „Eine Villa!“ Lotties Miene hellte sich schlagartig auf. „Warum hat mir niemand gesagt, dass es hier eine Villa gibt? Wie wunderbar! Gehen wir alle dorthin!“
    „Mrs Cummings“, warf Purchase trocken ein, „sie ist nicht wie die Villen an der Themse in London. Die Rabenvilla ist auch nicht besser als diese Hütte hier, eher sogar in einem viel schlechteren Zustand. Sie ist landschaftlich wunderschön gelegen, aber es heißt, sie bringt allen Unglück, die sich dort aufhalten.“
    „Einer aus Spragues Mannschaft hat sich dort einen Fuß abgefroren“, bestätigte Dev. „Und dann Fletcher, der dort an Skorbut gestorben ist …“
    „Das klingt ja reizend“, fiel Joanna ihm ins Wort und griff nach ihrem Umhang. „Ich gehe dorthin. Ich muss mit Alex sprechen.“
    „Nein!“ Lottie hielt sie am Arm fest. „Liebste Jo, du bist eben um ein Haar von einem wütenden Eisbären gefressen worden! Wie kannst du nur daran denken, dich allein wieder in diese Wildnis zu wagen?“
    „Ich nehme ein Gewehr mit. Papa hat mir das Schießen beigebracht, als ich jung war. Ich hasse den Lärm, den Geruch und alles andere, was damit einhergeht, aber ich weiß, wie man mit einem Gewehr umgeht.“
    „Ich komme mit Ihnen, Madam.“ Owen Purchase trat einen Schritt vor. „Es gibt da einiges, was ich Grant sagen will.“
    „Nein“, wehrte Joanna entschieden ab. Sie wusste nur, dass sie Alex unbedingt finden musste. Der Ausdruck in seinen Augen, als er weggegangen war, hatte sie zutiefst erschüttert. „Vielen Dank“, fügte sie hinzu, „aber Alex zum Duell zu fordern wird dieses ganz spezielle Problem sicher nicht lösen, Captain Purchase.“
    Dev schmunzelte und reichte ihr sein Gewehr. „Ich werde nicht versuchen, Sie zurückzuhalten“, versprach er, „aber ich möchte Ihnen einen Rat geben. Nehmen Sie Karl als Führer mit, und schicken Sie ihn zurück, wenn Sie Alex gefunden haben. Wir werden hier auf Sie beide warten. Ach, und wenn Sie auf irgendetwas schießen müssen, legen Sie sich dazu lieber auf den Boden, dann trifft Sie der Rückstoß nicht so stark.“
    „Ich werde daran denken, wenn mich ein Eisbär angreift“, gab Joanna trocken zurück.
    Lottie drückte ihr einen Beutel in die Hand. „Man hat mir gesagt, das wäre etwas halbwegs Genießbares zu essen und Wasser“, sagte sie. „Sorg bitte dafür, dass du nicht selbst zur Mahlzeit wirst, liebste Jo.“
    „Vielen Dank.“ Joanna umarmte Lottie und ging nach draußen, wo die Pferde angebunden waren. Karl faulenzte in der Sonne und rauchte irgendeinen starken, wohlriechenden Tabak. Als er sie kommen sah, stand er sofort auf, verneigte sich und schenkte ihr sein Zahnlückenlächeln.
    „Bitte bringen Sie mich zur Rabenvilla“, sagte sie, und Karls Lächeln erstarb. Er brummte etwas vor sich hin, bekreuzigte sich und spuckte auf den Boden.
    „Er sagt, an dem Ort spuken böse Geister“, übersetzte Purchase hilfsbereit.
    „Sagen Sie ihm bitte, er braucht mich nicht ganz bis dorthin zu begleiten, er soll mir nur zeigen, wo es ist“, erwiderte Joanna.
    Ein kurzer, heftiger Wortwechsel fand zwischen den beiden Männern statt, dann nickte Karl widerstrebend.
    Purchase drehte sich wieder zu Joanna um. „Er führt Sie, bis die Hütte in Sicht kommt, passt auf, dass Sie sie sicher erreichen, und kehrt dann um.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich wünschte wirklich, Sie würden mir erlauben, Sie zu begleiten, Lady Grant. Das alles gefällt mir gar nicht.“
    „Ich muss mit Alex allein sein. Captain Purchase – Owen – das verstehen Sie doch sicher …“
    Sie sah ein seltsames Flackern in seinen Augen. „O ja, ich verstehe, schon gut.“ Purchase straffte sich. „Und Devlin hatte recht“, gab er widerwillig zu. „Grant ist ein guter Mann. Ich habe das vorhin nur gesagt, weil ich so wütend war.“
    Joanna war fast zu Tränen gerührt. „Vielen Dank.“
    Sie erinnerte sich an die heftigen Einwände, die Alex in London gegen ihre geplante Reise nach Spitzbergen gehabt hatte. Lotties Vermutung fiel ihr wieder ein, dass Amelia Grants Tod der Grund für Alex’ Entschlossenheit gewesen war, Joanna von der Reise abzuhalten. Sie erschauerte.
    „Ich habe

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