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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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gewisse Gewandtheit erforderte, doch das Rückwärtsschreiten war in Hosen längst nicht so kompliziert wie in einem Reifrock mit drei Fuß langer Schleppe. Ganz zu schweigen von den schlaff hängenden Straußenfedern. Nun, es war jetzt ausgestanden, und in dem kurzen Moment des Augenkontaktes mit Princess Caroline hatte Arabella sofort so etwas wie Zusammengehörigkeit empfunden. Die junge Frau hatte traurig und entschlossen zugleich ausgesehen. Ohne Illusionen über den Platz, den sie im Herzen ihres Ehemannes einnahm ... doch fest entschlossen, ihren rechtmäßigen Platz als zukünftige Königin von England einzunehmen.
    »Also, ergreifen wir die Flucht.« Jack und George hatten sie eingeholt. »Abendessen auf der Piazza, denke ich.« Jack nahm ihren Ellbogen. »Gut gemacht, Arabella. Sogar ich konnte dir nicht ansehen, wie du dieses Zeremoniell verabscheust.«
    »Du bist natürlich Frauen gewöhnt, die es nicht nötig haben,in Situationen wie diesen zu schauspielern«, sagte Ara- bella und hätte sich gleich darauf am liebsten die Zunge abgebissen. Der Earl und die Countess of Worth waren in der Warteschlange vorangekommen, so dass sie nun gleichauf mit ihnen im Vorraum standen.
    »Wie haben Sie das nur geschafft, Fortescu?«, fragte der Earl. »Wir müssen hier bis zum Abend stehen. Meine Lady zeigt schon Anzeichen von Schwäche.«
    »Sollten Sie in Ohnmacht fallen, Madam, sind Sie entschuldigt«, sagte Arabella zu Lilly. »Ich sah etliche Damen ohnmächtig werden. Dort drinnen ist es unerträglich heiß.«
    Lillys porzellanblaue Augen schärften sich. Arabella war klar, dass Jacks Geliebte auf Ratschläge seiner Frau verzichten konnte. Der Ärger der Frau bereitete ihr unwillkürlich eine gewisse unwürdige Befriedigung.
    George Cavenaugh machte alles noch schlimmer. »Ich glaube, Lady Arabella hat Recht, Madam«, sagte er. »Wenn Sie ohnmächtig werden, tragen wir Sie hinaus. Nicht einmal die Königin könnte Ihnen das verübeln.«
    Lilly fächelte sich Luft zu und drehte sich zu ihrem Mann um. »Ich glaube, Mylord, dass ich der Princess of Wales vorgestellt werden möchte. Ich finde, dass die Hitze nicht so arg ist.«
    »Natürlich, meine Liebe. Wie du wünschst, meine Liebe.« Der Earl nahm ihren Arm. »Es kann nur mehr eine Stunde oder höchstens zwei dauern.«
    Arabella nickte ihnen mit der Andeutung eines Knickses zu, während ihr Mann und George sich verbeugten. Sie legte ihre Hand auf Jacks Arm und segelte hoch erhobenen Hauptes aus dem Vorraum.
    »Ist das ein Brief von Miss Barratt?«, fragte Jack, als er später am Abend Arabellas Schlafgemach betrat.
    »Ja, ich las ihn eben noch einmal durch. Sir Mark regt sich wegen ihres Besuches unbegreiflich auf«, sagte Arabella ein wenig zerstreut. Sie befand sich im Bett, von Kissen gestützt. »Es sieht aus, als plagten ihn Skrupel, unsere Gastfreundschaft anzunehmen.«
    Jack hockte sich auf die Bettkante. »Weil es wie Mildtätigkeit aussieht?«
    Sie seufzte. »Vielleicht ist es das. Wir haben so viel, und er kann Meg nur sehr wenig mitgeben.« Sie blickte auf. »Er ist ein stolzer Mann, Jack.«
    »Dafür respektiere ich ihn«, erwiderte er sachlich. »Wenn er aber möchte, dass seine Tochter einen Mann findet, muss er seinen Stolz ein wenig hinunterschlucken.«
    Arabella ließ sich in die Kissen sinken. »Wärest du bereit, Megs zweite Saison zu finanzieren, Jack?« Ihr Ton war neugierig.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich dachte eher, das würdest du tun, meine Liebe. Als erfahrene Spielerin könntest dafür sorgen, dass deine Freundin uns nicht auf der Tasche liegt.«
    Sie schwang sich in einem Durcheinander von Decken aus dem Bett. Ihre Beine bewegten sich blitzschnell, als ihr Fuß ihn in den Kniekehlen traf und er rücklings aufs Bett fiel und rubinroten Port auf die Decke verschüttete. »Keine Spiele«, erklärte sie und fiel lachend und zugleich ernst auf ihn. »Wenn Meg in dieses Haus kommt, dann als meine Schwester.«
    »Musstest du ein einwandfreies Glas Port vergeuden, um mir deinen Standpunkt klar zu machen?«, fragte Jack. »Wir werden heute in meinem Bett schlafen müssen.«
    »Es wäre nicht das erste Mal.« Sie lag neben ihm, an ihn geschmiegt, ihre Schenkel an seinen, die Wölbung ihres Leibes an ihn gedrückt. Sie küsste ihm den Port von den Lippen. »Es ist unumgänglich nötig, dass du Mark schreibst, Jack. Meine Einladung akzeptiert er nicht.«
    »Und du brauchst deine Freundin », sagte er in halb fragendem Ton.
    »Ja«, erwiderte sie

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