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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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widerstehen.
    »Nein«, sagte sie, als er wieder hinter sie trat. »Ich bin mit Lady Pevensey verabredet. Wir wollen den Botanischen Garten besichtigen. Ich muss mich umziehen.«
    »Du könntest dich entschuldigen lassen«, schlug er vor und beobachtete ihr Gesicht im Spiegel.
    »Das wäre so kurzfristig unhöflich. Außerdem interessieren mich die Gärten sehr. Dort gibt es Orchideensorten, die ich nur von Abbildungen her kenne.«
    Einen Moment trat Enttäuschung in die klaren grauenAugen, dann war sie verschwunden, und er sah sie wieder kühl und ausdruckslos an. »Natürlich. Nie würde ich wagen, mit Orchideen zu konkurrieren, meine Liebe.« Er drehte sich um und sagte über seine Schulter: »Ach, übrigens verlasse ich für einige Tage die Stadt.«
    »Soso.« Sie versuchte nicht neugierig zu klingen, konnte aber nicht umhin zu fragen: »Wohin willst du?«
    »Auf mein Gut in Hertfordshire. Einer der Pächter macht Ärger. Ich muss die Sache mit dem Verwalter besprechen.« »Ich verstehe. Wann fährst du?«
    »Heute Nachmittag.«
    »Dann sehe ich dich, wenn ich zurückkomme.« Sie warf ihm lächelnd einen Kuss zu und ging hinaus.
    Jack starrte frustriert die geschlossene Tür an. Er wollte sie fragen, ob sie mitkäme. Aber betteln wollte er nicht.
    Arabella entdeckte, dass sie die Botanischen Gärten weniger genoss als erwartet. Sie hatte etwas Kopfschmerzen, und Helen Pevensey, die sie gern mochte, war heute nicht sehr unterhaltsam. Sie erwog, nach Hause zurückzukehren, ehe Jack aufbrach. Er hatte sie nicht aufgefordert, ihn zu begleiten, doch konnte dieser Vorschlag ebenso gut von ihr kommen. Sie sehnte sich nach frischer Landluft.
    »Verzeih, Helen, ich habe Kopfschmerzen.« Sie drehte einer spektakulären Anordnung von Felsblumen den Rücken zu. »Hättest du etwas dagegen, wenn wir nach Hause gingen?«
    »Aber nein, gar nicht.« Ihre Begleiterin sah sie besorgt an. »Du siehst ein wenig erschöpft aus, Arabella, und ich muss gestehen, dass ich für heute genug von Blumen habe.«
    Arabellas Wagen setzte erst Lady Pevensey an deren Schwelle ab und brachte dann die Herzogin nach Hause. Sie lief die Treppe hinauf und fragte Tidmouth, als er ihr öffnete: »Ist Seine Gnaden noch da?«
    »Nein, Euer Gnaden. Er fuhr vor einer Stunde ab.«
    Ihre Enttäuschung war so groß, dass sie fast in Tränen ausgebrochen wäre. Was absurd war, da sie sich nicht erinnern konnte, wann sie zuletzt geweint hatte. »Danke«, brachte sie heraus und ging zur Treppe.
    »Benötigt Euer Gnaden heute noch den Wagen?«
    Am liebsten hätte sie sich mit einem Buch vor den Kamin gesetzt, doch sie wollte nicht einfach klein beigeben. »Ja, die Countess of Derby gibt eine Abendgesellschaft. Um neun brauche ich den Wagen. Ich diniere in meinem Boudoir.«
    Sie war es nun gewohnt, sich ohne den Rat ihres Mannes anzukleiden, so wie sie es sich angewöhnt hatte, an den Abenden ohne seine Begleitung auszugehen. In dieser künstlichen Welt zeigten Ehepaare sich fast nie zusammen in der Öffentlichkeit – und nach allem, was man sah, waren sie auch privat selten zusammen, da es nicht viel Gelegenheit dazu gab.
    Auf der Abendgesellschaft war sie wie üblich darauf aus, einen stattlichen Teil dessen zu verspielen, was sie noch immer als das von Jack widerrechtlich erworbene Vermögen ihres Halbbruders ansah. Aber aus irgendeinem Grund war sie diesmal nicht bei der Sache. Der halbe Abend war vergangen, als Lord Worth die Bank an dem Faro-Tisch, an dem sie spielte, übernahm. Arabella hätte nicht zu sagen gewusst, was sie empfand, als sie Gefahr lief, das Haus Worth auf Kosten des Hauses St. Jules reicher zu machen.
    »Ist Lady Worth heute nicht anwesend?«, fragte eine der Spielerinnen hinter ihrem Fächer hervor. »Ich wollte mit ihr sprechen, habe sie aber noch nicht gesehen.«
    »Nein, sie musste für einige Tage aufs Land«, sagte der Earl und teilte die Karten aus. »Eine kranke Tante bedarf ihrer Pflege, glaube ich.«
    Arabella hielt ihren Blick auf die Karten gerichtet, als sie eine Geldrolle zum Pikas schob. Eine kranke Tante oder ein leidenschaftlicher Liebhaber? Die Kartenfarben tanzten vor ihren Augen, doch sie zwang sich, sitzen zu bleiben, bis sie alles verloren hatte. Erst dann erhob sie sich lässig, tat lachend ihre Verluste ab und schlenderte davon, um sich von ihrer Gastgeberin zu verabschieden.

15
    In der Woche darauf kehrte Jack nach London zurück, nachdem er erstaunt und ein wenig verärgert gemerkt hatte, dass es ihm nicht

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