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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Energie. »Wie geht sie mit Lady Jersey um?«
    Ihr Gesprächspartner schürzte die Lippen. »Überaus höflich natürlich. Ihre Ladyschaft ist schließlich Kammerfrau der Prinzessin und gehört somit zum engsten Kreis des Hofes. Ihre Vertrautheit mit dem Bett des Prinzen ist bei solchen Anlässen kein Thema.«
    »Für die Prinzessin schon, könnte ich mir denken.« Ara- bella blickte um sich. »Ich glaube, jetzt geht es voran.« In Richtung der massiven, zum Großen Salon führenden Doppeltür war Bewegung entstanden, und sie und George ließen sich weiterschieben, bis sie kurz vor dem Eingang wieder warten mussten. Im Inneren des Salons reichte die Warteschlange über die volle Länge des Riesenraumes bis zum Thron, auf dem die Königin mit ihrem Ältesten und dessen Braut saß. Im Rang niedrigere Mitglieder der königlichen Familie flankierten die Gruppe.
    »Hier stehen wir sicher, bis es dunkel wird«, sagte George resigniert. »Ich bin schon halb verhungert. Man möchte meinen, dass Erfrischungen gereicht würden. Wo ist übrigens Jack?«
    »Er machte sich auf die Suche nach Erfrischungen«, sagte Arabella. »Seine Laune ist übrigens nicht die beste.«
    »Das trifft auf uns alle zu«, entgegnete George. »Den Prinzen nicht ausgenommen. Er trägt eine Gewittermiene zur Schau und wirft dem armen Mädchen, das er heiratete, finstere Blicke zu.«
    »Das er heiraten musste«, korrigierte sie. »Zu mir sagte er, das Parlament und sein Vater hätten ihm mit der Streichung seiner Apanage gedroht und sich geweigert, seine Schulden zu bezahlen, falls er Caroline nicht ehelicht.« Sie zog ihre nackten weißen Schultern hoch. »Eine pragmatische Entscheidung, würde ich sagen.«
    Pragmatische Entscheidungen in diesen Dingen nehmen freilich zuweilen unerwartete Wendungen, dachte sie. Automatisch warf sie einen Blick über die Schulter und sah, dass Jack sich in Begleitung eines Dieners mit einem Tablett unbeirrt den Weg zu ihnen bahnte. Er schob sich locker durch die Menge, ein Wort da, ein Schulterklopfen dort, und das Rote Meer teilte sich vor ihm. Während Arabella hinsah, vertrat die Countess of Worth ihm den Weg.
    Arabella spürte, wie ihre Kehle eng wurde. Sie wollte den Blick abwenden und eine unbekümmerte Bemerkung zu ihrem Begleiter machen, doch ihre Augen gehorchten ihr nicht. Sie sah zu, wie Lilly eine Hand auf Jacks Arm legte. Er hielt inne und sah sie lächelnd an. Die Entfernung war zu groß und das Stimmengewirr zu laut, als dass Arabella hätte hören können, was gesprochen wurde, doch sie sah, dass die Miene ihres Mannes ernster wurde. Er nickte, und Lilly lächelte und berührte seinen Arm wieder in einer Geste, die eindeutig Intimität ausdrückte, ehe sie zurücktrat.
    George Cavenaugh sagte abrupt und unnötig laut: »Haben Sie aus Kent schon Nachricht von Ihrer Freundin? Kommt sie endlich auf Besuch?«
    »Hoffentlich«, sagte Arabella, die genau wusste, dass George dasselbe gesehen hatte wie sie. »Sir Mark Barratt zögert noch mit seiner Einwilligung, doch ich hoffe sehr, ihn bald umstimmen zu können. Ich kenne Meg seit Kindertagen und gestehe, dass ich über ein wenig weibliche Gesellschaft sehr froh wäre.«
    »Ach, Madam, Sie treffen mich ins Innerste«, protestierte George mit galanter Verbeugung. »Ihre platonischen Hausfreunde genügen Ihnen also nicht?«
    »George, seien Sie nicht absurd.« Sie schlug ihm in gespieltem Tadel mit dem Fächer auf den Arm. »Sie wissen verdammt gut, dass ich einem solchen Hausfreund ins Gesicht lachen würde.«
    »Würde er diese Sprache hören, fiele er glatt in Ohnmacht«, sagte Jack, der an ihre Seite getreten war. »Du befindest dich im Vorzimmer der Königin. Vergiss das nicht.«
    »Wie könnte ich das vergessen«, gab sie zurück. Er sollte ihr nicht anmerken, dass sie die kleine Szene beobachtet hatte, und schon gar nicht, dass sie sich getroffen fühlte. Sie nahm vom Tablett des Dieners ein Glas Wein und etwas, das aussah wie ein schlappes und welkes Käsehäppchen.
    »Jack, du vollbringst ja wahre Wunder«, staunte George, der sich ebenfalls bediente.
    »Ich beabsichtige, noch eines zu vollbringen, mein lieber George«, sagte Jack großspurig. »Oder zumindest wird Arabella es tun.« Er zog sein Kartenetui hervor und entnahm ihm eine Karte. »Teuerste Gemahlin, ich möchte, dass Sie etwas darauf schreiben.«
    »Womit ... ach ... « Sie sah, dass sich auf dem Tablett des Dieners auch ein Tintenfass samt Feder befand.
    »Unser Freund hier wird das Tablett

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