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Der Hauch von Skandal (German Edition)

Der Hauch von Skandal (German Edition)

Titel: Der Hauch von Skandal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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silberfarbenen Abendkleides.
    „Wollen Sie mir damit sagen, dass Sie mich nur heiraten, wenn ich Sie verführe?“, fragte sie schockiert und ungläubig. „Dann sind Sie noch weniger ein Gentleman, als ich gedacht habe.“
    Er lachte. Zur Hölle mit ihm! Im Kerzenschein sah er jugendlich und verwegen aus, plötzlich wirkte er durch und durch wie der Abenteurer, der er auch war. „Hätten Sie mehr Erfahrung, wüssten Sie, dass sich nur sehr wenige Männer zu einer solchen Uhrzeit wie ein wahrer Gentleman benehmen.“ Er zuckte die Achseln. „Manche vielleicht, aber ich bin ehrlich genug zuzugeben, dass ich nicht zu ihnen gehöre.“ Er beobachtete sie, und unter seinem Blick wurde ihr siedend heiß. „Sie haben den Vorschlag zuerst gemacht, falls Sie sich erinnern“, fuhr Alex fort. „Und daher – ja, das ist richtig. Ich werde Sie erst heiraten, wenn Sie mich verführt haben. Also besiegeln Sie die Abmachung!“
    „Die Abmachung besiegeln?“ Joanna rümpfte die Nase. „Was für eine überaus vulgäre Bezeichnung.“
    Er trat einen Schritt auf sie zu. „Ich möchte nicht, dass wir uns bezüglich unserer Ehe missverstehen, Joanna. Wenn wir heiraten, dann nicht nur auf dem Papier. Ich begehre Sie; ich will Sie nicht heiraten und dann mein Vergnügen in einem fremden Bett suchen, weil Sie mir den Zugang zu Ihrem verweigern.“
    Nun, das ist zumindest anständig, dachte Joanna. Sie musste an David und seine völlige Unfähigkeit denken, treu zu bleiben. Plötzlich fühlte sie sich geachtet und respektiert. Und Alex hatte natürlich recht – es war ursprünglich ihre Idee gewesen, vor gefühlten gut einhundert Jahren. Jetzt war die Vorstellung absurd und doch gleichzeitig eigenartig faszinierend. „Vergnügen“, wiederholte sie flüsternd und erschauerte.
    „Ja.“ Wieder funkelten seine grauen Augen durchtrieben. Er neigte den Kopf zur Seite. „Schließe ich daraus, dass Sie das nicht gewohnt sind?“
    Natürlich nicht. David Ware hatte sich stets nur um sein eigenes Vergnügen gekümmert. In seinem Universum war kaum Platz für einen anderen Menschen außer ihm selbst gewesen. „Ich …“ Es gab keine Möglichkeit, über solche Dinge zu reden, ohne David zu erwähnen, und an ihn wollte sie in diesem Augenblick wirklich nicht denken.
    „Für eine aufstrebende Verführerin sind Sie erstaunlich zurückhaltend.“
    Als Verführerin war sie ein hoffnungsloser Fall. Das wusste sie selbst, darauf brauchte er sie nicht eigens hinzuweisen. Außerdem konnte sie sich nicht auf dieses Wagnis einlassen, jetzt, wo es darauf ankam. Wahrscheinlich war es das logische Finale des dunklen, gefährlichen Spiels, das sie gespielt hatten – sich gegenseitig zu misstrauen, zu verachten, und doch gleichzeitig gefesselt zu sein von dieser machtvollen Anziehungskraft, der sie sich nicht entziehen konnten. Jetzt war es zur ultimativen Herausforderung gekommen, doch Joanna war zu schwach, um sich ihr zu stellen. Sie dachte an eine Zukunft ohne Zuhause, ohne Geld, und einen schrecklichen Moment lang herrschte vollkommene Leere in ihrem Kopf. Sie konnte sich nicht das geringste Bild davon machen, wie eine solche Existenz aussehen mochte. Die Alternative dazu stand jedoch vor ihr und sah ausgesprochen gefährlich aus.
    „Sie können es einfach nicht lassen, mich zu kritisieren“, sagte sie schließlich. „Ich habe es mir anders überlegt. Aus unserem Abkommen wird nichts …“
    Alex stieß einen verärgerten Laut aus, schob eine Hand in ihr Haar und küsste sie. Sobald sich ihre Lippen berührten, wurde Joanna von einem jähen Verlangen erfasst, heißer und süßer als je zuvor. Sie wich zurück, bevor sie darin zu versinken drohte, und schlug die Augen auf. „Ich küsse keinen Mann, der nach Brandy riecht!“
    „Etwas mehr Mut, bitte!“, erwiderte Alex lächelnd. Er war ihr so nahe, dass ihr davon ganz schwindelig wurde. „Das ist nicht irgendein Brandy“, fügte er hinzu. „Das ist der beste Brandy des Prinzregenten.“ Er sah ihr tief und eindringlich in die Augen. „Die Entscheidung liegt jetzt bei Ihnen. Haben wir ein Abkommen oder nicht?“
    Wenn sie nicht bald von hier verschwand, war sie verloren. Sie zitterte. „Nein.“
    Er bewegte sich nicht und stand zwischen ihr und der Tür. „Feigling“, sagte er. „Sie riskieren eine unsichere Zukunft für Nina, Merryn und für sich selbst, nur weil Sie es nicht wagen, mit mir zu schlafen?“
    Die Hitze im Raum schien plötzlich unerträglich. Die Kerzenflammen

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