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Der heimliche Rebell

Der heimliche Rebell

Titel: Der heimliche Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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nächstes?“
    „Frag mich nicht. Ich bin so verwirrt wie du.“
    „Du wirst ihn loswerden müssen.“ Anklagend baute sie sich vor ihm auf. „Du kannst ihn doch nicht da lassen, wo er jetzt liegt wie ein Teil einer – Leiche.“
    „Sicher genug wär’s schon.“ Wahrscheinlich hatte ihn niemand gesehen, oder er wäre schon längst verhaftet wo r den. Ganz wie gehabt.
    „Und du hast diesen Job angenommen. Das sieht dir äh n lich, wahnsinnige Sachen wie das hier zu machen und dann diesen Job anzunehmen. Du warst doch letzte Nacht nicht betrunken, oder?“
    „Nein.“
    „Also kann es daran nicht liegen. Aber an was dann?“
    „Frag Doktor Malparto.“ Er ging zum Telefon und hob den Hörer ab. „Oder vielleicht tue ich das auch. Wenn er da ist.“ Er wählte.
    „Psychologischer Dienst Zuflucht“, meldete sich die freundliche, geschäftsmäßige Stimme.
    „Ist Doktor Malparto heute im Hause? Ich bin einer seiner Patienten.“
    „Doktor Malparto kommt um acht. Soll ich veranlassen, daß er zurückruft? Wer spricht da bitte?“
    „Hier ist Mr…. Coates“, sagte Allen nervös. „Richten Sie Doktor Malparto aus, daß ich unbedingt einen Termin außer der Reihe haben möchte. Es ist sehr dringend. Bestellen Sie ihm, daß ich um acht da bin. Ich werde so lange warten, bis er für mich Zeit hat.“
     
    In seinem Büro beim Psychologischen Dienst sagte Doktor Malparto unruhig: „Was, glaubst du, ist passiert?“
    „Bitte ihn herein und frag ihn.“ Gretchen stand am Fe n ster und trank eine Tasse Kaffee. „Laß ihn nicht draußen im Vorzimmer warten; er läuft ja auf und ab wie ein gefangenes Tier. Ihr seid beide so – “
    „Ich habe nicht alle meine Test-Apparaturen zur Hand. Ein Teil davon ist an Heelys Team ausgeliehen.“
    „Vielleicht hat er das Komiteegebäude in Brand g e steckt.“
    „Laß die dummen Witze.“
    „Vielleicht hat er es ja wirklich getan, Frag ihn; ich bin neugierig“
    „In dieser Nacht, als du ihn bei der Statue aufgegabelt hast.“ Er beäugte seine Schwester feindselig. „Wußtest du da schon, daß er die Statue geschändet hatte?“
    „Ich wußte nur, daß jemand es getan hatte. Nein, ich wu ß te nicht, daß – wie ist doch gleich der Name, unter dem er hier läuft?“ Sie griff nach dem Dossier und blätterte es rasch durch. „Ich war mir nicht bewußt, daß Mr. Coates die Spot t drossel war. Ich bin hingegangen, weil es mich interessierte. Schließlich ist so etwas noch nie passiert.“
    „Langweilige Welt, nicht wahr?“ Malparto stiefelte den Korridor hinunter zum Wartezimmer und öffnete die Tür. „Mr. Coates, Sie können jetzt hereinkommen.“
    Mr. Coates folgte ihm hastig. Sein Gesicht war ang e spannt und starr, und er stierte unverwandt geradeaus. „Ich bin so froh, daß Sie Zeit für mich haben.“
    „Sie sagten der Empfangsdame, es sei wichtig.“ Malparto geleitete ihn ins Büro. „Das ist meine Schwester, Gretchen. Aber Sie kennen sich ja schon.“
    „Hallo“, sagte Gretchen, die immer noch ihren Kaffee schlürfte. „Was haben Sie diesmal angestellt?“
    Malparto sah, wie sein Patient nervös und erregt zusa m menzuckte.
    „Setzen Sie sich“, sagte Malparto und schob ihm einen Stuhl hin. Mr. Coates gehorchte, und Malparto nahm ihm gegenüber Platz. Gretchen blieb mit ihrer Kaffeetasse am Fenster stehen. Offensichtlich hatte sie vor, zu bleiben.
    „Kaffee?“ fragte sie zu Malpartos Ärger. „Schwarz und heiß. Ist sogar echt, der Kaffee. Aus Vakuumdosen, ein altes Depot der U.S. Army. Hier.“ Sie goß eine Tasse ein und reichte sie Mr. Coates, der sie dankbar annahm. „Beinahe der letzte.“
    „Hervorragend“, murmelte Mr. Coates.
    „Nun denn“, sagte Malparto. „Normalerweise halte ich ja so früh keine Sitzungen ab. Aber in Anbetracht Ihrer hoc h gradigen…“
    „Ich habe den Kopf der Statue gestohlen“, fiel ihm Mr. Coates ins Wort. „Heute nacht, gegen drei Uhr.“
    Außergewöhnlich, dachte Malparto.
    „Ich habe ihn mit nach Hause genommen und ihn im W ä scheschrank versteckt. Heute morgen fand Janet ihn. Und ich habe Sie dann sofort angerufen.“
    „Haben Sie – “ Malparto zögerte, „schon irgendwelche Pläne, was Sie damit tun wollen?“
    „Keine, deren ich mir bewußt wäre.“
    Gretchen sagte: „Ich frage mich, wie hoch wohl der Marktwert sein würde.“
    „Um Ihnen zu helfen“, sagte Malparto und warf einen g e reizten Seitenblick auf seine Schwester, „muß ich zunächst Informationen über Ihr Gehirn

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