Der Hauch von Skandal (German Edition)
mir ja so leid.“ Lottie legte ihm sanft die Hand auf den Arm. „Sie müssen so enttäuscht sein, mein Lieber.“ Sie fand, er sah wirklich enttäuscht aus. Sein jugendlicher Überschwang war gebrochen, und er dabei so süß, dass sie ihn küssen wollte, um ihn zu trösten. Sie drückte ihm ein Glas Champagner in die Hand. Das Getränk war schon etwas abgestanden, aber Devlin leerte das Glas trotzdem in einem Zug. Sie reichte ihm ein weiteres, nahm sich selbst auch eins und stieß klirrend mit ihm an. „Und nun?“, fragte sie teilnahmsvoll.
„Nun besitze ich den Anteil an einem Schiff, aber nicht das Geld, um irgendwohin segeln zu können.“ Er hörte sich beinahe philosophisch an. Der Ärmste, dachte Lottie, er ist wirklich ein allerliebster Junge. Vielleicht nicht so reif und selbstbewusst wie sein Cousin, ein Junge eben, während Alex ein Mann war – aber er war hier, er sah ausgesprochen gut aus, und Lottie fühlte sich gelangweilt und elend …
Sie nahm Devlin das leere Glas aus der Hand und stellte es auf den Tisch, wobei sie sich nach vorn beugte und mit ihren Brüsten seinen Arm streifte. Es hätte eine ganz zufällige Geste sein können – oder aber auch nicht. Sie spürte, wie er ganz steif wurde, an manchen Stellen mehr als an anderen, und lächelte. „Mein Lieber“, murmelte sie und stellte sich dicht vor ihn, „kann ich irgendetwas tun, damit Sie sich besser fühlen?“
Wie sie hocherfreut feststellte, besaß er eine äußerst schnelle Auffassungsgabe, sie brauchte also nicht noch deutlicher zu werden.
Er umfasste ihre Oberarme, zog sie an sich und gab ihr einen Kuss, der ganz und gar nicht so zögerlich und unerfahren war, wie sie vielleicht erwartet hatte, sondern kühn und wissend. Sie erwiderte seinen Kuss eifrig, beinahe begierig, und strich ihm dabei über den Rücken und das Hinterteil in dieser wirklich fantastisch sitzenden Hose, wobei sie sich aufreizend an ihn presste. Er kam ihren Bedürfnissen belustigt und mit großer Fertigkeit entgegen. Ihr dämmerte gerade, dass sie ihn wohl grundlegend unterschätzt hatte, da hob er sie hoch, setzte sie auf den Tisch, legte sie zurück zwischen halb leere Platten mit Baisers und Obst und lenkte ihr Spiel in eine ganz neue Richtung. Sie spürte, wie Erdbeeren unter ihrem Rücken zerdrückt wurden, ihr süßer, reifer Duft breitete sich aus.
„Mein Kleid!“ Sie mochte dieses Kleid viel zu sehr, um es sich von einem stürmischen Liebhaber ruinieren zu lassen, aber es war schon zu spät.
„Du bist reich genug, du kannst dir ein neues Kleid leisten“, gab er mit träge klingender Stimme zurück. Er ruinierte es endgültig, indem er ihr das Oberteil bis zur Taille herunterstreifte, um ihre Brüste zu entblößen. Sie hörte Stoff reißen, aber ehe sie noch protestieren konnte, fühlte sie, wie er mit den kalten, zerdrückten Erdbeeren über ihre Haut strich und sie dann liebkosend und saugend ableckte. Lottie wand sich atemlos und ungläubig auf dem Tisch. Das Verlangen drohte sie zu überwältigen, und sie musste sich beherrschen, um bei den erfahrenen Berührungen durch seine Lippen und Hände nicht vor Lust laut aufzuschreien. Benommen nahm sie wahr, dass die Tür zum Saal offenstand. Jederzeit hätte jemand eintreten können. Die Bediensteten … Sie spähten ständig durch Schlüssellöcher und verbreiteten Klatsch. Lottie war in ihrem Leben oft Risiken eingegangen – das gehörte für sie sogar zum Spiel dazu –, aber dieser Mann war geradezu tollkühn. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, wäre nie darauf gekommen, dass er … Gregory wusste von ihren kleinen Indiskretionen, aber er würde sich von ihr scheiden lassen, wenn es zu einem zu großen Skandal kommen würde. Das verlangte einfach sein Stolz. Sie musste dem Ganzen schleunigst ein Ende bereiten. Aber ach, das alles war zu köstlich, zu berauschend, um jetzt schon damit aufzuhören …
Seine Hände waren jetzt unter ihren Röcken und auf ihren Oberschenkeln. Lottie verzehrte sich danach, ihn in sich zu spüren. Doch plötzlich fühlte sie, wie etwas Hartes, Flaches in sie glitt; eiskalt: das Heft des gefrorenen Schwerts der Eisskulptur. Schockiert und erregt rang sie nach Luft und richtete sich halb auf. „Das kannst du nicht …“
„Doch, ich kann.“ Er legte sie wieder nach hinten zwischen die zerdrückten Baisers und Erdbeeren und beugte sich über sie. Er küsste sie, während er ihre Röcke noch weiter nach oben schob und das eisige Heft noch tiefer in sie gleiten
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