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Der heilige Erwin und die Liebe

Der heilige Erwin und die Liebe

Titel: Der heilige Erwin und die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasna Mittler
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ergriff die Katze wieder das Wort. »Das … das liegt daran, dass sie bei den beiden hinter der Fußleiste wohnt«, antwortete das Tier schnell . »Und wenn sie wieder verliebt sind, haben sie nur Augen füreinander und lassen die Maus in Ruhe. So einfach ist das!«
    Die Tasse noch immer am Mund, schaut Olli gedankenverloren auf ein Stück rot lackierter Fußleiste, das an der dem Sofa gegenüberliegenden Wand zwischen Schrank und Bücherregal hervorblitzt. Hammerkrass, denkt Olli. Erst Tiere, die sprechen können, und dann noch Tiere, die zaubern können! Er hat immer geahnt, dass die Welt mehr bereithält als das, was wissenschaftlich erwiesen ist. Aber seine Brüder und die Lehrer in der Schule haben ihn dafür als Träumer oder wahlweise als Spinner bezeichnet. Ob er Chris und Flo mal den sprechenden Hund vorführen sollte? Dann würden die schon sehen, wer hier spinnt!
    Â»Was hat denn deine Lehrerin zu dem Aufsatz gesagt?«, wendet sich Rita nun Erbse zu.
    Â»Aufsatz?« Erbse blickt den Hund an.
    Gott, der neben Olli sitzt und seinen Kopf auf dessen Schoß gebettet hat, zwinkert ihr zu.
    Â»Ach ja, der Aufsatz!«, beeilt sich das Mädchen zu sagen. »Den habe ich ihr doch noch nicht zeigen können, weil wir heute schulfrei hatten.«
    Â»Stimmt ja«, sagt Rita und lächelt über ihre eigene Vergesslichkeit. »Der Römerfund! Das stand sogar in der Zeitung. Unglaublich, dass man diese Münzen nicht schon beim Bau der Schule entdeckt hat, oder?«
    Â»Tja«, sagt Erbse und leckt vorsichtig den Sahnerand von der Kakaotasse, »es passieren eben manchmal sehr merkwürdige Dinge. Nicht wahr, Lolli?« Dabei stößt sie leicht den Ellenbogen in Ollis Seite.
    Â»Hm«, entgegnet der Junge. Die Stelle, an der Erbse ihn berührt hat, prickelt wohlig-warm. Wenn man ihm vor einer Woche vorausgesagt hätte, dass er heute neben Erbse hier auf dem Sofa sitzen würde, hätte er das niemals geglaubt. Ganz abgesehen von den anderen verrückten Sachen, die ihm widerfahren sind. Vielleicht, denkt Olli, wird ab jetzt mein ganzes Leben anders werden. Wenn Erbse meine Freundin sein kann, dann ist doch alles möglich! Und er beschließt, sich das nächste Mal, wenn seine Brüder auf ihm herumhacken, genau an diesen Moment zu erinnern. Dann wird er sich bestimmt nicht mehr von ihnen unterkriegen lassen!
    Erwin reibt sich die Hände. »Also, ihr beiden, wie schaut’s aus?«, fragt er die Kinder. »Sollen wir aufbrechen?«
    Bei diesen Worten hebt der Hund den Kopf von Ollis Schoß und spitzt die Ohren.
    Â»Jaaa«, sagt Erwin und tätschelt dem Tier die Flanken. »Du freust dich auch schon!«
    Ollis Herz schlägt vor Aufregung bis zum Hals. Er will nicht alleine mit Erwin spazieren gehen. Worüber soll er mit diesem Mann reden? Er wirft Erbse einen hilfesuchenden Blick zu, den sie mit einem aufmunternden Lächeln pariert.
    Dann wendet sie sich Erwin zu. »Ich kann leider nicht mitkommen. Ich habe mir gestern beim Reiten den Fuß verknackst. Aber wenn ich darf, bleibe ich noch ein bisschen hier.« Ein fragender Blick zu Rita, die eifrig nickt.
    Â»Natürlich kannst du bleiben«, sagt sie erfreut. »Sollen die Männer doch losziehen, wir beide machen es uns gemütlich!«
    Kaum haben Erwin, Olli und der Hund das Wohnzimmer verlassen, da sind Erbse und Rita schon ins Gespräch vertieft. Während Olli sich im Flur Jacke und Schuhe anzieht, schnappt er ein paar Satzfetzen auf. Die beiden plaudern erst übers Reiten, dann über die bevorstehenden Weihnachtsferien und übers Plätzchenbacken. Wie machen die das bloß?, fragt sich der Junge. Ohne Probleme wechseln sie von einem Thema zum anderen – und ihm fällt selbst beim angestrengtesten Nachdenken nicht eine einzige Sache ein, über die er mit Erwin sprechen könnte. Mutlos lässt er die Hand sinken, mit der er gerade die Klettverschlüsse seiner Schuhe schließen wollte.
    Der Hund, der mit Erwin an der geöffneten Wohnungstür bereitsteht, beobachtet Olli aufmerksam. Mit einem Satz springt er ihm zur Seite. »Keine Sorge, du schaffst das!«, flüstert Gott dem Jungen zu und schleckt ihm aufmunternd durchs Gesicht.
    Von frischem Mut erfüllt, richtet Olli sich auf. »Ich komm ja schon!«, sagt er und lächelt.





ch habe noch nie Lebkuchen gebacken«, sagt Erbse, während sie versucht,

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