Der Hausgeist
das Paket abzuholen. Korul blieb daher im Wagen sitzen. Nur wenige Sekunden bevor die Kolonne das Fahrzeug erreichte, öffneten Beamte der Securité die rechte Wagentür und baten Korul sofort auszusteigen. Wenig später zündeten die Beamten eine Rauchbombe und die falsche Bombe. Aus Versehen hatte man die Rauchbombe zuerst gezündet. Da es sich aber nur um Bruchteile einer Sekunde gehandelt hatte konnte man die beiden Explosionen nicht exakt zuordnen. Auch die Krankenwagen die wenig später mit Blaulicht an den Unglücksort fuhren, waren in die Aktion eingeweiht worden. Alles, aber auch wirklich alles sollte auf ein Attentat hinweisen.
König Kawa li war bereits auf dem Rollfeld an einer uneinsichtbaren Stelle, in eine bereit gestellte Limousine gestiegen und unter dem Schutz der Gendarmerie an dem Cargo Center vorbei zur alten Abfertigungshalle gebracht worden. Dort verließ der Wagen das Flughafengelände und brachte den König über das sogenannte Neudorf in die Stadt Luxemburg. Die Strecke war zwar nicht die Schönste aber zurzeit sicher die Sicherste für den Monarchen.
"Ihre Polizei hat gute Arbeit geleistet .“ König Kawali hatte die Worte an den Außenminister gerichtet, der ihn empfangen hatte und jetzt mit ihm zur Residenz des Botschafters von Merani fuhr.
"Ja das hat sie in der Tat, aber Sie werden es nicht glauben, auf die richtige Spur haben uns Kinder gebracht die einen Detektiv-Club gegründet haben .“
"Einen Detektiv-Club? Das müssen aber schon sehr große Kinder sein?"
"Ganz im Gegenteil, wir sind selbst alle höchst erstaunt. Das älteste Mitglied ist gerade mal 14 Jahre alt. Wir wissen nicht, wie sie das gemacht haben. Der Fall war praktisch gelöst, als man unsere Securité informierte. Sie sagten uns wer den Anschlag plant und wie es gemacht werden sollte, genauer gesagt wo die Bombe versteckt war.“
König Kawali war für einen Augenblick ganz still geworden.
"Ich möchte allen Beteiligten selber danken“, sagte er, an den Minister gewandt, „bitte geben Sie doch meinem Sekretär die Namen und Adressen der Kinder. Sie haben mir mein Leben und meinem Volk die Freiheit gerettet. Die Attentäter hatten vor eine Diktatur in Merani zu errichten. Haben Sie den Attentäter schon festgenommen?"
"Nein, noch nicht, aber es kann sich nur um Stunden handeln .“
König Kawali lehnte sich entspannt und zufrieden in die Polster des Wagens. Er musste schmunzeln als er daran dachte, dass Kinder auf die Spur des Attentates gekommen waren.
"Wissen Sie Herr Außenminister, bei uns sagt man, da hat ein guter Geist die Hände im Spiel.“ König Kawali hatte mit dieser Äußerung ins Schwarze getroffen, er wusste es bloß nicht. "Wir kennen auch solche Sprüche", antwortete der Minister.
Kapitel 22
Die Kinder hatten Ihr Zelt abgebaut und alles in den kleinen Anhänger verstaut. Da die Polizei den Rest erledigen würde, machten sie sich auf den Heimweg. Auch wenn sie nicht bis zum Schluss dabei sein würden, so war es doch recht spannend gewesen in den letzten Stunden. Sie waren zufrieden mit sich, mit ihrer Leistung und mit ihrem Freund Rampi. Benji saß wieder in seinem Korb vorne bei Annick. Es war eine recht lustige Schar, die über Munsbach, Schuttringen und Schrassig wieder nach Ötringen radelte.
Sie waren gerade am Bahnhof vorbei gekommen als Annick und Olivier, die beide vorne an der Spitze gefahren waren, stark abbremsten und vom Rad stiegen. Die anderen hiel ten ebenfalls an und sahen die beiden vorne fragend an. Annick drehte sich zu Elisabeth und Myriam um.
"Sag mal, ist das nicht der Attentäter? Ich dachte die Polizei hätte ihn schon lange festgenommen .“
Myriam und Elisabeth sahen in die von Annick erwähnte Richtung. In der Tat, es musste der Mann sein. Er stand an der Kreuzung der Bahnhofstraße mit der Canacher Str. und hielt den Daumen der rechten Hand nach oben. Das Zeichen eines Anhalters. Er versuchte mitgenommen zu werden.
"Der hat sich bestimmt aus dem Staub gemacht", meinte Olivier und Isabelle nickte zustimmend.
"Wir müssen ihn irgendwie aufhalten und die Gendarmerie verständigen
"Du hast recht Annick aber wie können wir das machen. Er hat vielleicht eine Pistole und schießt auf uns Alle sahen ein, dass Laurence recht hatte.
"Ich könnte in die Post gehen und die Polizei anrufen “, meinte Olivier und kramte ein Fünffrankenstück aus seiner Hosentasche hervor. Die anderen überlegten, was sie tun könnten um ihn aufzuhalten.
Olivier war im
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