Der Hauptdarsteller (German Edition)
keiner sagte etwas. Es hatte etwas von einem Löwen, der bereit zum Sprung auf die Beute war. Aber diesmal war ich der Löwe, also fing auch ich mit dem Gespräch an. "Danke Mason, dass du mir das Leben gerettet hast. Obwohl es vielleicht besser gewesen wäre, du hättest mich da liegen lassen." Verblüfft sah er mich an, damit hatte er wohl nicht als erstes gerechnet. "Mia, es..." fing er an. "Spar dir dein ´es tut mir leid´" fauchte ich ihn an. "Du hast mich erst in diese Situation gebracht! Los, erzähl mir alles, ich habe ein Recht dazu!" Er senkte den Kopf und ich sah wie ihm eine Träne über die Wange kullerte. Aber er tat mir nicht leid, ich hatte auch nicht mehr dieses Bedürfnis ihn in die Arme zu nehmen. Ich empfand nur Ekel. Er widerte mich an. "Sag schon Mason! Seit wann läuft die Nummer? Seid ihr noch zusammen? Liebst du sie etwa?". Ich rüttelte an seinen Armen so gut es ging. "Mason!" jetzt wurde ich hysterisch "Mason Macenroy, rück endlich mit der Sprache raus!". Er atmete tief ein und wieder aus dann begann er: "Es war das zweite Mal, das erste Mal war kurz vor der Hochzeit. Sie hat mich irgendwie manipuliert. Nein, wir sind nicht zusammen und nein, ich liebe sie nicht. Ich liebe dich Mia und wenn ich nur wüßte wie ich das wieder gut machen kann. Sag mir nur wie, ich würde alles für dich tun." Ernst sah ich ihn an, ich wusste, dass er mir die Wahrheit sagte. "Mason, diese zweimal waren zweimal zuviel. Ich will die Scheidung. Oder vielleicht können wir die Ehe auch annullieren lassen. aber ich möchte nicht mehr deine Frau sein." An meinem Finger war noch der Ehe- und der Verlobungsring, ich machte beide ab und gab sie ihm. Traurig sah er mich an. "Mia, bitte, bitte nicht. Ich liebe dich." Er weinte und kniete sich vor mich. Aber ich blieb hart und lies ihn da unten auf dem Boden und ging weg.
So gut es nun einmal ging, humpelte ich nach oben in das Gästezimmer und setzte mich aufs Bett um zu weinen. Ich hatte von Mason erwartet, dass er geht, aber er folgte mir. "Mia, es tut mir so leid, bitte, sag mir, dass du mir irgendwann verzeihen kannst!" flehte er mich an. Mit verheulten Augen sah ich ihn an und sagte nur: "Du hast sie Baby genannt!". Schon wieder durchzog mich ein schrecklicher Heulkrampf und ich legte meine Arme um meinen Bauch, aber es half nichts, ich heulte und heulte und konnte mich nicht beruhigen. "Geh endlich weg! Geh weg! Ich will dich nicht mehr sehen." Ich nahm das Kissen auf dem Bett und warf es nach ihm. Doch er lies sich davon nicht abschütteln. "Mia nein! Ich gehe erst, wenn du mir sagst, dass du mir verzeihen kannst." Ich wurde wütend. "Ich kann dir nicht verzeihen und ich will die Scheidung. Hau ab! Hau endlich ab!". Ich ging auf ihn los und haute ihn, aber er hielt nur meine Arme fest, mit Leichtigkeit, ich war noch total geschwächt und er war ein Muskelpaket. Plötzlich hörte ich Masons Vater, er packte Mason an den Schultern und zerrte ihn von mir weg. "Mason lass sie in Ruhe. Geh jetzt!" sagte Thoby mit bestimmender Stimme. Mason sah seinen Vater erschrocken an, noch nie hatte er ihn so
durchsetzungsstark gesehen. Was Thoby sagte, wirkte, denn Mason ging ohne weitere Anstalten. Thoby nickte mir kurz zu und schloss dann die Tür hinter sich, sodass ich allein sein konnte. Ich kauerte mich auf dem Bett zusammen und schlief irgendwann ein.
Nach einer Woche der Trauer entschied ich, mein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Die Trauer wandelte sich in Wut um und die Wut in Tatendrang. Ich wollte wieder leben. Also suchte ich mir eine Wohnung, kündigte das Management und suchte mir einen Agenten: Fred. Fred war cool, er war Mitte 40, schon lange im Geschäft und ein echt lustiger Typ. Er brachte mich wieder zum lachen.
Als wir eines Nachmittags in meiner neuen Wohnung saßen meinte Fred: "Ich habe mir deinen Vertrag durchgelesen, du kommst aus der Serie nicht so einfach heraus. So leid es mir tut, aber du wirst da mitspielen müssen wenn du wieder vollständig fit bist. Andernfalls musst du eine hohe Strafe zahlen und darauf würde ich es nicht ankommen lassen. Vielleicht kann ich mit Mason und Mike reden, dass wir deinen Einsatz verkürzen und deine Figur aus der Serie genommen wird. Was meinst du?" So etwas hatte ich mir schon gedacht. Aber gut, da musste ich durch. Eigentlich wäre es mir lieber gewesen, wenn ich Mason nicht mehr sehen musste, aber wenn es nunmal anders nicht ging. Komischerweise wollte etwas in mir ihn wieder sehen, auch wenn sich
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