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Der Hauch von Skandal (German Edition)

Der Hauch von Skandal (German Edition)

Titel: Der Hauch von Skandal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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ließ. Er schmeckte nach Champagner und Erdbeeren. Lottie fühlte, wie das Eis schmolz und an den Innenseiten ihrer Schenkel herabrann, während sie innerlich zu verbrennen schien. Sie bäumte sich auf und erreichte den Höhepunkt so machtvoll, dass sie in eine ihrer bestickten Servietten beißen musste, um nicht so laut zu schreien, dass das ganze Haus davon geweckt wurde.
    Als sie wieder einigermaßen klar denken konnte, merkte sie, dass sie Obststücke im Haar hatte und halb nackt in einer Pfütze aus geschmolzenem Eis lag. Devlin lachte sie an. In dem dämmerigen Licht sah er sehr jung, sehr lebendig und sehr, sehr durchtrieben aus. Lotties Herz setzte einen Schlag aus.
    „Hat dir das gefallen?“
    „O du …“ Lottie stellte beunruhigt fest, dass sie durchaus mehr für ihn empfand als nur Dankbarkeit. Sie zwang sich, die ungewohnten Gefühle zu verdrängen und zu ihrer üblichen Lässigkeit zurückzufinden. „Liebling“, murmelte sie, „mit dir habe ich in der Tat einen unerwarteten Fang gemacht.“ Sie streckte die Hand aus und stellte erfreut fest, dass er ebenso erregt war wie sie.
    „Nicht hier“, erwiderte er und hob sie scheinbar mühelos auf die Arme. „Was hältst du von einem Schäferstündchen im Garten?“
    „Der Pavillon ist um diese Jahreszeit sehr reizvoll“, raunte Lottie ihm zu, als er sie zur Terrassentür trug. „Eigentlich finde ich ihn zu jeder Jahreszeit reizvoll.“
    Alex Grant saß in den Kanzleiräumen von Churchward & Churchward, den Anwälten für adelige und anspruchsvolle Mandanten, und versuchte, seine Ungeduld zu zügeln. Das hier hatte eindeutig nicht zu seinem Plan gehört. Da er immer noch untätig in London weilte und auf seinen nächsten Auftrag von der Admiralität wartete, hatte er beschlossen, die verlockenden Angebote der Londoner Gesellschaft zu ignorieren und stattdessen einen ehemaligen Kameraden im Marinekrankenhaus in Greenwich zu besuchen. Doch als er am Morgen aufgestanden war, hatte ihm sein Steward Frazer finster mitgeteilt, dass es keinen neuen Auftrag, dafür aber einen äußerst dringenden Brief von den Anwälten gab. Und tatsächlich, beim Lesen von Mr Churchwards Schreiben, in dem dieser ihn unverzüglich in die Kanzlei einbestellte, hatte Alex fast greifbar die Aufregung des Anwalts spüren können.
    Jetzt saß er hier, obwohl Mr Churchward hartnäckig schwieg, da Lady Joanna Ware noch nicht eingetroffen war. Er hielt es für äußerst unhöflich, Lord Grant mit dem Problem vertraut zu machen, solange Mylady nicht anwesend war.
    Alex trommelte ungeduldig mit den Fingern auf die Tischplatte. Sein Bein schmerzte an diesem Tag, wahrscheinlich eine Folge der Überanstrengung in Mrs Cummings’ Ballsaal am vergangenen Abend, und das machte ihn übellaunig. In der Kanzlei war kein anderer Laut zu hören als das Rascheln von Papier, der gedämpfte Verkehrslärm unten auf der Straße und das Ticken der Uhr, das deutlich verriet, wie lange Lady Joanna sie nun schon warten ließ.
    Alex hatte nicht vorgehabt, Lady Joanna Ware noch einmal wiederzusehen, ehe er London verließ. Die Tatsache, dass er nun dazu gezwungen war – sollte sie jemals eintreffen –, verstimmte ihn zutiefst. Das lag nicht etwa daran, wie er sich selbst versicherte, dass er ihre Zurückweisung nicht hinnehmen konnte. Richtig, sie hatte ihn in der vergangenen Nacht genauso öffentlich und peinlich abgewiesen, wie sie es angekündigt hatte, aber er war Manns genug, damit umgehen zu können. Sie hatte ihn entsprechend vorgewarnt, er hatte sie unterschätzt und war von ihr geschlagen worden. Nein, was ihn wirklich plagte, waren David Wares letzte Worte.
    Alex hatte die Integrität seines verstorbenen Freundes niemals angezweifelt, und es beunruhigte ihn, dass er genau das jetzt tat. Vor allem weil er keinen Grund hatte, Wares verbitterten Worten über seine Frau keinen Glauben zu schenken. Und doch … Dennoch sah er Joanna Wares blasses, gequältes Gesicht deutlich vor sich und erinnerte sich, dass er ihren Gesichtsausdruck wie einen Schlag in die Magengrube empfunden hatte.
    „ Sie gehen davon aus, dass ich diejenige bin, die sich im Unrecht befand … Es tut mir leid, dass Sie das glauben.“
    In dem Moment hatte er deutlich ihren Schmerz gespürt. Er hatte das nicht gewollt; er hatte nicht den Wunsch gehegt, Mitgefühl mit dieser Frau zu empfinden, und doch war er nicht dagegen angekommen.
    Es war leicht, einen Mann nach seinem Tod zu glorifizieren, vor allem einen wie David Ware, der

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