Der Hauptdarsteller (German Edition)
gebracht."
Vor der Tür hörte ich, wie meine Mutter Mason verbat in das Zimmer zu gehen. Er regte sich kurz auf, gab sich dann aber geschlagen und ging. Meine Eltern kamen herein. Ich war so glücklich sie zu sehen, aber immer noch so müde und ich schlief wieder ein. Als ich diesmal erwachte, war es vormittags. Eine Krankenschwester war da und kontrollierte die verschiedenen Geräte. "Guten Morgen, wie geht es Ihnen?" fragte sie mich freundlich. Ich versuchte zu lächeln. "Wollen wir heute versuchen etwas zu trinken? Dann kann ich eine Infusion schon wegnehmen." Sie hob mir eine Schnabeltasse hin und ich fühlte mich wie ein Baby, ich hätte nicht gedacht, dass es schwierig sein würde zu trinken, aber das war es.
Von Tag zu Tag erkämpfte ich mir ein neues Stück Selbstständigkeit zurück. Ich war so hilflos gewesen, aber ich wurde von Mal zu Mal stärker. Die Ärzte waren zufrieden mit meinen Fortschritten. Meine Eltern wichen nicht von meiner Seite. Melanie und Thoby kamen auch oft zu Besuch, nur Mason lies ich nicht herein. Ich wollte ihn partout nicht sehen, auch wenn ich keinem erzählte wieso. Zu tief saß der Schock und zu groß war die Scham, schon wieder betrogen worden zu sein.
Die Ärzte waren sehr nett zu mir, ob das daran lag, dass ich berühmt war bezweifelte ich nicht. Sie erklärten mir alles ganz genau. An meinem Bein war eine große Narbe, da ich hier ein paar Schrauben und Platten
hineinbekommen hatte. Außerdem hatte ich eine schwere Kopfverletzung und eine Zeit lang war auch nicht klar, ob ich den Unfall ohne bleibende Schäden überleben würde. Es hörte sich alles so schrecklich an und ich dankte jeden Tag Gott, dass er mich hat am Leben lassen und ich dankte meinem Schutzengel. Ich fing wieder an täglich zu beten, das war etwas, das ich als Kind immer tat und mit den Jahren hat es etwas nachgelassen. Aber ich wurde mir dessen bewusst, wie kostbar das Leben war und wie dankbar ich war, noch etwas hier sein zu dürfen. Ich erinnerte mich an die Zeit, in der alles dunkel war, aber ich sah kein Licht am Ende des Tunnels, wie ich es schon oft zuvor gehört hatte. Ich spürte nur eine unendliche Leichtigkeit, aber ich konnte nicht ganz los lassen, es war, als hätte irgendetwas an mir gezogen. Irgendetwas wollte mich nicht gehen lassen. Was das war, wußte ich nicht, aber es hatte einen Grund. Meine Zeit war noch nicht gekommen.
Nach zwei Monaten war ich soweit stabil, dass ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, ich humpelte noch etwas, aber die Ärzte meinten, mit täglicher Physiotherapie würde ich das im Handumdrehen hinbekommen. Melanie kümmerte sich darum, dass ich den besten Physiotherapeut bekam, der aufzutreiben war. Außerdem lies sie mich bei sich wohnen. Meine Eltern reisten wieder ab, versprachen aber, so bald wie möglich wieder zu kommen. Aber ich war auf dem Weg der Besserung und sie sollten sich nicht ständig solche Sorgen um mich machen.
Es war niemand zuhause, außer Melanie und mir. Sie half mir auf die Couch und reichte mir eine Decke. "Hier, dass du nicht frierst." sagte sie fürsorglich. Ich wußte, dass sie wissen wollte, was los war. "Ich hol dir noch etwas zu trinken und dann sagst du mir was Mason gemacht hat!" Melanie kam wieder mit einem großen Glas Wasser und setzte sich neben mich. "Uns hat er nämlich nichts gesagt, ehrlich gesagt, spricht er mit niemanden mehr großartig. Wir sehen ihn kaum noch, er ist nicht wirklich für uns erreichbar. Wir machen uns fürchterliche Sorgen." Sie sagte die Wahrheit, ich kannte sie gut genug um das beurteilen zu können. Eigentlich wollte ich sie nicht verletzen, aber wie das nunmal bei mir so war, sprudelte alles auf einmal heraus: "Er hat mich betrogen, ich habe ihn inflagranti mit seiner Therapeuten Dr. Smith erwischt. Zwei Tage nach unserer Hochzeit. Dabei dachte ich, er liebt mich." Ich weinte bitterlich und Melanie sah mich erschrocken an. Sie saß mir regungslos gegenüber, dann stellte sie das Glas Wasser hin und ging. Na wunderbar, da saß ich tränenüberströmt und allein gelassen. Wieso ist sei einfach gegangen? Hätte ich es ihr nicht erzählen sollen? Irgendwann wäre die Wahrheit sowieso ans Licht gekommen.
Die Tür ging auf und ich dachte, es sei Melanie, aber als ich mich umdrehte sah ich Mason. Mein Herz machte einen Sprung, denn ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Langsam kam er auf mich zu, ohne etwas zu sagen. Ich stand auf und er stellte sich mir gegenüber. Da standen wir und
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