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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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sie sich delektierten, wie auf die Zubereitung der Gerichte für seine Herrschaft.
    Die Nachmittagssonne beschien die Chaiselongue, auf der Arabella unter einem Wollschal schlief. Sie lag auf der Seite, eine Wange ruhte auf der Hand. Er stand da und betrachtete sie lange, sah die dunklen Mondsicheln ihrer Wimpern auf der sahnig hellen Haut, sah aber auch die leichten blauen Schatten unter ihren Augen. Offenbar hatte sie nicht gut geschlafen. Hatte sie sich vielleicht in Verfolgung ihrer wohltätigen Ziele zu viel in den verrufenen Vierteln der Stadt herumgetrieben?
    Oder hatte sie zu lange am Spieltisch gesessen und sein Geld verloren?
    Abrupt schlug sie die Augen auf, als hätte seine stumme Musterung sie geweckt, und er hätte geschworen, dass Freude in den braunen Tiefen aufblitzte. Dann setzte sie sich auf und schob ihre Hülle von sich. »Sie sind zurück, Sir. Ich hatte Sie erst in einigen Tagen erwartet.«
    Arabella schaffte es, einen Ton anzuschlagen, als sei seine Rückkehr ihr ebenso gleichgültig wie seine Abwesenheit, obwohl ihr Herz schneller schlug und ihre Haut prickelte wie immer, wenn sie einander nahe waren. Es kostete sie beträchtliche Mühe, sich ihm nicht mit leidenschaftlichen Küssen wild an den Hals zu werfen.
    »Jawohl Madam, ich bin wieder da.« Er zog einen Stuhl mit Sattelsitz zu sich und ließ sich rittlings darauf nieder, die Arme auf die Lehne stützend, während er sie unverwandt ansah. »Nach allem, was ich hörte, war ich zu lange fort.« Er griff in seine Jacke und zog das Päckchen hervor, das George ihm gegeben hatte. Er warf es neben sie auf die Liege. Sie wusste sofort, was es war, als sie danach griff.
    »Ich sollte wohl froh sein, dass es sich nicht um die St.-Jules-Diamanten handelt«, bemerkte Jack.
    Arabella sah ihn erschrocken an. »Das würde ich nie tun. Ich verpfände nur, was mir gehört.«
    »Meine Liebe, wenn du gezwungen bist, deinen Schmuck zu versetzen, müssen deine Schulden unsere finanzielle Regelung weit überschreiten. Eine Regelung, die ich für mehr als großzügig hielt. Offenbar ein Irrtum«, sagte er trocken.
    »Alle Welt spielt.«
    »Ja, aber nicht so schlecht wie du«, wandte er ein. » Absichtlich schlecht ... ein Schluss, der sich mir aufdrängt, nachdem ich dir beim Spiel zugesehen habe. Auch jemand, der mit den Prinzipien des Spieles so wenig vertraut ist wie du, gewinnt hin und wieder.«
    Sie spürte, wie ihr unter seinem ruhigen, forschenden Blick die Röte in die Wangen stieg. »Ich sah, wie die Duchess of Devonshire in einer Nacht zehntausend Guineen verlor.«
    »Die Herzogin ist kein – ich wiederhole kein – Vorbild. Sie ist dem Spiel verfallen. Das wird schließlich ihr Ruin sein. Aber du, meine liebe Frau, du bist meiner Meinung nach nicht spielsüchtig.« Er kniff die Augen zusammen, als er sie anschaute und das rasche, schuldbewusste Flackern in ihrem Blick sah.
    »Ich verliere nur, was du von meinem Bruder gewonnen hast«, sagte sie und strich müßig die seidenen Falten ihres elfenbeinfarbigen Negligees glatt.
    »Hm, das dachte ich mir«, sage er nachdenklich. »Nun, ich muss dir sagen, dass es so nicht geht. Ich werde nicht tatenlos zusehen, wie du mich ruinierst, Arabella.«
    Sie furchte die Stirn, in ihren braunen Augen zeigten sich goldene Feuerpünktchen. »Wie gedenkst du mich daran zu hindern?«
    Er schien zu überlegen und sagte dann nachdenklich: »Mir scheint, dass ich nur zwei Möglichkeiten habe.«
    »Und die wären, Mylord Duke?« Sie sah ihn interessiert an.
    Jack tippte die Fingerspitzen gegeneinander. »Natürlich könnte ich meine eigenen Gewinne steigern, um deine Verluste auszugleichen, was aber mehr Mühe macht, als ich aufwenden möchte, wie ich sagen muss, oder ... « Er machte eine Pause, ehe er fortfuhr: »... oder ich könnte dir beibringen, wie man spielt, um zu gewinnen.« Er hob die Hand, um den Protest zu unterbinden, der sich ihr auf die Lippen drängte. »Ich schlage vor, wir gehen in die Bibliothek und versuchen es mit einer Partie Faro.«
    Sie rührte sich nicht von ihrer Liege. »Wie war dein Besuch auf dem Land?«, fragte sie mit einem Lächeln, das ihre Lippen kaum erreichte. »Konntest du die Probleme auf dem Gut lösen?« Sie war nicht imstande, den spöttischen Ton zu unterdrücken. Das Bild von Lilly Worths makellosem Teint und ihren porzellanblauen Augen hatten sie während Jacks Abwesenheit ständig verfolgt. Sie verachtete sich deswegen, konnte das Bild aber nicht vertreiben.
    »Ja«, sagte

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